Coronavirus Noch im Dezember: Impfstellen im Kreis Herford schließen

Kreis Herford. Während im Obergeschoss der Kreis-Impfstelle am Bustedter Weg in Enger in den Büros schon Umzugskartons gepackt werden, herrscht in der Impfstelle selbst noch überraschend reges Treiben. &bdquo;Es sind immer noch um die 50 Menschen, die unser Angebot an den Mittwochnachmittagen wahrnehmen“, sagt Paula Klinder, stellvertretende Ärztliche Leiterin der Impfstelle. Trotzdem ist hier, wie bereits in der seit 9. Dezember geschlossenen Impfstelle am Herforder Augustinerplatz, ab 21. Dezember Schluss. &bdquo;Die Situation ist mit der zur Zeit der Eröffnung des Impfentrums nicht zu vergleichen“, sagt Norbert Burmann, Kreis-Gesundheitsdezernent. Trotz immer noch hoher Inzidenzwerte sei die vom Land angeordnete Schließung der Impfstellen auch ein Zeichen der Rückkehr zur Normalität. Einen speziellen Corona-Krisenstab gebe es beim Kreis nicht mehr. Das Thema sei jetzt beim Gesundheitsamt angesiedelt. Ab Januar kommenden Jahres impfen niedergelassene Ärzte &bdquo;Ab dem nächsten Jahr sollen die Impfungen durch niedergelassene Ärzte durchgeführt werden“, sagt er. Ausschließlich. Bis zum 31. März bleibt eine Koordinierende Impfeinheit (KoCi) bestehen, die im Bedarfsfall mit mobilen Angeboten unterstützen kann. Deren Hauptaugenmerk liege besonders auf den vulnerablen Gruppen wie Bewohnern in Pflegeeinrichtungen. Für Burmann ist die bevorstehende Schließung der Impfstellen ein Anlass zur Rückschau. Seit Inbetriebnahme der Impfstelle Enger am 8. Februar 2021 wurden in den Impfeinrichtungen des Kreises, inklusive der mobilen Angebote, rund 205.600 Menschen geimpft. Darunter waren 94.000 Erstimpfungen, 88.000 Zweitimpfungen, rund 20.000 erste und rund 4.300 zweite Auffrischungsimpfungen. &bdquo;Möglich machten das in Enger in der Spitze bis zu 70 Mitarbeiter der Kreisverwaltung, des Deutschen Roten Kreuzes, Bundeswehr, Sicherheits- und Reinigungsdienstleister. Alle, die dort in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet haben, haben einen hervorragenden Job gemacht“, sagt Burmann: &bdquo;Sie haben so dafür gesorgt, dass ein Großteil der Bevölkerung geimpft und vor schweren Krankheitsverläufen geschützt ist.“ Richtig sei es gewesen, medizinisches Fachpersonal direkt vor Ort zu haben, einerseits als kurzen Draht zwischen Verwaltung und Impfzentrum, andererseits um sofort Fragen wie etwa die nach der Impfberechtigung beantworten zu können. Dazu gehört Jochen Rasche, Apotheker und pharmazeutischer Leiter der Impfstelle Enger. Er ist froh, dass es bei der Herstellung des Impfstoffs, dem Abfüllen in die Spritzen und auch sonst keine größeren Zwischenfälle oder Fehler gegeben habe. Schwieriger Start 2021 Burmann erinnert auch an den schwierigen Start des Impfzentrums am 8. Februar 2021. &bdquo;Der damalige Wintereinbruch mit seinen Schneemassen machte es den Bürgern schwer, das Impfenzentrum zu erreichen. Wir halfen mit unseren Partnern von Bundeswehr und Hilfsdiensten beim Transport.“ Sobald genügend Impfstoff lieferbar war, sei die Nachfrage enorm gewesen. &bdquo;In der Spitze wurden bis zu 1.700 Impfungen an acht Impfstraßen verabreicht“, sagt Klinder: &bdquo;Die Menschen standen teils bis zum Parkplatz.“ Bis zum 30. September 2021 lief die heutige Impfstelle als sogenanntes Impfzentrum, das damals auf Anordnung des Landes geschlossen wurde. Nur wenige Wochen später, ab 19. November, wurde es als Impfstelle wiedereröffnet, allerdings unter für den Kreis herausfordernden Vorzeichen: &bdquo;Bis zum 30. September stellte die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe das medizinische Fachpersonal. Ab November trug die Kreisverwaltung die Verantwortung für das medizinische Personal.“ Erste Infektionsfälle 2020 Burmann erinnert sich auch an die ersten Infektionsfälle 2020. &bdquo;Wegen eines einzigen erkrankten Schülers haben wir damals eine ganze Schule geschlossen“, sagt er: &bdquo;Wir hatten ja keine Erfahrung.“ Er ist froh, dass mit der Schließung der Impfstelle und der Übertragung des Impfwesens an die Ärzte wieder ein Stück Normalität zurückkehrt. Rasche mahnt aber zur Vorsicht: &bdquo;Ich habe den Eindruck, dass Corona gerade für viele Menschen in den Hintergrund rückt, aber das Virus ist immer noch da. Ich rate daher weiter zum Maskentragen, zumindest bei Menschenansammlungen.“ In der Impfstelle Enger wird die letze Impfung am 21. Dezember verabreicht. Auch für diese letzte Impfmöglichkeit sollte ein Termin über die Kreis-Homepage vereinbart werden.

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