Neuer Corona-Impfstoff Vierte Corona-Impfung im Kreis Herford: Wer bekommt den zweiten Booster

Kreis Herford. Der Kreis Herford ist nach den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts ein negativer Spitzenreiter. 820 neue Corona-Fälle gibt es kreisweit. Mit einer Inzidenz von 533,8 (steigend) belegt der Kreis derzeit Rang drei in ganz Nordrhein-Westfalen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will hingegen dafür sorgen, das Corona nicht das "bestimmende Thema im Herbst" sein wird. Dafür soll auch der neue Corona-Impfstoff sorgen, der einen breiteren Schutz gegen verschiedene Virusvarianten bietet. Johannes Osterloh bleibt dabei. Der Ärztliche Leiter der Impfstelle des Kreises in Enger sagt: "Wer sich gegen Corona impfen lässt, schützt sich und andere." In der Rubrik "Alles rund ums Impfen" beantwortet Osterloh Fragen, vor denen Geimpfte, aber auch Ungeimpfte aufgrund fortwährender Veränderungen innerhalb der Pandemie stehen. Impfungen seien der der einzige verantwortungsvolle und nachhaltige Weg aus der Pandemie, so Osterloh. "Darüber hinaus sind sie für den Schutz jedes Einzelnen elementar wichtig.“ Worin unterscheiden sich die neuen mRNA-Impfstoffe von ihren Vorgängern? Johannes Osterloh: Bei diesen angepassten Impfstoffen handelt es sich nicht um neue Zulassungen, sondern um Variationen bereits zugelassener Impfstoffe. Im Vergleich zu den jeweiligen Ursprungsimpfstoffen sind Gesamtmenge an mRNA sowie alle anderen Bestandteile in den Impfstoffen gleich geblieben. Geändert hat sich dagegen die Zusammensetzung: Die neuen Impfstoffvarianten enthalten sowohl die mRNA der Ursprungsvariante des Coronavirus als auch die mRNA der Omikron-Variante BA.1 oder BA.4/ BA. 5. Deshalb werden sie als 'bivalent' bezeichnet – im Gegensatz zu den bisherigen Impfstoffen, die statt zwei nur eine mRNA-Komponente enthielten und daher als 'monovalent' bezeichnet werden. Die Impfstoffe sind so angepasst, dass sie den vorherrschenden Varianten besser entsprechen und bieten somit einen breiteren Schutz gegen verschiedene Virusvarianten. Warum können sie nur zur Auffrischungsimpfung und nicht zur Grundimmunisierung genutzt werden? Die an Omikron angepassten Impfstoffe sind nicht für die Grundimmunisierung zugelassen, weil die Pharmaunternehmen gar keine Zulassung für die Grundimmunisierung beantragt haben. Dies liegt vor allem daran, dass die notwendigen Daten, die für eine Zulassung als Grundimmunisierungs-Impfstoff notwendig sind, nicht zeitnah erhoben werden konnten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt jedoch, die angepassten mRNA-Impfstoffe für alle Auffrischungsimpfungen ab zwölf Jahren bevorzugt einzusetzen. Wie häufig muss ich mich zukünftig impfen lassen, um dauerhaft einen wirksamen Schutz zu haben? Ganz wichtig ist: Die Impfungen gegen Covid-19 wirken sehr gut und schützen vor einem schweren Krankheitsverlauf. Für Nicht-Risiko Patienten sind derzeit drei Impfungen (Grundimmunisierung plus 1. Auffrischimpfung) empfohlen. Risikopatienten und Menschen ab 60 Jahre sollten viermal geimpft sein. Hochrisikopatienten sogar fünfmal. Forscher versuchen derzeit, die Fragen nach der Impfnotwendigkeit in der Zukunft zu beantworten. Hier greift man auf die Erfahrung aus der Influenzagrippeforschung zurück. Grippe-Impfstoffe müssen jedes Jahr aktualisiert werden, um vor neuen Influenzaviren zu schützen. Ein Forschungsteam der Charité-Universitätsmedizin Berlin geht der Frage nach, ob dies auch für Covid-19-Impfstoffe nötig sein wird. Die Prognose der Forschenden: Während der Pandemie werden regelmäßige Impfstoff-Updates nötig sein, nach einigen Jahren ist jedoch eine längere Haltbarkeit der Impfstoffe zu erwarten. Um was für einen Impfstoff handelt es sich bei dem Valneva-Impfstoff? Das Vakzin Valneva ist ein sogenannter Totimpfstoff. Die Stiko empfiehlt ihn alternativ zu den bereits empfohlenen Covid-19-Impfstoffen für Personen zwischen 18 bis 50 Jahren. Verabreicht werden zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens vier Wochen. Für Schwangere und während der Stillzeit wird er nicht empfohlen. Der neue Impfstoff wird vom Kreis Herford in zwei Impfstellen verimpft. Die Stelle am Bustedter Weg 16 in Enger ist derzeit nur mittwochs und alle zwei Wochen auch freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. In Herford am Augustinerplatz 4 ist freitags und samstags geöffnet. Impfungen sind mit und ohne Termin möglich. Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-herford.de.

Mehr zum Thema