Löhne Beinahe "Landwirt des Jahres": Löhner baut Start-Up weiter aus

Löhne. Mit dem Titel "Landwirt des Jahres" hat es nicht ganz geklappt. Aber immerhin im Finale sind der Löhner Landwirt Tobias Krutemeier und das Team von Feldwerk in der Rubrik "Geschäftsidee" gelandet. "Wir waren unter den besten Drei", sagt er. Insgesamt waren beim Ceres-Award des Nachrichtenportals Agrarheute 30 landwirtschaftliche Projekte in zehn Kategorien für den Titel nominiert. Letztendlich hätten er und seine Geschäftspartner enorm von der Teilnahme profitiert. Und überhaupt hat sich das Löhner Landwirtschafts-Start-Up weitere Ziele gesetzt. Feldwerk gibt es seit Anfang 2020. Dabei haben sich Tobias Krutemeier und sein Vater Ulrich Krutemeier als Landwirte sowie Cousin Marco Schlomann zusammengetan. "Mein Cousin bringt da die IT-Seite mit rein", erklärt Tobias Krutemeier. Die Idee entsteht zunächst für den eigenen Hof: Über Blühflächen etwas an die Natur zurückzugeben und für die dafür verwendeten Flächen Patenschaften zu vergeben. "Wir haben dann relativ schnell gedacht: Warum daraus nicht was Größeres und Unabhängiges machen?" Mit zwei Landwirten startete Feldwerk. "Inzwischen haben wir 16 Landwirte in verschiedenen Regionen", erklärt Krutemeier. Und es sollen noch mehr werden. "Wir wollen möglichst viele Regionen abdecken, damit die Leute sich auch eine Patenschaft in ihrer Nähe aussuchen können." So könnten die Paten ihre Blühflächen dann auch leicht besuchen und begutachten."Für einen Landwirt ist die Fläche das Kapital" Das ist das Prinzip: Der Landwirt stellt eine Fläche zur Verfügung, auf der eine Blühmischung ausgesät wird. Die Paten können den Landwirt dann dabei unterstützen. Es können Patenschaften für Flächen ab einem Quadratmeter für einen Euro übernommen werden. "Für einen Landwirt ist die Fläche das Kapital", betont der Löhner. Einfach so mal Flächen nicht landwirtschaftlich zu nutzen, ist da nicht sonderlich wirtschaftlich. "Wir haben inzwischen 500 Paten", sagt Krutemeier. Das seien sehr viele Privatleute, die eher kleine Abschnitte übernehmen, aber auch Unternehmen, vom kleinen Tischler ums Eck bis hin zu großen Konzernen. "Unsere Firmenkunden übernehmen oft größere Patenschaften." Letztendlich profitieren beide Seiten - für den Landwirt liegt die Fläche nicht wirtschaftlich brach und die Paten können etwa über Social Media auf ihre Unterstützung aufmerksam machen. Bei den Blühmischungen werde übrigens nicht einfach irgendeine verwendet. "Wir haben verschiedene Hersteller ausprobiert und achten schon darauf, dass die Blühmischungen für die Regionen passend sind." Um den Nachhaltigkeitsgedanken und gleichzeitig das Image der Landwirtschaft weiter positiv voranzutreiben, hat das Feldwerk-Team das Angebot auf seiner Plattform bereits weiter ausgebaut. Neben Blühpatenschaften können nun auch Bienenpatenschaften übernommen werden. Als Dank gibts den auf den blühenden Flächen von den fleißigen Insekten eingesammelten Honig noch mit dazu. Anregungen bei der Preisverleihung Und im Shop können Interessierte allerlei Produkte drumherum erwerben - vom Fotokalender mit den blühenden Landschaften der Feldwerk-Landwirte über Saatmischungen bis hin zum Adventskalender mit kleinen Saatguttütchen. Um das alles noch weiter voran zu treiben, bastele das Team im Hintergrund auch an der Webseite. "Wir sind da mittlerweile rausgewachsen", meint der Löhner Landwirt. Weitere Anregungen konnten die Feldwerk-Gründer sich auch bei der Preisverleihung des Ceres-Award in Berlin holen. In vielerlei Hinsicht, meint Krutemeier. "Es ist einfach spannend zu sehen, wie innovativ die Landwirtschaft ist und welcher Mut dahinter steckt." Wer Feldwerk höchstpersönlich unter die Lupe nehmen will, kann das übrigens in dieser Woche auch noch auf dem Bad Oeynhauser Weihnachtsmarkt tun. Da ist das Unternehmen mit einem Stand vertreten. Mehr Infos gibt es unter www.feld-werk.de oder etwa bei @feldwerker auf Instagram.

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