Löhne Neues Wohngebiet: Anbindung an Hauptstraße bleibt fraglich

Löhne. In der vorherigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses haben die Politiker die Neuaufstellung eines Bebauungsplans diskutiert, nach der südlich der Ellerbuscher Straße zwei Mehrfamilien- und 17 Einfamilienhäuser gebaut werden könnten. Das Vorhaben stieß mehrheitlich auf ein positives Echo. Allerdings gab es einen Vorbehalt: Die Ausschussmitglieder wollten, dass die Stadt prüft, ob nicht doch die Zufahrt zu dem Gebiet über die Ellerbuscher Straße erfolgen kann. Laut Plan werden die neuen Häuser über die südlich gelegene Nordbreite erschlossen. Nun zeigt die Stadt in der nächsten Sitzung am Donnerstag drei Varianten für eine Zufahrt von Norden. Die aber haben ihre Tücken. Eine dieser Varianten wäre die direkte Zufahrt von der Ellerbuscher Straße, östlich des Rückhaltebeckens. Diese läge außerhalb der Ortschaft an der Landesstraße. Dort zuständig ist der Landesbetrieb Straßen NRW. Der hatte in der Vergangenheit bereits signalisiert, dass hier eine Einmündung nicht infrage kommt.Diese würde den Verkehrsfluss auf der Landesstraße und damit deren primäre Funktion als Verbindungsstraße einschränken, zitiert die Verwaltung die Stellungnahme von Straßen NRW aus dem Jahr 2010. Nun habe die Verwaltung erneut nachgefragt. "Es bleibt bei den bisherigen Aussagen", heißt es in der Antwort von Straßen NRW. Für das Wohngebiet bestehe die Möglichkeit einer rückwärtigen Erschließung. Damit scheide eine Neuanbindung an die Landesstraße aus. Und auch die Ortsdurchfahrt könne nicht versetzt werden, dafür seien die Voraussetzungen nicht erfüllt, informiert der Landesbetrieb. Zwei weitere Varianten Bliebe also noch eine Zufahrt innerhalb der Ortschaft. Hier hat die Verwaltung zwei Möglichkeiten ausgemacht. Eine davon läge direkt westlich vom Regenrückhaltebecken und könnte eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern haben. "Bei einer angenommenen Länge von 140 Metern würden somit rund 840 Quadratmeter Fläche versiegelt werden." Geschätzter Kostenpunkt laut Stadt: 105.000 Euro.Da die Straße dann auch als Zufahrt für den Baulastverkehr dienen müsse, kämen weitere Kosten hinzu - etwa um die Böschung des Rückhaltebeckens zu schützen oder die Statik des Untergrunds berechnen zu lassen. Hier rechnet die Stadt mit 70.000 Euro. Hinzu käme, dass für diese Anbindung das Regenrückhaltebecken umgebaut werden müsste. Und dem wiederum müsste der Kreis Herford zustimmen. Eine letzte Variante würde auf Höhe der Straße Zum Schloß auf die Ellerbuscher Straße münden. Sie orientiert sich an einem alten Entwurf für den örtlichen Bebauungsplan. "Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass aufgrund einer mangelnden Flächenverfügbarkeit der Zeitpunkt einer Ausführung ungewiss ist und es sich um eine sehr lange Erschließung für ein eher kleines Baugebiet handelt", heißt es in der Beschlussvorlage. Bleibt es bei der südlichen Zufahrt? Entsprechend dieser Einschätzungen favorisiere die Verwaltung weiterhin eine Erschließung über die Nordbreite. Da es sich um eine vorhandene Anliegerstraße handle, sei keine erneute Flächenversiegelung notwendig. Außerdem sei die Straße ausreichend leistungsfähig. Es sei aber vorstellbar, die aktuelle Verkehrsbelastung der Nordbreite zu erheben und die zukünftige darauf basierend zu berechnen. "Auf Grundlage der Prognose der zu erwartenden Verkehrsbelastung könnte im nächsten Schritt über die Erschließung des Plangebietes abschließend entschieden werden." Wie genau jetzt weiter vorgegangen wird, das entscheiden die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses am Donnerstag, 28. April.

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