Das passiert nach Brand im Edeka im Markt und bei Mitarbeitern

Schweicheln-Bermbeck. Sonja Berger ist stellvertretende Marktleiterin bei Edeka Kirschke und als Erste vor Ort, als es dort in der Nacht von Sonntag auf Montag brennt. Dabei sieht es zunächst gar nicht nach einem Brand aus. Sonja Berger bekommt in der Nacht nämlich zunächst per Alarm eine Einbruchsmeldung und macht sich sofort auf den Weg. Am Markt angekommen aber stimmt etwas nicht: "Die roten Warnleuchten, die einen Einbruch anzeigen, waren nicht angesprungen. Also dachte ich, es sei ein Fehlalarm.” Sie schaut sich die Seitentüren an, findet aber nichts. Dann ruft sie die Polizei: "Als die Beamten da waren, sind wir zu einer Tür gegangen und haben sie geöffnet. Da schlug uns schon der Rauch entgegen. Wir haben schnell wieder zugemacht und die Feuerwehr gerufen.” Alleine hätte ich ziemlich schlecht dagestanden Der Alarm geht bei der Freiwilligen Feuerwehr Hiddenhausen um 3:26 Uhr ein. Die Löschtrupps sind wenige Minuten später vor Ort. Der Markt ist jedoch dermaßen verraucht, dass die Wehrleute zunächst mit Wärmebildkameras nach dem Brandherd suchen müssen. Am Ende ist klar: Es brennen drei Kühltruhen und eine Getränketonne. Sie sind schnell gelöscht. Und dann steht wenige Stunden später fest: Allein der Warenschaden wird sehr hoch sein – mindestes 300.000 Euro. Eher sogar 350.000 Euro, wie Geschäftsführerin Liane Kirschke am Freitag gegenüber nw.de sagte. Sie betreibt den Markt an der Herforder Straße seit 2012 als selbstständige Kauffrau im Edeka-Verbund. Dass sie unter dem Dach der Edeka firmiert, kommt ihr jetzt zu Gute: "Ich bin sehr froh darüber, dass Edeka im Hintergrund alles geregelt hat. Allein hätte ich doch ziemlich schlecht dagestanden." Denn der Konzern wickelt für sie sämtliche Schäden und Sanierungen ab. Die Edeka ist schon kurz nach dem Brand mit mehreren Mitarbeitern verschiedener Abteilungen vor Ort, die den Schaden begutachten: Revision, Brandschutz, die konzerneigene Versicherungsabteilung und der Vertrieb. Wenn es in einem Edeka-Markt brennt, laufen gut eingespielte Mechanismen an, die gewährleisten sollen, dass in Mitleidenschaft gezogene Betriebe so schnell wie möglich wieder öffnen können. Versicherung zahlt Schäden und Gehälter Allein, wann das in Schweicheln-Bermbeck der Fall sein wird, steht noch nicht fest. Die Brandursache ist zwar grundsätzlich klar: Es war ein bisher nicht näher bekannter technischer Defekt und keine Brandstiftung. Was jedoch genau passiert ist, das muss noch ermittelt werden, und auch verschiedene Versicherungsgutachter müssen ihr Urteil abgeben über die Höhe der Schäden, die an der Infrastruktur entstanden ist. Das Gebäude ist zwar in Ordnung. Allerdings wird die abgehängte Decke ersetzt und auch Kassen- und andere technische Einrichtungen darauf untersucht, ob sie ausgetauscht oder nur von einer Spezialfirma gereinigt werden. Liane Kirschke:"Wir können noch nicht genau sagen, wann der Markt wiederöffnet. Das hängt davon ab, wie schnell die Gutachter arbeiten und wie schnell wir Handwerker bekommen, die die Schäden beseitigen. Ich hoffe, es wird Ende Januar sein. Gewiss ist das jedoch nicht. "Die Belegschaft kann allerdings aufatmen. Edeka-Kirschke beschäftigt immerhin 30 Mitarbeiter, die dort ihren Lebensunterhalt verdienen.Die Versicherung übernimmt nicht nur die Gebäudeschäden, transportiert die Ware ab und führt sie einem Verwerter zu. Sie springt auch für etwaige finanzielle Verluste ein und garantiert den Beschäftigten ein fortlaufendes Gehalt, in der Zeit, in der der Markt geschlossen ist. Die Kunden wiederum können vermutlich schon bald wie gewohnt bei Bäckerei Hensel einkaufen. Hensels Backshop ist nämlich durch eine Stahltür vom Rest des Marktes abgeschottet und somit nicht vom Brand in Mitleidenschaft gezogen. Wenn das Veterinäramt in den ersten Tagen des neuen Jahres sein Okay gibt, könnte der Betrieb im Gebäude von Edeka-Kirschke zumindest schon mal mit frischen Brötchen weitergehen.

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