Löhne Schnelles Internet für viele Löhner Haushalte

Löhne. Schnelles Internet ist nicht nur für Unternehmen wichtig, sondern auch längst für Privathaushalte. Viele Menschen arbeiten seit dem Beginn der Pandemie auch im Homeoffice. Abends gönnt man sich einen Film, der bei Netflix und Co. gestreamt wird. Ohne schnelle Datenleitungen ist das schwierig. Zurzeit sind zwei Unternehmen in unterschiedlichen Teilen des Stadtgebiets unterwegs und versuchen Kunden zu gewinnen. Wir fragen, wie stark das Interesse der Löhner ist. Beim Glasfaserausbau wird grundsätzlich zwischen zwei Ansätzen unterschieden. Die Bereiche im Kreisgebiet, wo die Datenleitungen besonders langsam und veraltet sind, werden mit Hilfe von öffentlichen Mitteln ausgebaut. In sechs Kommunen findet gegenwärtig der geförderte Glasfaserausbau zur Anbindung der unterversorgten Bereiche statt. Auch in den restlichen Kommunen wird der geförderte Ausbau bald starten. Im Dezember 2020 hatten Landrat Jürgen Müller und Vertreter des Unternehmens Deutsche Glasfaser den entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Dieser bindet alle unterversorgten 6.500 Haushalte, 950 Unternehmen und 60 Schulen, die trotz vieler Ausbaumaßnahmen in der Vergangenheit noch kein schnelles Internet nutzen können, an ein Glasfasernetz an. 33 Prozent der Haushalte müssen mitmachen "Neben diesem geförderten Ausbau gibt es gegenwärtig zudem in vielen Kommunen des Kreises Vorbereitungen für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau durch verschiedene Telekommunikationsunternehmen", sagt Stefan Nier, Experte für den Netzausbau beim Kreis Herford. Dort gibt es bereits eine passable Geschwindigkeit, die aber durch die Glasfaserleitungen noch deutlich gesteigert werden kann. Die Deutsche Glasfaser bindet nicht nur die unterversorgen Haushalte in der Stadt an. Das Unternehmen plant auch einen Ausbau des Netzes in unterschiedlichen Bereichen des Stadtgebiets. Allerdings wird das Unternehmen nur aktiv, wenn sich bis zum 30. April mindestens 33 Prozent der Haushalte entschließen, Kunden bei der Deutschen Glasfaser zu werden. In Löhne wirbt die Deutsche Glasfaser Kunden in Besebruch, Halstern und Ostscheid sowie in Obernbeck. Nachfragebündelung wird dieses Verfahren genannt. "Die Entwicklung der Zahlen ist positiv" Den Zwischenstand bei den Anmeldungen kommuniziert die Deutsche Glasfaser wöchentlich. Folgender Stand wurde Ende vergangener Woche gemeldet. Besebruch: 9 Prozent, Mennighüffen/ Halstern: 7 Prozent und Ostscheid: 6 Prozent. "Die prozentuale Entwicklung der bisherigen Zahlen in Löhne ist durchaus als positiv zu beurteilen", sagt Katharina Kroll von der Deutschen Glasfaser. Auch die Vertriebsberater, die vor Ort unterwegs seien, würden von einem positiven Feedback berichten. Ob die erforderliche Quote erreicht wird, ist noch offen. "Jedoch ist zu beobachten, dass es zur Mitte einer Nachfragebündelung immer etwas langsamer voran geht, während zum Ende meist nochmals ein großer prozentualer Anteil erreicht werden kann", sagt Kroll. Dass die Nachfragebündelung kein Selbstläufer ist, weiß Stefan Nier vom Kreis Herford. "In Kirchlengern konnte im vergangenen Jahr in einigen Teilen der Gemeinde die erforderliche Quote für den Glasfaserausbau erreicht werden. In Vlotho wurde hingegen in der Nachfragebündelung die erforderliche Quote verpasst", sagt er. In weiteren Kommunen des Kreises laufen gegenwärtig noch die Vorbereitungen für eine Nachfragebündelung. "Weniger interessante Bereiche bleiben außen vor" "Die Nachfragebündelung wird von vielen Telekommunikationsunternehmen gerade im ländlichen Bereich dazu benutzt, um im Vorfeld eines möglichen eigenwirtschaftlichen Ausbaus den genauen Bedarf und damit natürlich auch den eigenen wirtschaftlichen Nutzen zu ermitteln", sagt Nier. Ein Problem an dieser Vorgehensweise sei aus Sicht der Kommunen, dass die Telekommunikationsunternehmen Nachfragebündelungen häufig nur in Bereichen vornehmen, wo sie ein gewisses Potenzial sehen. "Wirtschaftlich weniger interessante Bereiche werden daher häufig gar nicht einbezogen und bleiben dann bei einem möglichen späteren Ausbau auch außen vor".In Mahnen ist ein weiteres Unternehmen aktiv. Die Glasfaser Nordwest will dort 2.800 Anschlüsse versorgen. Das Unternehmen, ein Joint Venture von EWE und Telekom, verfolgt allerdings einen anderen Ansatz. Im Juli starten bereits die Arbeiten am Glasfasernetz in Mahnen. Glasfaser Nordwest beginnt zunächst mit dem Verteilnetzbau."Im Rahmen von Tiefbauarbeiten auf öffentlichem Grund wird die komplexe unterirdische Infrastruktur geschaffen. In diesem Arbeitsschritt werden auch schon die Hausanschlüsse vorbereitet. Vor jedem Grundstück wird eine Glasfaserabzweigung platziert, die für den späteren Anschluss der Immobilie genutzt werden kann", sagt Pressesprecherin Tomke Hollander.Zu einer Nachfragebündelung kommt es bei der Glasfaser Nordwest grundsätzlich nicht. "Wir bauen bedingungslos und diskriminierungsfrei aus", sagt sie. Das bedeutet, dass auch andere Anbieter das Netz nutzen können. Das sei eine Bedingung des Bundeskartellamts bei der Gründung gewesen. Bei der Deutschen Glasfaser schließen die Kunden einen Vertrag über Versorgung mit schnellem Internet ab.

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