Löhne Tegtmeier-Gebäude wird abgerissen: Was auf der Fläche entstehen soll

Löhne. Im Dezember 2019 wurde das letzte Spielzeug bei Tegtmeier an der Königstraße verkauft. Nach mehr als 60 Jahren schloss eine Institution, die weit über die Löhner Stadtgrenzen hinaus bekannt war. Seitdem steht der Laden leer. In wenigen Tagen beginnt der Abriss des Gebäudes. Dort lässt der Pflegedienstleister Bonitas durch einen Investor ein "Kleines Heim" bauen. Mit dieser Wohnform will Bonitas eine Alternative zum klassischen Seniorenheim bieten. Auf zwei Etagen werden 20 Zimmer entstehen. Michael Hartmann hatte das Spielwarenfachgeschäft im Jahr 2006 von der langjährigen Betreiberin Erika Tegtmeier übernommen. Sie hat das Geschäft an der Königstraße mit einer ihrer Schwestern aufgebaut und 48 Jahre lang geführt. Zu den Gründen, die zur Schließung des Geschäfts Ende 2019 geführt haben, wollte sich Michael Hartmann gegenüber der NW nicht äußern. Der Bagger steht schon bereit Bereits Anfang Dezember wurde das Haus geräumt und auf den Abriss vorbereitet. Mittlerweile umgibt ein Bauzaun das Gebäude. Hinter dem Bau steht bereits ein Bagger, der in der kommenden Woche zum Einsatz kommt. "Die Baugenehmigung wurde im Herbst letzten Jahres erteilt, Baubeginn wird voraussichtlich Ende März sein", sagt Tanja Blankenhagen, Fachbereichsleiterin für ambulante Versorgungsformen bei Bonitas. Sie rechnet mit rund einem Jahr Bauarbeiten. Eröffnet werden soll das kleine Heim im Aprill 2023. "Die 20 Zimmer unterscheiden sich nur geringfügig und haben alle eine Größe von etwa 27 Quadratmeter inklusive Bad. Zudem gibt es im Erdgeschoss einen 115 Qudratmeter großen Aufenthaltsraum und im Obergeschoss einen weiteren 42 Quadratmeter großen Aufenthaltsraum für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Die gesamte Einrichtung wird rollstuhlgerecht gebaut", sagt Tanja Blankenhagen. Wie eine Wohngemeinschaft organisiert Im Unterschied zum klassischen Seniorenheim ist das "Kleine Heim" von Bonitas eher wie eine Wohngemeinschaft organisiert. Das Konzept ist vergleichbar mit dem AWO-Seniorenwohnen an der Krellstraße."Ein maximales Maß an Selbstbestimmung und Lebensqualität sind uns wichtig", betont Tanja Blankenhagen. Daher seien alle "Kleinen Heime" mit hellen, lichtdurchfluteten Räumen inklusive Wintergärten ausgestattet und hätten schön angelegte Gärten. "Farbenfrohes, hochwertiges Mobiliar in offenen Küchen und großzügigen Wohn- und Esszimmern bieten Gelegenheit für gemeinsame gesellige Zeit. Für die Betreuung und Unterstützung setzen wir qualifiziertes Pflegepersonal, Hauswirtschaftskräfte und Reinigungskräfte ein", sagt die Fachbereichsleiterin. Der Standort hat bei der Entscheidung für die Königstraße bei Bonitas eine wichtige Rolle gespielt. "Uns ist ein zentrumsnahes Angebot wichtig, um Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit zu bieten, in ihrer gewohnten Umgebung zu verbleiben und zudem fußläufig, sofern möglich, Angebote des täglichen Bedarfs zu erreichen", sagt sie.Dem Unternehmen ist auch bewusst, dass der Neubau an einem Ort entsteht, mit dem nicht nur viele Löhnerinnen und Löhner Kindheitserinnerungen verbringen. "Wir freuen uns sehr, an einem mit der Tegtmeier Spielzeugwelt so traditionell bedeutendem Standort zukünftig mit &bdquo;Unserem kleinen Heim“ vertreten zu sein und dem Ort neues Leben einzuhauchen". Die Bonitas Holding betreibt rund 20 "Kleine Heime" mit dem gleichen Konzept in der Region. In Bad Oeynhausen entsteht in Werste zurzeit ein "Kleines Heim" mit 17 Zimmern, das bereits im Februar eröffnen soll. Weitere "Kleine Heime" gibt es in Herford, Hiddenhausen, Bünde und Bielefeld. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen mit Sitz in Herford Pflegedienste und Pflege-Einrichtungen in ganz Deutschland. Insgesamt beschäftigt Bonitas 4.500 Mitarbeiter.

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