Löhne Offenes Wohnquartier ersetzt Grundschulgebäude

Löhne. Dort, wo jetzt noch die ehemalige Grundschule Löhne-Bahnhof steht, soll in Zukunft ein modernes Mehrgenerationen-Quartier entstehen. Das Grundschulgebäude selbst spielt dabei nun keine Rolle mehr. Der Planungs- und Umweltausschuss hat in seiner Sitzung nun beschlossen, für das neue Konzept der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft (GSWG) Senne grünes Licht zu geben. Es gab jedoch auch Einwände. Rainer Kolodziey, Vorstandsvorsitzender der GSWG, war dieses Mal selbst gekommen, um das Konzept zu begründen und zu verteidigen. Nach den neuen Planungen sollen nun sieben Einzelgebäude ein kleines Quartier bilden, in dem die unterschiedlichen Nutzungen ihren Platz finden können. Im alten Konzept wären es zwei Gebäude gewesen, eines hätte die alte Grundschule integriert. Dass die Genossenschaft nun anders plane als zu Beginn, habe viele Gründe erklärt er. "Wir haben uns angeschaut: Welche Bedarfe sind denn überhaupt da?" Hier liege eine echte Herausforderung für die Planer: Öffentlich geförderter und frei finanzierter Wohnraum, Familien- und Senioren-Wohnungen, Gemeinschaftsräume und Pflege - alles soll dort seinen Platz finden.Das Quartier könnte noch wachsen "All diese unterschiedlichen Nutzungstypen in einem Gebäude unterzubringen, ist nicht möglich", erklärt Kolodziey den Ausschussmitgliedern. Zudem wolle die Genossenschaft möglichst viele Fördertöpfe anzapfen, um die Mieten bezahlbar zu halten. Dem stehe eine nicht wirtschaftlich vertretbare Erhaltung der Grundschule entgegen. Auch werde so mit weniger Platzverbrauch mehr Wohnfläche geschaffen. "Außerdem glauben wir auch, dass diese Bebauung der Nachbarschaft näher kommt." Apropos Nachbarschaft: Kolodziey berichtet bei dieser Gelegenheit den Ausschussmitgliedern auch, dass verschiedene Nachbarn der Grundschule Kontakt mit der GSWG aufgenommen hätten, um in Erfahrung zu bringen, ob ihre eigenen Grundstücke in das Quartiersprojekt integriert werden könnten. Näheres könne er da allerdings noch nicht sagen. Noch nicht weiter seien jedoch die Verhandlungen mit der AWO. Angedacht war, dass die AWO in das Quartier integriert wird und das jetzige anliegende Grundstück mit Vereinshaus in die Planungen aufgenommen wird. "Es liegt jetzt an der AWO zu sagen, was sie will." "Noch ist nichts in den Brunnen gefallen" Die meisten Ausschussmitglieder zeigen sich durchaus wohlwollend dem Konzept gegenüber. Robert Wiehofsky (CDU) hebt die Innenhöfe als Treffpunkte hervor, wo "wirklich ein generationenübergreifendes Miteinander stattfinden kann". Wolfgang Böhm (SPD) meint: "Wir sind überzeugt davon, dass diese Planung das umsetzt, was wir haben wollen." Und Silke Glander-Wehmeier (Grüne) findet das neue Konzept besser als das vorherige, betont aber auch, dass dann auch der einstige Mitbewerber der GSWG, die B&S Herford den Zuschlag hätte bekommen können. Eine Gegenstimme kommt von Hermann Ottensmeier (LBA). Seine Fraktion habe sich seinerzeit für das Konzept der GSWG ausgesprochen, auch weil dadurch das Grundschulgebäude erhalten geblieben wäre. "Das hat auch was mit Heimat zu tun", sagt er. Er kritisiert vor allem, dass diese Kursänderung erst nach dem Zuschlag kam. "Diese Dinge sind in der Entwicklung nicht zu Ende gedacht worden", gibt Kolodziey daraufhin zu, stellt aber in Frage, ob das bei einem Wettbewerbsentwurf den Planern vorzuwerfen sei. "Noch ist nichts in den Brunnen gefallen. Es liegt an Ihnen das zu entscheiden", sagt Kolodziey, weist aber zugleich noch einmal darauf hin, dass ein Erhalt deutlich schwieriger zu finanzieren sei. "Wir brauchen ja auch unsere Sicherheiten." Weitere Kritik kommt im Ausschuss auch von Ralf König vom Imkerverein Löhne, der als sachkundiger Bürger im Ausschuss sitzt. Er weist auf den alten Baumbestand auf dem Grundschulgelände hin. Die Bäume prägten das Quartier und seien ökologisch wertvoll. "Die müssten dann fallen." Am Ende stimmt der Planungs- und Umweltausschuss der Weiterführung nach dem neuen Konzept mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung zu.

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