Fahndung nach Brandstiftung in Herford: Was über den Tatverdächtigen bekannt ist

Herford. Schwarze Haare, 1,79 Meter groß. Ein freundliches Lachen. Frühere Kollegen aus der Stevia-Bar beschreiben ihn als überaus freundlich, korrekt, zuverlässig, immer gut angezogen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Ermittler der Mordkommission &bdquo;Zucker“ haben dagegen ein anderes Bild von Prosper Ohagwa. Seit Freitagvormittag fahnden sie deutschlandweit nach dem 29-Jährigen. Er soll der Mann sein, der für die Explosion und den Großbrand der Stevia-Bar und dem angrenzenden Wohnhaus verantwortlich ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass er es ist, der am vergangenen Sonntag, 7. Juli, gegen 11 Uhr in die geschlossene Bar geht und dort Brandbeschleuniger – sehr wahrscheinlich Benzin – verteilt und anzündet. Kurz vor der Explosion sieht ein Nachbar der Bar, wie ein Mann, der einen schwarzen Kapuzenpulli und eine schwarze Hose trägt, wegrennt. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass es Ohagwa ist. SEK stürmt Wohnung des Tatverdächtigen Nicht mal zwölf Stunden nach der Explosion und dem Brand stürmt ein Spezialeinsatzkommando die Wohnung des Tatverdächtigen nahe der Diebrocker Straße. Er ist nicht da. &bdquo;Die intensiven Ermittlungen, bezüglich des Aufenthaltsortes des in den Fokus der Ermittler gerückten Tatverdächtigen, verliefen bislang erfolglos“, teilten sie am Vormittag mit. Daher der Schritt in die Öffentlichkeit. Mit Foto und vollem Namen. Doch wer ist der junge Mann, der gesucht wird? Der damals 20-jährige Mann war nach NW-Informationen im Jahr 2015 aus Nigeria nach Deutschland gekommen. Sein Asylantrag wurde anerkannt. Den Job in der Stevia-Bar soll er lange Zeit ausgeübt haben. Zunächst soll er hinter der Theke gearbeitet haben. Sein Verhältnis zu seinem Chef schildern Ex-Kollegen als gut. Schließlich soll er aber nicht mehr hinter der Theke tätig gewesen sein und als Reinigungskraft gearbeitet haben. Aus Nigeria nach Deutschland geflüchtet Nach NW-Informationen lebte der junge Mann lange Zeit ganz unauffällig in seiner Wohnung im Westen Herfords. Strafrechtlich ist er bisher offensichtlich nicht in Erscheinung getreten. Neben dem aktuellen Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes soll es nach NW-Informationen noch weitere Vorwürfe in einem anderen Ermittlungsverfahren geben. Nach dem bisherigen Stand müsste der gesuchte 29-Jährige unmittelbar nach der Tat abgetaucht sein. Die Ermittler sind derzeit dabei, das Umfeld des Mannes zu überprüfen. Nach dem SEK-Einsatz am Tatabend übernahmen die Experten der Bielefelder Spurensicherung. Sie sicherten in der Wohnung sehr viel Material. An seiner Wohnanschrift schildern Nachbarn ihn – so wie seine Kollegen – als freundlich und unauffällig. Auch die Arbeitskollegen des jungen Mannes können sich nach wie vor nicht vorstellen, dass er für die Explosion und die Brandstiftung verantwortlich ist. Einer der größten Brände in der Innenstadt Sollten sich die Vorwürfe der Ermittler bestätigen, wäre der 29-Jährige für einen der größten Brände der letzten Jahrzehnte in der Herforder Innenstadt verantwortlich. Die Ermittler sichern am Dienstag und Mittwoch in der Brandruine, die in der kommenden Woche abgerissen werden soll, Beweise. Zu dem Brand und der vorhergehenden Explosion war es am Sonntag gegen 11.07 Uhr gekommen. Nach der Explosion, deren Knall wohl stadtweit zu hören war, standen sowohl die Bar als auch das dahinter liegende, von neun Menschen bewohnt Gebäude, schnell in Flammen. Rund 100 Feuerwehrleute waren zunächst im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen. Später waren es insgesamt 300 Einsatzkräfte. Die Einwohner wurden aufgefordert, wegen der Rauchgase Fenster und Türen geschlossen zu halten. Fotos, Name und Infos zum Tatverdächtigen Bei dem Gesuchten handelt es sich um den 29-jährigen Prosper Ohagwa. Er soll etwa 1,79 Meter groß und schlank sein. Zur Tatzeit war er mit einem schwarzen Kapuzenpullover und einer schwarzen Hose bekleidet. Personen, die Hinweise zu dem Aufenthaltsort geben können, werden gebeten, sich an das Kriminalkommissariat 11 unter der Telefonnummer (0521) 5 45 46 23 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden. Lesen Sie auch: So sieht die Stevia-Bar in Herford nach dem Brand aus – viele Fotos

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