Löhne Ab Herbst: Oeynhausener Straße in Löhne wird wochenlang gesperrt

Löhne. Viele Brücken im Land sind so marode, dass ihre Statik gefährdet ist, wenn schwere Lkw über sie fahren. Oft ist ein Neubau die einzige Alternative. Auch die Brücke der Oeynhausener Straße über die B611 ist ein Sanierungsfall. Ganz so schlimm wie bei anderen Brücken, zum Beispiel bei der Flutmuldenbrücke in Bad Oeynhausen, ist es nicht. Dort laufen gerade die Abrissarbeiten. Die Brücke in unmittelbarer Nähe zur Polizeiwache führt den Verkehr über die B611. Tausende von Fahrzeugen rollen täglich über die Strecke. Sie ist neben der Werster Straße die wichtigste Ost-West-Verbindung in der Werrestadt. Seit ein paar Wochen sorgt eine Baustellenampel für Verkehrsbehinderungen. Die Brücke kann nur einspurig befahren werden. "Der Übergang zwischen Fahrbahn und Brücke in Fahrtrichtung Gohfeld ist kaputt", sagt Sven Johanning, Sprecher von Straßen NRW. "Die Schrauben sind abgerostet" Bei den regelmäßigen Brückenprüfungen durch Fachleute wirkte das Bauwerk unauffällig. So war es überraschend, dass sich eine Metallschiene im Bereich der Dehnungsfuge gelöst hat. "Die Schiene ist verschraubt. Die Schraubenköpfe machten bei den Überprüfungen immer einen guten Eindruck. Das Problem ist, dass die Schrauben unterhalb der Köpfe abgerostet sind", sagt Johanning. Um zu verhindern, dass es zu Schäden kommt, ist die Fahrspur in Richtung Gohfeld gesperrt worden. "Das kann insbesondere für Motorradfahrer gefährlich werden", sagt der Sprecher. Möglichst schnell soll die defekte Stelle provisorisch instand gesetzt werden. Das wird aber nur der erste Schritt sein. "Mittelfristig werden die Übergänge komplett ausgetauscht", sagt Johanning. Bis es dazu kommt, könnten noch einige Monate vergehen. "Bei den Kosten für den Austausch reden wir über einen hohen sechsstelligen Betrag. Da bedarf es einer Ausschreibung." Wenn sich eine Firma gefunden hat - viele davon gebe es nicht - muss geklärt werden, wie Bauarbeiten ablaufen sollen. Eine Vollsperrung soll vermieden werden "Wir prüfen, ob es möglich ist, die Übergänge für die Fahrspuren separat zu erneuern", sagt Johanning. Es gehe um die technische Machbarkeit und die Frage, ob ausreichend Platz für die Bauarbeiten im jeweils abgesperrten Bereich vorhanden ist. "Das wäre natürlich eine bessere Lösung als eine Vollsperrung, weil die Bauarbeiten mehrere Monate dauern werden." Johanning ist erleichtert, dass die Brücke noch in einem guten Zustand ist und nicht wie viele andere wichtige Brücken im Land so marode ist, dass ein Neubau unausweichlich ist. "Wir müssen uns da nichts vormachen. Dieser Tag wird kommen." Auch viele Stahlbetonbrücken in Löhne stammen aus den 1960er Jahren, als der Verkehr mit dem heutigen nicht zu vergleichen war. "Natürlich haben die Ingenieure auch damals schon mit zunehmendem Verkehr kalkuliert. Mit einem derartig starken Zuwachs war aber damals nicht zu rechnen", sagt Johanning. In Löhne wurden in den letzten Jahren bereits mehrere Brücken erneuert. Im Jahr 2010 wurde die Oberbehmer Brücke abgerissen und neu gebaut. Sie führt über die Werre zwischen Löhne und Kirchlengern. Seit September 2010 rollt der Verkehr über die neue Brücke ganz in der Nähe des Mühlenwerks. 2019/ 2020 war die Sudbachtalbrücke dran. Sie ist Teil der B611, der Verbindungsstraße zwischen der A2 und der A30. Ein Abriss war bei der alten Brücke nicht möglich. Sie wurde gesprengt. Der Neubau wurde im März 2020 für den Verkehr frei gegeben. Der nächste Brückenneubau steckt schon ziemlich lange in der Pipeline. Seit Jahren wird der Neubau der Brücke über den Großen Kamp geplant. Probleme gab es bei den Zufahrten zur Brücke wegen des feuchten Untergrunds. Jetzt sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Der Große Kamp ist dann für etwa zwei Jahre für den Verkehr gesperrt.

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