Auch Haare von Verstorbenen: Herforderin stellt Schmuck aus Erinnerungen her

Herford. Manchmal sitzt Dana Blome an ihrem Werkstatttisch – und muss selbst schlucken. Wie an dem Tag, an dem sie die Haare einer verstorbenen Mutter in den Händen hielt. Daraus sollte sie mehrere Schmuckstücke für deren Kinder fertigen. &bdquo;Das war das Allerletzte, was sie von ihrer Mutter hatten – und ich durfte es verarbeiten. Das macht einen schon stolz“, sagt sie. Die 32-Jährige verwandelt Erinnerungsstücke wie diese in tragbaren Schmuck: am häufigsten Haare und Brautsträuße, doch fast alles ist möglich. In ihrer Wohnung hat sie sich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Auf ihrem Schreibtisch lagen schon Asche, eine Nabelschnur, Schlangenhaut, Chihuahua-Milchzähne und andere Überbleibsel, die für ihre Besitzer große Bedeutung haben. Mit Epoxidharz konserviert Blome sie für die Ewigkeit - eine echte Sisyphus-Arbeit. Lesen Sie auch: Handwerk, Herz & ADHS: 24-jähriger Vlothoer gründet eigenes Unternehmen Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @liieblingsgedoens geteilter Beitrag Kleine Briefe von Kunden der Herforderin werden zu großem Schatz Doch Blome liebt, was sie tut. Oft sitzt die Herforderin bis spät in die Nacht an ihrem Werkstatttisch, ordnet Pferde- oder Kinderhaare Strähne für Strähne in winzige Anhänger, ergänzt Glitzer, Blattgold oder kleine Buchstaben. Manchmal bis ein Uhr. Oft zum Unmut ihres Partners. Doch die Erinnerungsstücke - und vor allem die Geschichten dahinter - berühren die Herforderin. &bdquo;Wenn eine neue Bestellung reinkommt, bekomme ich Bauchkribbeln“, erzählt die 32-Jährige. Fast immer liegen in den Päckchen kleine Briefe – handgeschrieben. Für Blome ein besonderer Moment. Sie bekomme so viel über das Tier oder den Menschen mit, von dem sie etwas verarbeiten darf. Jeden Brief bewahrt sie wie einen Schatz auf - an einer großen Pinnwand in ihrer Werkstatt. Leidenschaft im Job: Wie zwei Mütter ein Stoffgeschaft in Hiddenhauser jahrelang am Laufen halten Herforderin macht Schmuckstücke aus Andenken: Wie alles angefangen hat Angefangen hatte alles mit dem Brautstrauß ihrer Freundin 2023. Diana Blome verarbeitete die Blüten zu einem kleinen Kugelanhänger. Danach experimentierte sie mit den Hundehaaren einer Freundin. Bald kamen immer mehr Bekannte auf sie zu. Das Ganze nahm seinen Lauf. &bdquo;Das wurde plötzlich richtig viel“, lacht die Herforderin. Nach einem Jahr traute sie sich, ihren Schmuck zu verkaufen. Sie meldete ein Gewerbe an, eröffnete ihren Onlineshop und begann, ihre Arbeiten auf Instagram zu teilen. Dort zeigt Blome nicht nur die fertigen Schmuckstücke, sondern auch die Briefe, die ihr die Kunden mitschicken. Das Material, dass sie verarbeiten durfte, wurde immer außergewöhnlicher: Einmal zog sie eine vollständig erhaltene Schlangenhaut aus einem Paket, ein anderes Mal Tierasche. &bdquo;Zuerst waren es freudige Erinnerungsstücke, irgendwann auch traurige“, erzählt Blome. Besonders berührend war für sie der Moment, als sie die Haare eines verstorbenen Babys in den Händen hielt. &bdquo;Man hat nur dieses eine Paar Strähnen und denkt: Hoffentlich geht nichts schief“, sagt sie. Bislang ist alles gut gegangen, die zahlreichen positiven Bewertungen auf Etsy zeugen davon. Lesen Sie auch: Talent von der Mama geerbt: So kam eine Espelkamper Schmuckdesignerin zu ihrem Traum Kein Vollzeit-Job Ihr kleines Schmuck-Imperium ist für die 32-Jährige bislang nur der Ausgleich zu ihrer Vollzeit-Arbeit im Büro. So soll es auch bleiben. &bdquo;Das soll auch noch Spaß machen und ich möchte das nicht unter Druck machen“, sagt sie und fügt lachend hinzu: &bdquo;Wer hat schon ein Hobby, das so gut bezahlt wird?“ Schon als Teenager bastelte sie leidenschaftlich. In jungen Jahren verzierte sie alles Mögliche mit Glitzersteinchen. &bdquo;Früher haben wir alles selbst gemacht“, erinnert sich Blome. Vieles davon hat sie von ihrer Mutter gelernt: Gemeinsam verkauften sie ihre Arbeiten früher auf dem Weihnachtsmarkt. Diese Tradition lebt in ihrem Schmuck-Imperium weiter, nur, dass heute die Stücke in Kugelanhängern, Ohrringen oder Ketten verschickt werden. Besonders freut sie sich schon auf Weihnachten. &bdquo;Wenn ich an Heiligabend da sitze, werde ich daran denken, wie viele Päckchen von mir unter den Bäumen liegen“, sagt sie. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @liieblingsgedoens geteilter Beitrag

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