Ein Todesopfer und zwei Schwerverletzte bei Explosion in Oetinghausen

Hiddenhausen. Tragödie in der Morgenstunde: Am Sonntagmorgen ist es im Hiddenhauser Ortsteil Oetinghausen-Heide zu einer schweren Explosion in einem Wohnhaus an der Holtstraße gekommen. Ein 67-jähriger Rentner kam ums Leben, ein 25 Jahre alter Mann schwebt in Lebensgefahr. Die Partnerin des Jüngeren wurde verletzt. Gegen 8 Uhr war ausgehend von dem Gebäude ein lauter Knall in der Umgebung zu hören, kurz darauf rückten die Feuerwehr und die Polizei mit einem großen Aufgebot an. Brandermittler des Polizeipräsidiums Bielefeld haben zusammen mit Beamten der Polizei Herford die Ermittlungen aufgenommen. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Zum Einsatz kam neben zahlreichen Rettungsfahrzeugen auch ein Rettungshubschrauber. Christopher 13 flog den schwer verletzten jungen Mann in eine Spezialklinik. Unverletzt blieb die Ehefrau des Toten, die zu dem Zeitpunkt das Haus gerade verlassen hatte. Nach bisherigen Erkenntnissen, so die gemeinsame Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei, kam es zu einer Verpuffung im Keller des Hauses, woraufhin ein Brand auf mehrere Räume überging. Nachbarn berichten laut Polizei, dass sie einen lauten Knall hörten und plötzlich Rauch aus dem Haus wahrnahmen. Die zwei verletzten Bewohner des Hauses konnten das Gebäude selbstständig verlassen und durch Rettungskräfte ärztlich versorgt werden. Sie sind offenbar nicht mit dem älteren Ehepaar verwandt, sondern eine eigene Mietpartei. Auch umliegende Gebäude sind zu Schaden gekommen. Dennoch konnten die Nachbarn nach kurzer Evakuierung in ihre Häuser zurückkehren. Nun ist zu klären, ob der 67-Jährige die Detonation vorsätzlich herbeigeführt hat, heißt es in der Mitteilung. Ermittler stießen in den Kellerräumen auf Brandbeschleuniger. Nachbarn wollen gesehen haben, dass ein Benzinkanister geborgen wurde.Des weiteren gibt es Hinweise darauf, dass es zuvor zu Streitigkeiten innerhalb der Familie gekommen war. Aufgrund dessen haben Staatsanwaltschaft und Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet. Brandermittler des Kriminalkommissariat 11 der Polizei Bielefeld richteten die Mordkommission "Holt" unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Jürgen Kollien ein. Die weiteren Ermittlungen zu dem Brand dauern noch an. Zur weiteren Klärung des Sachverhaltes wird unter anderem ein Brandsachverständiger hinzugezogen. Am Nachmittag rückten die Experten der Spurensicherung an und begannen in weißen Overalls und mit Mundschutz ihre Untersuchungen. Für das Haus besteht akute Einsturzgefahr. Auch Nachbarn wurden von der alarmierten Feuerwehr aus ihren Häusern geholt, bis ein Statiker eine Rückkehr in die Gebäude für unbedenklich erklärte. Ein benachbarter Garten blieb länger gesperrt. Für Unbeteiligte war das Gebiet um die Unglücksstelle weiträumig gesperrt. Die Freiwillige Feuerwehr Hiddenhausen war mit sämtlichen verfügbaren Kräften unter Leitung von Bernd Gante im Einsatz. Hinzugezogen wurde auch der Herforder Baufachberatertrupp vom Technischen Hilfswerk. Der Garten des Hauses ist von einer hohen Hecke umgeben. Den Feuerwehrleuten muss sich beim Eintreffen dennoch ein Bild der Verwüstung geboten haben. Aus dem Keller heraus breitete sich ein Feuer aus, dass mit Schaum gelöscht werden musste. Das Haus hat zur Straße hin einen Wintergarten. Sämtliche Scheiben sind zerborsten, Fensterelemente liegen im Garten verstreut. Die rechte Fassade des Hauses ist auf ganzer Länge in den Garten gestürzt. Die Räume liegen in Richtung des nach rechts benachbarten Grundstücks komplett offen. Dachpfannen wurden in den Garten geschleudert. Die Fassade zur Holtstraße weist im oberen Bereich tiefe Risse auf. Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer war gegen 8.30 Uhr vor Ort. "Das ist tragisch", sagte er. "Ich danke den Rettungskräften für ihren schnellen Einsatz." Über die Hintergründe des Geschehens hatte er zunächst auch keine Informationen. Baufachberater Christian Thielker vom THW hält das Haus mindestens in Teilen für einsturzgefährdet. "Es ist in bestimmten Bereichen des Hauses lebensgefährlich, hineinzugehen", sagt er. Er muss den Leuten von der Feuerwehr und der Polizei sagen, was sie riskieren können. "Die Druckwelle hatte massive Auswirkungen auf die Außenwände. Das Gebäude wurde komplett erfasst." Ob die Bausubstanz noch zu retten ist, müssen genauere Untersuchungen erweisen.

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