Löhne Villa Mühlenbach: Ein Denkmal mit Glamourfaktor

Löhne. Nach anderthalb Schrauben machte der Bürgermeister schlapp. Gar nicht so einfach, eine Denkmalplakette über Kopf an der Hausfassade zu befestigen. Wie gut, dass die Eigentümer der Villa Mühlenbach, Andreas Förster und Christian Bauer, einen Akkuschrauber bereit gelegt haben. Nach zwei Handgriffen saß auch die letzte Schraube. Applaus brandete auf und Show-Diva Kristina Kruttke ließ ein bisschen Glitter über den Bürgermeister, den Akkuschrauber und die glücklichen Hausbesitzer rieseln. Die Villa Mühlenbach ist ab sofort ein Denkmal mit Glamour-Faktor. In dem ehemaligen Arzthaus können Gäste übernachten, im Salon wollen die Eigentümer eine Bühne für Musik und Puppenspiel etablieren und den Wintergarten Brautpaaren als Trauzimmer öffnen. Einen Vorgeschmack dessen, was in dem Haus möglich ist, haben die beiden am Sonntag der Öffentlichkeit gegeben. Zahlreiche Gäste von nah (Mennighüffen) und fern (Köln), Familie und Freunde der beiden Eigentümer, aber auch die Vorbesitzer, Familie Herde, schauten mal rein. Regine Böker, eine Schwester von Andreas Förster aus Hille, hat Hauskauf und Renovierung von Anfang an begleitet: &bdquo;Ich dachte erst: Oje, wie viel Arbeit! Aber dann haben die beiden jeden Tag einen neuen Schatz entdeckt." Hinter Wandschränken fanden sie die Schiebetür zum Salon, hinter Gipsplatten einen Lastenaufzug für Speisen. Die Arztfamilie mit sechs Kindern hatte das Haus seit 1954 gemietet und 1958 als Wohnhaus mit Praxis im Erdgeschoss gekauft. Davor hatten der Zahnarzt Blankenstein und der Allgemeinmediziner Halbach Praxen in dem Haus. Gebaut wurde die Jugendstil-Villa von dem Arzt und Sanitätsrat Spengler im Jahr 1903. Vier Herde-Geschwister kamen zur Neueröffnung und zeigten sich begeistert von der Renovierung und Zukunft ihres Elternhauses. Die jüngste Schwester Petra Helten traf zufällig ihre Jugendfreundin Jutta Schäpsmeier wieder, mit der sie früher im Garten spielte. Petra Helten sagte: &bdquo;Es war mir wichtig, dass das Haus in die richtigen Hände kommt und eine besondere Nutzung erfährt." Die Herde-Geschwister wohnen allesamt in der Region. Jeder hat ein bisschen etwas in dem Haus zurückgelassen. Eine Schwester hat den neuen Eigentümern sogar ihr Klavier geschenkt. Das Piano steht jetzt im Salon. Und genau dort war am Sonntag Showtime: Die &bdquo;Cool Cats" sangen mit einer Vintageshow vor der Puppenbühne Jazz-Songs der 1920er und 1950er Jahre, Hausdame und Diva La Kruttke lockte die Westfalen aus den Zimmerecken zur Bühne und im Wintergarten bezirzten die Disney-Figuren Eisprinzessin Else und Belle im rauschenden Ballkleid die Besucherinnen mit Schminktipps und Eisblumen-Make-up. Bürgermeister Bernd Poggemöller sagte, die beiden neuen Eigentümer &bdquo;haben Geschmack bewiesen". Er erinnerte an die Haussuche der beiden, die zuvor in Köln das Theater &bdquo;Blaues Haus" betrieben hatten und sagte: &bdquo;Ich bedanke mich, dass ihre Wahl auf Löhne gefallen ist." www.theaterindervilla.de