Herford Bilanz nach dem Hoeker-Fest: Stadtfest soll deutlich früher stattfinden

Herford. "Man hat gemerkt, wie wichtig das Hoeker-Fest für die Stadt ist", sagt Pro-Herford-Chef Frank Hölscher. Bei aller Kritik, die sich vielleicht am Detail entzünden mag, braucht sich die Bilanz wahrlich nicht zu verstecken. Das zeigte neben den Zahlen auch der Blick in die entspannten und zufriedenen Gesichter der Besucher. Dennoch: Besser geht immer und da hilft eine ehrliche Manöverkritik, zumal das Hoeker-Fest 2023 ins 50. Jahr geht. Gefeiert wird voraussichtlich schon im Juni - allerdings erst das 48. Fest. Anfangs wollte man nur alle zwei Jahre feiern und es gab die Corona-Zwangspause. Überlegung, das Fest zu verkürzen "Man merkte, dass die Standbetreiber nervös waren wegen der Pause", so Hölscher. Und offenbar waren die Winzer, die schon zu den Hoeker-Fest-Häppchen im vergangenen Jahr mit ihrem Weinmarkt vom Gänsemarkt auf den Rathausplatz umgezogen sind, "nicht tief betrübt", aber auch nicht "100 Prozent" zufrieden. Den Vorschlag, das Weindorf ganz vom Hoeker-Fest abzukoppeln, müsse man sich aber gut überlegen, meint Hölscher: "Man sollte nicht zu viele Veränderungen auf einmal vornehmen." Noch unklar ist, ob das Hoeker-Fest im nächsten Jahr an weniger Tagen gefeiert wird. So ist der Mittwoch meist ein schwacher Tag. Auch die Winzer haben ein Interesse an einem kürzen Einsatz fern der Arbeit im Weinberg. Bilanz ziehen durfte im Pressegespräch auch der Vorsitzende des Musik Kontors, Ralf Hammacher. Der Verein hatte als Kooperationspartner der Pro Herford Cosmo Klein für den Samstag auf dem Alten Markt und DJ Mr. Brown für eine Disco vor dem Kontor Kaffee engagiert. Die Band sei gut gewesen, habe aber unterm Strich nicht so funktioniert wie gedacht, weil die Leute ab der Pause und nach Ende des Konzerts den Alten Markt zu früh verlassen hätten, meint er. Ein voller Erfolg sei die Disco mit DJ Brown, dem Mann, der "ein unfassbares Gespür für die richtige Musik hat", gewesen - was Hammacher von einer Bühne in der Nähe der Kontor Kaffees träumen lässt. Open-Air-Konzerte auf dem Rathausplatz Auch ihm ist aber klar, dass sich der Verein ohnehin viel vornimmt. Wenn er, wie angedacht, mit der Pro Herford im nächsten August eine Reihe von Open-Air-Konzerten auf dem Rathausplatz organisiert. Manfred Bischof von der Pro Herford findet das Experiment Kulturfest auf dem Gänsemarkt mit einer Bewirtung nur durch die örtlichen Gastronomen gelungen: "Es war eine außergewöhnliche Atmosphäre, sozusagen eine Steigerung des besonderen Gänsemarkt-Flairs." Kollege Yannik Seeberg hat sich gefreut, dass Geschäftsleute und Gastronomen von Bäckerstraße und Radewiger Straße hier etwas angeboten haben wie eine Cocktailbar mit Musik, sodass auf der Strecke zwischen Altem Markt und Gänsemarkt auch viel los war. Froh waren alle mit der Gestaltung des Linnenbauerplatzes mit seinem Wasserlauf als Ort für Kinder und Familien. Besser als erwartet wurde der bewachte Fahrradparkplatz hinter dem Rathaus angenommen. Beim nächsten Mal soll er auch am Sonntag betrieben werden. Verbesserungsbedarf gibt es bei der Anzahl der Toiletten. Gerade die Frauen mussten sich oft in eine lange Schlange einreihen. Bleibt besonders positiv festzuhalten: "Es gab Null Aggression in der Stadt. Die Polizei musste nur einen kleinen Platzverweis aussprechen." Yannik Seeberg von der Pro Herford hat auch bei den Sanitätern nur kleinere Einsätze registriert.

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