Ideen gegen Insektensterben Herforder Abiturientin gewinnt den Bundesumweltpreis

Herford. &bdquo;Mit der Einladung Preisverleihung des 32. Bundesumweltwettbewerbs (BUW) war klar, dass ich einen der elf Sonder- oder zwei Hauptpreise gewonnen haben würde“, sagte Bea Pfeiffer, Abiturientin vom Friedrichs-Gymnasiums, einige Tage nach der Rückkehr von der Preisverleihung in Bremerhaven. Dass es für sie und ihre Arbeit &bdquo;Reduzierung des Insektensterbens in Lüftungssystemen“ zu einem der mit je 1.500 Euro verbundenen Hauptpreise reichen würde, habe sie dann aber doch sehr überrascht und gefreut. In ihrem Projekt befasste sich Pfeiffer mit dem durch Lüftungsanlagen verursachten Insektensterben und untersuchte in Zusammenarbeit mit einem Hersteller solcher Anlagen Lösungsansätze, wie sich das Problem verringern lassen könnte. Die Untersuchungen führte sie an der Anlage im Privathaus ihres betreuenden Fachlehrers Jens Voßmeier durch. Da wegen Corona die Betreuung durch die Schule schwierig gewesen sei, führte sie ihre Untersuchungen größtenteils Zuhause durch. Die Schule unterstützte sie aber durch Bereitstellung von Literatur und Mikroskop. Ein gewölbtes Kunststoffsieb schützt Insekten am besten In zahlreichen Testreihen untersuchte sie die Zahl an verendeten Insekten in einem Lüftungssystem ohne Präventionsmaßnahmen. Anschließend untersuchte die Schülerin verschiedene von ihr entwickelte Lösungsansätze auf ihre Effektivität. Dabei erwies sich die Kombination eines speziell geformten Siebs mit einer Zeitschaltung als besonders effektiv, während ein bisher genutzter und von ihr getesteter Kegelfilter einer Firma zu einer höheren Sterberate führte, als es bei den Nullproben der Fall war. Mit ihren quantitativen Ergebnissen zu den durchschnittlich verendeten Insekten zeigt sie, dass ein speziell gewölbtes Kunststoffsieb mit Zeitschaltung zur Luftstromunterbrechung der vielversprechendste Lösungsansatz für zentrale Wohnraumlüftungsanlagen zum Schutz der Insekten ist. In der Laudatio werden aber nicht nur Akribie und Problembewusstsein gelobt, sondern auch ihre Ausdauer, denn das Projekt war eine Fortführung eines früheren Projektes, mit dem sie Menge und Arten der getöteten Insekten bestimmt hatte. Für dieses Vorläuferprojekt hatte Pfeiffer bereits einen Förderpreis beim BUW erhalten. Zusätzlich positiv bewertet wurde die Presseberichterstattung über das Thema Insektensterben, die zur Schaffung eines Problembewusstsein beigetragen habe. Pfeiffer zieht es zum Studium nach Heidelberg Pfeiffer hatte ihre Lösungen vor der ersten Präsentation beim Wettbewerb &bdquo;Jugend forscht“ zum Patent angemeldet und die Idee so geschützt. Für ein Patent müsse am Antrag allerdings noch nachgebessert werden, sagte sie. Diese Arbeit könne sie sich aber nicht machen, da ihr mit Beginn ihres Studiums Ressourcen und Zeit dafür fehlen werden. &bdquo;Ich bin aber weiter in Gesprächen mit der Herstellerfirma. Die ist international tätig und könnte zum Beispiel die nötigen Nachweise in verschiedenen Klimazonen erbringen“, sagte sie. Neben dem Geldpreis ist die Auszeichnung mit dem Vorschlag zur Teilnahme am Auswahlverfahren der Studienstiftung des deutschen Volkes verbunden. Im Erfolgsfall gibt es ein Stipendium für das Studium. Inzwischen ist Pfeiffer in ihrem Wunschstudienort Heidelberg. Dort studiert sie allerdings nicht Biologie, sondern Medizin. Das sei schon immer ihr Traumfach gewesen, und die Arbeit an ihrem Projekt habe sie darin bestärkt, dass sie ihre Zukunft nicht im Bereich Biologie sehe.

Mehr zum Thema