Herford. Bei einer Umfrage zu Wünschen für eine neue Mensa haben Schüler eines Berufskollegs an erster Stelle keinen speziellen Speiseplan angegeben, sondern schnelles Internet über das W-Lan, weiß Kreisdirektor Markus Altenhöner. Jetzt wurde am Herforder Standort der Pestalozzi-Schule symbolisch der erste Spatenstich für die Anbindung der letzten noch unversorgten Schulen im Kreis Herford ans Glasfasernetz gesetzt. Der Anschluss erfolgt aus einem Förderprogramm des Landes. Denn nicht nur die Kommunikation der Schüler, sondern auch das zeitgemäße Lernen mit digitalen Hilfsmitteln hängt am zuverlässig schnellen Netz.
Seit Ende 2020 findet im Kreis Herford der geförderte Glasfaserausbau zur Anbindung der mit schnellem Internet unterversorgten Adressen durch das Unternehmen Deutsche Glasfaser statt. Das Förderprogramm des Bundes heißt "Weiße Flecken". Als unterversorgte „weiße Flecken“ gelten laut Gesetzgeber alle Adressen, die eine Bandbreite von weniger als 30 Megabit pro Sekunde im Download zur Verfügung haben. Insgesamt wurden durch dieses Ausbauprojekt nach Angaben des Kreises kreisweit 6.500 Haushalte, 900 Unternehmen und 58 Schulen mit einem zukunftsfähigen FTTH-Glasfaseranschluss versorgt. FTTH heißt "Fiber to the Home - Glasfaser bis ins Haus". Das Glasfasernetz stellt 1.000 Megabit pro Sekunde zur Verfügung.
Nicht alle Schulen liegen in "weißen Flecken" des Internets
Aufgrund der Förderbestimmungen konnten aber nicht alle Schulen im Kreis Herford in dieses Förderprogramm aufgenommen werden. Weitere 24 Schulen, darunter die Pestalozzi-Schule, erhalten in den kommenden Monaten ihren Anschluss mit Hilfe der Förderung über eine Schulrichtlinie des Landes. Am Ende sollen alle öffentlichen Schulen im Kreis Herford mit Glasfaser versorgt sein. "Dann sind nicht nur die ,weißen Fecken', sondern auch die ,grauen Flecken' versorgt, sagte Altenhöner. Homeoffice und digitales Lernen gehörten heute und in Zukunft in Schul- und Arbeitswelt dazu. Der Bund weitet seine Förderung für den Breitbandausbau auf "Graue Flecken" aus, die schon heute mit 100 Megabit pro Sekunde versorgt sind.
Jens Kronsbein von der Bezirksregierung Detmold lobte den Kreis Herford für sein frühes Handeln in Sachen Glasfaserausbau. In Ostwestfalen-Lippe seien inzwischen 78 Prozent der Schulen angeschlossen, weitere 19 Prozent hätten ihre Förderbescheide und der Anschluss sei in Umsetzung.
Alle Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi-Schule sind mit einem Tablet ausgestattet
Die Pestalozzi-Schule ist eine Förderschule des Kreises Herford mit dem Schwerpunkt Lernen. Schulleiter Jens-Uwe Gadow betonte die Bedeutung des schnellen Internets für die Arbeit in der Schule. "Alle Schülerinnen und Schüler haben jetzt ein I-Pad, um unsere Lernprogramm nutzen zu können und zu recherchieren", freut er sich. Auch ein leistungsfähiges W-Lan habe die Schule seit einigen Monaten. Zug um Zug würden auch digitale Tafeln installiert und genutzt. Da sei jetzt der richtige Zeitpunkt für den Glasfaseranschluss. Wichtig ist der schnelle Anschluss der Schule auch für das Lernen zuhause.
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