Löhne Genossenschaft für 40 Wohnungen im Twelsiek

Löhne. Zahlreiche kleinere und größere Baugebiete sind in den letzten Jahren in Löhne entstanden. Überwiegend konnten sich dort Familien den Traum vom Eigenheim erfüllen. Ergänzend zu den Einfamilienhäusern sind auch Mehrfamilienhäuser gebaut worden. Unter anderem auf dem Nagelschen Gelände in Mennighüffen oder in Gohfeld im Baugebiet Zum Flachsland. Der ehemalige Sportplatz Twelsiek soll ausschließlich für den Geschosswohnungsbau genutzt werden. Rund 40 Wohnungen könnten dort in mehreren Gebäuden entstehen. Dafür soll eine Genossenschaft gegründet werden. Der Hauptausschuss beauftragte die Verwaltung mit der entsprechenden Planung. Nicht nur in Großstädten fällt es Menschen schwer, Wohnungen zu finden. Auch in Löhne ist die Suche nach einer passenden und bezahlbaren Wohnung nicht leicht. Das gilt besonders dann, wenn das Einkommen nicht so hoch ist. "Unser Ziel ist, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen", hatte Baudezernent Ulrich Niemeyer vor kurzem zur NW gesagt. Mit der Bebauung des ehemaligen Sportplatzes im Twelsiek könnte das größte Wohnungsbauprojekt der letzten Jahre in der Werrestadt realisiert werden und diesen Zweck erfüllen. Innenstadtnahes Neubauquartier Die Stadt möchte dort, wo bis vor wenigen Jahren noch gekickt wurde, ein innenstadtnahes Neubauquartier schaffen. Mehrere Ziele stehen bei dem Projekt im Vordergrund: Bezahlbarkeit der Wohnungen, weitgehende Möglichkeit der Durchsetzung städtebaulicher Ziele mit Blick auf die Architektur, klimaschützende Bauweise, Grad der Grundstücksversiegelung. Darüber hinaus müsse das Projekt auch für die Stadt bezahlbar bleiben und der städtische Haushalt möglichst geschont werden. Diese Ziele lassen sich nach Überzeugung der Verwaltung am besten in einer Genossenschaft umsetzen. "Damit würden wir schnell einen Schritt nach vorne machen und die öffentliche Hand nicht zu sehr belasten", sagte Bürgermeister Bernd Poggemöller Eine größere Rolle als üblich spielen bei der Grundidee die Mieter. "Die Mieterinnen und Mieter sollten sich mit dem Konzept identifizieren, in einem nachbarschaftlich geprägten Miteinander zu wohnen und die Möglichkeit haben, Teil der Genossenschaft zu werden", steht in der Vorlage für den Hauptausschuss. "Für die Banken ein sicherer Kredit" In der Sitzung stellte der ehemaliger Detmolder Bürgermeister Reiner Heller das mögliche Konzept der Genossenschaft vor. Er arbeitet für die Pyramis-Immobiliengesellschaft, die als Partner von Kommunen diese bei der Gründung von Genossenschaften unterstützt und Bauprojekte unter diesem Dach abwickelt. In dem Modell, das er vorstellte, bringt die Kommune das Grundstück in die Genossenschaft ein. "Das ist das Eigenkapital der Genossenschaft. Auf dieser Basis gibt es eine Finanzierungszusage. Die Banken machen das sehr gerne, weil es aus ihrer Sicht ein sicherer Kredit ist", sagte Heller. Pyramis übernimmt als Dienstleister die Hochbauplanung und die Gesamtabstimmung des Projekts. "Das Geld verdienen wir an den Planungsleistungen."Aus Hellers Sicht würde sich das Genossenschaftsmodell für die Bebauung des ehemaligen Sportplatzes anbieten. In einer Größenordnung zwischen 12 und 60 Wohnungen sei ein solches Modell umsetzbar. Zur groß dürfe es allerdings auch nicht werden. "Wir empfehlen, dass man die Mieter zu Genossen macht", sagte Heller. Das bedeutet, sie würden sich mit einer kleinen Einlage an der Genossenschaft beteiligen und hätten auch entsprechende Mitbestimmungsrechte auf der Genossenschaftsversammlung. "Wenn es zu viele Mitglieder sind, dann kann auf der Versammlung die Diskussion über die Farbe des Gartenzauns ganz schön anstrengend werden", sagt Heller. Die Wohnstadt könne das auch Mit großer Mehrheit beschloss der Hauptausschuss die Verwaltung zu beauftragen, die Planungen für die Gründung der Genossenschaft bis zu einer der nächsten Ratssitzungen beschlussreif aufzuarbeiten. Bei den weiteren Planungen für die Bebauung des Geländes müsse berücksichtigt werden, dass Edeka Brinkmann eine Verkaufsflächenerweiterung in diesem Bereich plant. Die CDU stimmte als einzige Partei dagegen. Man habe hier eine Unternehmenspräsentation gesehen. Die Wohnstadt Löhne könne eine solche Aufgabe auch gut übernehmen, hieß es.

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