Geldautomaten-Sprengung Zu viele Sprengungen: Volksbank baut im Kreis Herford drei Geldautomaten endgültig ab

Kreis Herford. Bei der nächtlichen Sprengung des Geldautomaten der Volksbank Herford-Mindener Land Ende Oktober im Edeka Wehrmann in Eilshausen wurden zwar glücklicherweise keine Menschen verletzt, doch zurück blieben eine kaputte Supermarkt-Tür, eine verwüstete Eingangshalle und ein komplett zerstörter Geldautomat – und somit ein Schaden in sechsstelliger Höhe. "Nicht auszudenken, was hier hätte passieren können, wenn noch Menschen im Gebäude gewesen wären", sagt Andreas Kelch, Pressesprecher der Volksbank, die nun ihre Schlüsse aus der bereits zweiten Sprengung eines ihrer Geldautomaten zieht. "Wir haben uns in guten Gesprächen eng mit Edeka Wehrmann abgestimmt und nun gemeinsam entschieden, dass der Geldautomat im Markt Eilshausen nicht ersetzt wird", so Kelch. Zudem gebe es auch eine Entscheidung für die Automaten in den Wehrmann-Märkten in Kirchlengern und Enger. "Diese werden wir ab Dienstag, 29. November, nicht mehr nachfüllen und in Kürze abbauen. Damit kommen wir auch dem Wunsch von Edeka Wehrmann nach“, erklärt Kelch. Den Ausschlag für die Entscheidung hätten unter anderem Sicherheitsbedenken gegeben, erklärt der Volksbanksprecher. Fälle von Vandalismus auf Automaten nehmen zu Mit der nächtlichen Schließung der SB-Bereiche mehrerer Geschäftsstellen hatte die Bank bereits auf die zunehmenden Fälle von Vandalismus und Angriffen auf Geldautomaten in der Region reagiert. Damit folgt die Bank auch Hinweisen des Landeskriminalamtes, das angesichts der Zunahme von Automatensprengungen durch organisierte Banden klare Empfehlungen zur Reduzierung von gefährdeten Automatenstandorten ausgesprochen hat. &bdquo;Hinzu kommt, dass die Nutzung der Automaten stetig abnimmt. Ein Grund hierfür ist der Vormarsch des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, der gerade durch Corona nochmal stark zugenommen hat“, so Kelch. Auch nach Abbau der Automaten in den betroffenen Edeka-Märkten müssen die Kundinnen und Kunden dort allerdings nicht auf die Bargeldversorgung verzichten. Schließlich können diese sich auch an den Supermarktkassen Geld auszahlen lassen. Peter Wehrmann, Inhaber der betroffenen Edeka-Märkte, zeigte sich gegenüber der NW nicht unglücklich über die Entscheidung der Volksbank. "Der Schaden und der damit verbundene Aufwand nach der Sprengung in Eilshausen sind schon enorm. Wir hatten Glück, dass an dem Gebäude weiter nichts passiert ist." Für die Kunden sei der Abbau der Geldautomaten aber kein Nachteil, wie Wehrmann betont, denn ab einem Einkaufswert von 5 Euro könne man kostenlos bis zu 200 Euro Bargeld an der Supermarkt-Kasse bekommen. Bei Wehrmann sei man froh, den Tätern so auch keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Bank geht von einer Verdreifachung der Stromkosten aus Die Volksbank stellt all ihre Automatenstandorte regelmäßig auf den Prüfstand. Neben der rückläufigen Nutzung und Sicherheitsaspekten rücken hierbei seit Beginn der Energiekrise in Folge des Ukrainekriegs auch die Betriebskosten immer mehr in den Fokus. "Für einzelne Standorte gehen wir bereits jetzt von einer Verdreifachung der Stromkosten aus", so Kelch. Die regelmäßige Analyse der Standorte könne durchaus auch zur Folge haben, dass rege genutzte Automaten gegen moderne Geräte ausgetauscht werden. Kelch: "Uns ist durchaus bewusst, dass die Versorgung mit Bargeld für unsere Kundinnen und Kunden weiterhin eine wichtige Bedeutung hat."

Mehr zum Thema