Fahrradstraße Ideen für Verkehrswende und Baumerhalt auf dem Herforder Stiftberg

Herford. Mit einem offenen Brief an die Ratsfraktionen und die Mitglieder des Verkehrsausschusses wendet sich die Bürgerinitiative Stiftberg &bdquo;Verkehrswende jetzt“ an die Öffentlichkeit. Anlass ist die kommende Sitzung des Verkehrsausschusses, in der darüber entschieden werden soll, ob die Vlothoer Straße Fahrradstraße bleibt oder nicht. Die Bürgerinitiative plädiert für den Erhalt der Fahrradstraße und damit den Erhalt der Alleebäume entlang der Vlothoer Straße. Die Stadt hatte im vergangenen Jahr einen Ratsbeschluss umgesetzt und einen Teil der Vlothoer Straße für einen Verkehrsversuch zur Fahrradstraße erklärt. Auf Fahrradstraßen ist grundsätzlich Autoverkehr möglich. Es gilt Tempo 30, und Fahrräder haben Vorrang. Nun steht auf Basis statistischer Erhebungen über die Nutzung eine Entscheidung über Weiterführung als Fahrradstraße an. Fahrradstraße ist ein Kompromiss Ein Radweg entlang der Vlothoer Straße könne nach Aussage der Bauverwaltung nur bei Fällung der alten Baumallee realisiert werden, schreibt die Initiative. Wegen des Widerspruchs aus der Bevölkerung wurde im Stadtrat ein Beschluss zum Erhalt der Allee inklusive eines Verkehrskonzeptes zugunsten von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV gefasst. Dazu gehörte die probeweise Ausweisung der Vlothoer Straße als Fahrradstraße. &bdquo;Aus Sicht der Bürgerinitiative handelt es sich bei der Fahrradstraße um einen Kompromiss, damit die Fahrradfahrenden überhaupt einmal als Verkehrsteilnehmende wahrgenommen werden“, heißt es weiter. Die Bürgerinitiative mit Beteiligung der Organisationen ADFC, VCD, BUND, Naturfreunde, Fridays for Future, Parents for Future und Friedensfördernde Energiegenossenschaft hat den Planungsprozess im Dialog mit Verwaltung und Planern begleitet. Vor einigen Wochen wurden auf einer Versammlung erste Planungen für ein Verkehrskonzept vorgestellt. Bürgerinitiative entwickelte Ideen Die Bürgerinitiative entwickelte allerdings weiterreichende Ideen und lehnt neben der Fällung der Alleebäume auch ein zweite mögliche Maßnahme grundsätzlich ab, nämlich die Schaffung eines kompakten Haltebereiches vor dem Königin-Mathilde-Gymnasium, für den der gegenüberliegend Park verkleinert und einige alte Bäume gefällt werden müssten. &bdquo;Angesichts unserer heutigen Erfahrung mit den Auswirkungen des Klimawandels ist es von entscheidender Bedeutung, die Allee an der Vlothoer Straße und auch den kleinen Park vor dem Königin-Mathilde-Gymnasium zu erhalten“, heißt es im Brief. Dem dort vorgeschlagenen Kreisel würde &bdquo;der größte Teil des Parks mit altem Baumbestand zum Opfer fallen“. Der Kreisel solle zwar der sicheren Abwicklung des Busverkehrs dienen, sei aber nach Einschätzung der Bürgerinitiative &bdquo;nicht notwendig, sondern eher eine zusätzliche Einladung zur ,Anlieferung' von Kindern direkt vor die Schule (,Elterntaxis')“. Aus Sicht der Initiative ist jede Fällung von Bäumen, &bdquo;die gerade für unser Klima von so entscheidender Bedeutung sind“ unvertretbar, da Neuanpflanzungen allenfalls nach Jahrzehnten die &bdquo;Umweltleistung“ alter Bäume erbringen.&bdquo;Das sehen inzwischen mehr als 200 Unterstützende unserer noch laufenden Petition für den Erhalt der Baumallee Vlothoer Straße genauso“, schreibt die Initiative. Zusammenhängende Fahrradzone Für die weitergehende Entwicklung Richtung Verkehrswende auf dem Stiftberg schlägt die Initiative die Schaffung einer zusammenhängenden Fahrradzone unter &bdquo;Einbeziehung der nördlich angrenzenden Straßen (Gebiet zwischen Stiftberg-, Marien-, Bismarck-, Mozart- und Vlothoer Straße) vor. Grundsätzlich solle in den durch Wohnbebauung geprägten Straßen rund um den Stiftberg Tempo 30 gelten, ebenso in der Mozart- , Stuckenberg-, Ulmen- und der Stadtholzstraße sowie der stark abschüssigen Kastanienallee. Entscheidend für die Verkehrssicherheit seien auch die Straßen, die vom Stiftberg in die Innenstadt führen. &bdquo;Besonders die drei Innenstadtverbindungen via Jahn-/Mindener Straße, Marien-/Bismarckstraße sowie Pagenmarkt/Schützenstraße/Bergertor müssen gerade an ihren Einmündungsbereichen in die Hauptverkehrsstraßen dringend rad- und fußfreundlich gestaltet werden“, schließt das Schreiben. Zunächst wird aber in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 22. November entschieden, ob die Fahrradstraße bleibt oder nicht. Beginn ist um 17 Uhr im Großen Ratssaal des Rathauses.

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