Hiddenhausen Ukraine-Geflüchtete: Hiddenhausen bereitet sich auf Aufnahme vor

Hiddenhausen. Im Rathaus der Gemeinde Hiddenhausen laufen die Vorbereitungen für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine. Aktuell sind in den gemeindlichen Unterkünften Kapazitäten für die Unterbringung frei. Im Rathaus wurden noch keine Menschen aus der Ukraine gemeldet, doch erste Personen sind bereits angekommen. "Wir sind so gut wir können vorbereitet", sagt Bürgermeister Andreas Hüffmann. Das Team um Jörg Luttmann, Leiter des Amtes für Wohnen und Soziales, sei durch die vergangenen Jahre erfahren in der Organisation. Erste Personen sind in Hiddenhausen angekommen, so Luttmann. Vier Familien seien bei Verwandten untergekommen, weitere unterwegs. Als Deja-vu zu 2015/2016 bezeichnet der Amtsleiter die aktuelle Lage. "Ich gehe davon aus, dass das, was uns jetzt erwartet, die Situation von 2015 noch einmal übersteigen wird." Momentan kämen Geflüchtete privat unter, teilweise würden weitere Menschen auf der Flucht aus dem Kriegsgebiet mitgenommen. "Das stellt das System natürlich auf den Kopf", so Luttmann. "Wir müssen wissen: Wer kommt?" Noch gebe es keine konkrete Regelung, wie Menschen auf der Flucht in NRW verteilt werden. In den Jahren 2015 und 2016 habe sich gezeigt, dass er und sein Team auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind. Bürgermeister Hüffmann zeigt sich trotz der Ungewissheit, wie viele Geflüchtete in Hiddenhausen ankommen werden, positiv. Er spüre: "Wir ziehen an einem Strang. Jeder wartet darauf: Wo kann ich helfen?" Es hätten sich bereits viele gemeldet, die helfen wollen. "Es freut uns ganz besonders, dass uns auch privater Wohnraum für die Unterbringung angeboten wird. Wir sind solidarisch mit den Menschen aus der Ukraine und möchten alles tun, was notwendig ist, um sie zu unterstützen“, so Hüffmann. Mithilfe der Hiddenhausener Doch viele Sachspenden bedeuten auch großen Aufwand. Daher bittet Luttmann all jene, die spenden wollen, um Geduld - und Stauraum. Wer etwa einen Kinderwagen spenden möchte, der solle wenn möglich per E-Mail (fluechtling@hiddenhausen.de) oder Tel. 05221/964 432 die Gemeinde informieren und die eigenen Kontaktdaten hinterlassen. Bei Bedarf würden sie dann kontaktiert werden. "Das würde uns unheimlich viel Logistik ersparen." Die Gemeinde müsste dadurch weniger sortieren und lagern - auch das bindet Kapazitäten, die aktuell anderswo eingesetzt werden können. Unterkünfte werden benötigt, vor allem dauerhafte Lösungen, betont Luttmann. "Aber wer irgendwo den Gedanken hat, ich stelle Wohnraum zur Verfügung, soll sich bitte bei uns melden." Einzelne Zimmer können als Übergangslösung durchaus nötig werden - je nachdem, wie sich die Situation entwickelt. Luttmann geht davon aus, dass in der kommenden Woche erste Personen den Gemeinden zugeteilt werden könnten. Hilfsangebote konkretisieren Bürgerinnen und Bürger können nicht nur mit Sachspenden und Unterkünften helfen, sondern aktiv werden. Wichtig sei es, Hilfsangebote zu konkretisieren. Wer etwa ukrainisch oder russisch spricht, kann sich als Dolmetscherin oder Dolmetscher anbieten. Auch Fahrdienste würden gebraucht, wenn etwa Geflüchtete Arztbesuche wahrnehmen müssen. Mittelfristig sind auch Schule und Kindergärten ein Thema, bei dem Begleitung hilfreich sein kann. Vor allem aber: "Da sein", sagt Luttmann. Die Unterkünfte der Gemeinde etwa seien mit dem Nötigsten ausgestattet. Wer da einen Teppich oder eine Lampe beisteuern kann und so etwas Menschlichkeit und Unterstützung zeige, helfe ebenfalls. "Es sind kleine Sachen, die helfen", sagt Luttmann. 2015 seien Freundschaften entstanden, die bis jetzt andauerten. Ab Freitag, 4. März, soll das Rathaus blau-gelb beleuchtet werden - wie zum Orange Day. Als "Zeichen der Solidarität mit den Flüchtenden und den Menschen in der Ukraine, die von dem Krieg betroffen sind", so Bürgermeister Hüffmann.

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