Löhne Der große Grundschul-Umzug in Löhne

Löhne. Zwei große Umzugswagen stehen vor der ehemaligen Werretalschule. Während die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Obernbeck im Städtischen Gymnasium die Aufführung von "Peter Pan" genießen, trägt ein Umzugsteam Schränke und hunderte Kisten aus dem Gebäude. Alles wird rund 1.400 Meter auf der Bahnhofstraße gen Norden transportiert ins eigentliche Heimatgebäude der Grundschule, das in den vergangenen zwei Jahren auf den neusten Stand gebracht wurde.Schulleiterin Katharina Stürmer ist gerade dabei, gemeinsam mit Schulsekretärin Heike Steinmeier die letzten Schränke in den Büros auszuräumen, während im Flur vor der Bürotür Männer vom Umzugsteam von der Firma Krichler nach und nach die fein säuberlich gestapelten Kisten abtransportieren. Wie viele Umzugskisten es insgesamt sind? "Auf 300 kommen wir locker", sagt Stürmer. Jede Lehrkraft hat ihren Klassenraum ausgeräumt und eingepackt, sie selbst habe zusammen mit Heike Steinmeier den Verwaltungstrakt übernommen.Und so hätten alle die Ärmel hochgekrempelt - von den zwölf Lehrkräften der Grundschule über die sechs Betreuer im Offenen Ganztag bis hin zu weiteren sechs in der Übermittagsbetreuung. "Wir haben genau aufgeteilt, wer was macht. Seit zwei Wochen machen wir nichts anderes als einpacken." Also neben Unterricht und Betreuung, versteht sich. Im Umziehen aber sind alle noch gut geübt, schließlich ist der letzte auch erst zwei Jahre her. Damals zog die gesamte Schule aus ihrem angestammten Gebäude aus. Das ist nun fertig saniert und wartet mit offener Raumgestaltung und hochmoderner Einrichtung auf. "Das ist ein Träumchen" Die zwei Jahre im Übergangsquartier habe die Schule - auch trotz Corona - gut überstanden. "Wir haben aber auch eine sehr gute Elternschaft, die uns gut unterstützt hat", sagt Stürmer. "Und wir wussten ja auch, dass es nicht auf Dauer ist." Auch wenn es sich am Ende doch noch mal etwas länger hingezogen hatte als geplant. Eigentlich sollte die Grundschule schon zum Halbjahreswechsel fertig sein.Worauf sie sich am meisten freut? "Auf den Platz", sagt Katharina Stürmer. Es gebe nun für jeweils zwei Klassen einen Differenzierungsraum. "Das ist ein Träumchen." Dafür hätten sich zwei Jahre auf deutlich engerem Raum in der Werretalschule gelohnt. Eng zusammengerückt sei man dort auch mit der OGS. "Was gut ist, da wir zukünftig ja auch enger zusammenarbeiten." Zwar habe jede Leitung noch ihr eigenes Büro, aber es gebe ein Teamzimmer für alle. "Insgesamt ist das ein richtiger Luxus, der da auf uns zukommt", meint die Schulleiterin. Auch die beiden OGS-Mitarbeiterinnen Ebru Sor und Karin Hollstein freuen sich schon auf die neu eingerichtete Schule - und darauf, dass der Umzug endlich erledigt ist. Sie hatten viel zu tun in den vergangenen Tagen erzählen sie. "Kisten packen, Kinder betreuen, Mittagessen vorbereiten", fasst Hollstein zusammen. Und gerade jetzt zum Schluss sei auch Kreativität gefragt gewesen bei der Betreuung - sind doch alle Utensilien und Spielsachen schon verstaut. "Wir haben Stadt-Land-Fluss gespielt oder Galgenmännchen an der Tafel", berichtet Hollstein. Noch sind die Wände kahl Drüben in der frisch sanierten Grundschule Obernbeck warten die fertig eingerichteten Klassenräume nun darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Noch sind die Wände kahl. Brandneue Stühle und Tische mit Rollen werden von automatischer Beleuchtung erhellt, sobald jemand den Raum betritt. Quietschgrüne Regalfächer stehen für die Utensilien und Unterlagen der Kinder bereit. Nach den Osterferien werden die Grundschüler ihre alte, neue Schule zurückerobern. Einzig draußen sieht es noch nach Baustelle aus, dort stehen zwischen Schotterbergen noch Bagger und anderes Baugerät, um den Platz vor der Schule fertigzustellen. In der ehemaligen Werretalschule, dem Übergangsquartier, findet heute, am letzten Tag vor den Ferien, zum letzten Mal Unterricht statt. Das geht auch am Tag nach dem großen Umzug, da die Stühle und Tische in der neuen Schule ja nicht benötigt werden. Auch viele andere Möbel und Einbauschränke bleiben dort, sie sollen weiter verwendet werden, teilt die Stadt mit. Denn dort, wo zwei Jahre lang die Obernbecker Grundschüler gelernt haben, soll nun bald für Geflüchtete eine Notunterkunft eingerichtet werden.

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