Sanierung Kirchlengerns größte Sporthalle bleibt zwölf Monate zu

Kirchlengern. Es quietscht und rumpelt, wenn die Tribünen der Sporthalle an der Erich-Kästner-Gesamtschule ausgefahren werden. Die Stromzähler rotieren, die Heizung läuft auf Hochtouren: Aus energetischer Sicht ist das Gebäude alles andere als zeitgemäß. Und die Umkleidekabinen? Die haben auch schon bessere Zeiten gesehen. Für eine Sanierung der Sporthalle besteht dringend Handlungsbedarf. Nun hat der Sportausschuss das mehr als sieben Millionen Euro teure Vorhaben einen weiteren Schritt nach vorn gebracht. &bdquo;Es ist das zweitteuerste Projekt, das die Gemeinde Kirchlengern in den letzten Jahren in Angriff genommen hat“, sagt Ingo Scheiding, der Vorsitzende des Sportausschusses. Sollte die Sporthalle, die dann künftig auch für andere Veranstaltungen genutzt werden soll, saniert werden, stehen zahlreiche Arbeiten im Außenbereich und auch im Inneren der Halle an. Die Fassade, die eher an einen Betonklotz erinnert, wird komplett erneuert und soll durch Fenster aufgelockert werden. Dazu gehören auch sogenannte Lichtbänder im oberen Bereich. &bdquo;Die Halle wird dadurch freundlicher. Man hat eine bessere Verbindung nach außen“, sagt Peggy Freudenreich von der Gemeinde Kirchlengern. Sportler und Schüler dürfen sich über einen modernen Boden freuen, der dem neuesten technischen Stand entsprechen wird. Die kleinen Handballtore werden künftig an den Wänden montiert und können elektrisch heruntergefahren werden. Gleiches gilt auch für die Basketballkörbe. Zudem soll eine Kletterwand installiert werden. Ein Wunsch der Politik ist es, den Sportlern auch die problemlose Nutzung von großen Fußballtoren künftig zu ermöglichen. Ein Wunsch der vereine kann nicht erfüllt werden Was erhalten bleibt, sind die markanten roten Klinkerwände. Neu wird dagegen die Verkleidung aus Eichenholz sein. Aus dem gleichen Material sollen auch Teile der Tribünen gebaut werden. Nicht berücksichtigt worden ist jedoch der Wunsch, der im Vorfeld der Planungen aus einigen Vereinen gekommen ist: ein Ausbau des Gastronomiebereichs. &bdquo;Da konnten wir den Wünschen der Vereine nicht ganz entsprechen“, sagt Michael Höke von der Gemeinde Kirchlengern. Hintergrund seien die baulichen Gegebenheiten, die sich nur schwer ändern lassen. Für eine moderne Versorgung mit Wasser und Strom werde aber gesorgt. &bdquo;Die Anschlüsse werden auf dem neuesten Stand sein“, sagt Höke. Barrierefreiheit spielt bei der Sanierung der Sporthalle ebenfalls eine große Rolle. So soll an der Treppe des Besuchereingangs ein Aufzug für Rollstuhlfahrer errichtet werden. Zudem werden die sanitären Anlagen natürlich behindertengerecht ausgestattet sein. Auch eine barrierefreie Umkleide soll es geben. Eine Fußbodenheizung und eine moderne Lüftungsanlage werden für ein Wohlfühlklima sorgen. Der Strom wird unter anderem durch eine Solaranlage erzeugt (75 kWp), die auf dem Dach der Sporthalle errichtet werden soll. Dadurch sollen rund 58 Prozent an Endenergiebedarf eingespart werden. Was machen die Schüler im Winter? Die reine Bauzeit soll nach Schätzungen der Gemeinde etwa zwölf Monate betragen. Sollte die Politik das Projekt noch im Dezember auf den Weg bringen, könnten die Arbeiten im September 2023 beginnen. Von diesem Termin an wäre die Halle für zwölf Monate nicht zu nutzen. Doch was bedeutet das für Schüler und Sportler? Während der Sommermonate könnten die Schüler den Sportplatz für den Schulsport nutzen. Auch eine Nutzung der Sporthalle des TV Häver wäre denkbar. &bdquo;Dort gibt es freie Kapazitäten“, sagt Höke. Allerdings müssten die Schulen die Stundenpläne so organisieren, dass sich die Fahrzeiten zu der kleinen Halle auch lohnen. Denkbar sei auch, dass einige Klassen ihre ausgefallenen Schwimmstunden aus der Corona-Zeit nachholen. Dieter Baasner vom Gemeindesportverband regt zudem die Nutzung der Traglufthalle der TSG Kirchlengern an. &bdquo;Die ist sportmultifunktional und dort gibt es morgens auch freie Zeiten“, sagt er. Auch möchte man bei der Gemeinde Hiddenhausen anklopfen, ob dort während der Bauphase Zeiten frei sind. In der Vergangenheit habe Kirchlengern der Nachbarkommune geholfen, als eine dortige Halle saniert werden musste. &bdquo;Da muss die kommunale Gemeinschaft zusammenrücken“, sagt Höke. Die Kosten Etwa 7,17 Millionen Euro würde die Sanierung nach aktuellem Stand kosten. Um die 3,61 Millionen Euro würde Kirchlengern aus Fördertöpfen erhalten. Für die Gemeinde würden für die komplette Sanierung dann immer noch Kosten von etwa 3,6 Millionen Euro entstehen. Eine kleine Bauvariante zur Instandhaltung der Sporthalle, die nur die dringend benötigten Maßnahmen beinhaltet, ist von der Verwaltung ebenfalls kalkuliert worden. Weil es dafür keine Fördergelder gibt, würden auf die Kommune Kosten von 3,87 Millionen Euro zukommen. Der Sportausschuss stimmte einstimmig für die große Sanierung der Sporthalle.

Sanierung Kirchlengerns größte Sporthalle bleibt zwölf Monate zu

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