Löhne Löhner Bäcker Karlchen plant Ausbau

Löhne. Es ist ein kleines Familientreffen. Hannelore Krüger sitzt mit ihren Kindern Simone Böhne, Ina Hannus und Karsten Krüger im Büro der Firmenzentrale an der Oeynhausener Straße. Simone Böhne und Karsten Krüger führen die Bäckerei Krüger in der dritten Generation. Längst ist aus der kleinen Bäckerei unter dem Namen Karlchens Backstube einer der größten Bäcker in Ostwestfalen geworden. Das Unternehmen mit Sitz an der Oeynhausener Straße ist in den letzten Jahren kräftig gewachsen. Ende 2013 wurde die Bäckerei Dröge mit 24 Filialen im Kreis Lippe übernommen. Jetzt haben die Löhner den Plan, 12 Filialen des Bäckerjungen mit Sitz in Bünde zu übernehmen. Die Integration der Dröge-Filialen ins Unternehmen sei gut gelungen. Darauf hofft die Familie jetzt auch mit Blick auf die Filialen des Bäckerjungen in verschiedenen Städten des Kreises Herford. Vor ein paar Tagen gab es dort eine Mitarbeiterversammlung. &bdquo;Dort hat eine ehemalige Dröge-Mitarbeiterin, die jetzt bei uns im Team ist, von ihren Erfahrungen nach der Übernahme berichtet", sagt Simone Böhne, die für die Filialen zuständig ist. &bdquo;Sie hat erzählt, dass die Nachricht von der Übernahme erst ein Schock war und es dann eine schöne Erfahrung war, weich zu fallen." Die mögliche Übernahme der Bäckerjunge-Filialen ist eine Baustelle im Unternehmen. Die nächste wird in den nächsten Monaten am Unternehmenssitz an der Oeynhausener Straße entstehen. &bdquo;Wir werden die Backstube um rund 1.400 Quadratmeter erweitern", sagt Krüger. Außerdem sollen mehr als 50 neue Parkplätze entstehen. Das Unternehmen hat bereits zwei westlich an das Betriebsgelände angrenzende Grundstücke gekauft. &bdquo;Den neuen Anbau werden wir für die Optimierung der Produktionsabläufe nutzen", sagt Krüger. Dazu kommen drei weitere Ziele: Steigerung der Qualität, Verbesserung der Hygiene, Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter durch größere und schönere Sozialräume. Krüger betont, dass man bei keinem dieser drei Punkte Probleme habe. &bdquo;Uns geht es darum, anderen einen Schritt voraus zu sein." Als erster Bäcker in der Region will Karlchens Backstube mit der Erweiterung eine Hygiene-Schleuse einführen. &bdquo;Dann kommt zum Beispiel niemand mehr in die Backstube, der sich nicht die Hände gewaschen hat." Karsten Krüger und Simone Böhne sind überzeugt, dass dieses Thema in den nächsten Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird. &bdquo;Schon jetzt sind die Auflagen der Lebensmittelüberwachung extrem hoch", sagt Simone Böhne. &bdquo;So hoch, dass diese besonders für kleine Bäckereien einen hohen Kostenfaktor bedeuten", ergänzt Karsten Krüger. Den Filialisten werde ja häufig vorgeworfen, die kleinen Bäckereien kaputt zu machen. &bdquo;Das ist ein völlig falscher Vorwurf. Die kleinen Betriebe sind den steigenden Auflagen nicht gewachsen." Es sei beim Thema Hygienemanagement ein vergleichbarer Aufwand, ob man für ein Unternehmen mit 5 oder 50 Filialen entsprechende Pläne aufstellen müsse. &bdquo;Wir haben aber eine Mitarbeiterin, die nichts anderes tut, als sich mit diesen Themen zu beschäftigen." Für kleine Bäckereien bedeute aber dieses Thema einen echten Kostenfaktor. &bdquo;Betriebe mit 5 bis 15 Filialen stellen da eine ganz kritische Größe dar." Krüger will auch mit einem weiteren Klischee aufräumen. &bdquo;Da gibt es ja diesen hartnäckigen Mythos, dass Unternehmen unserer Größe die Teiglinge aus Polen bekommen. Das können wir uns gar nicht leisten. Mit dieser Ware könnten wir niemals die Qualität erreichen, die unsere Kunden erwarten. Wir sind mit frischen Produkten unterwegs." Bei Karlchens werde soviel wie möglich selber produziert. &bdquo;Es gilt eher die Regel: Je größer die Betriebe, desto geringer die Vormischung, desto höher die Hygienestandards." Das schlage sich auch im Personalschlüssel nieder. Das Unternehmen beschäftigt 5 Bäcker- und Konditormeister, 26 Bäcker und Konditorgesellen sowie eine Lebensmitteltechnikerin für die Qualitätssicherung, eine Hygiene-Beauftragte und vier Auszubildende. Insgesamt arbeiten mehr als 450 Mitarbeiter im Unternehmen.

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