Herford Investor hat H&M-Immobilie gekauft: Was dort nun geplant ist

Herford. Lange dauert es nicht mehr, bis sich ein einschneidendes Ereignis für die Herforder Innenstadt jährt: Ende Oktober 2021 hat der Mode-Riese H&M seine Filiale in der City geschlossen. Zurück blieb eine Problemimmobilie in A-Lage, deren baulicher Zustand darüber hinaus zu wünschen übrig lässt. Jetzt gibt es Neuigkeiten: Offenbar hat ein neuer Investor die Immobilie gekauft. Und es gibt wohl auch schon erste Pläne für die Entwicklung des Gebäudes. Aber zunächst noch ein kleiner Rückblick: Kaum war im vergangenen Jahr bekannt geworden, dass H&M der Herforder City den Rücken kehren würde, gab es schon allerlei Spekulationen um das Gebäude in bester Lage. Auch die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH) hatte sich mit einem möglichen Erwerb der Immobilie am Gehrenberg 22 bis 26 auseinandergesetzt. Allerdings hatte die luxemburgische Immobilienfondsgesellschaft, die es veräußern wollte, einen Preis in Höhe von fünf Millionen Euro aufgerufen. Der Stadt waren viele Monate lang die Hände gebunden Fünf bis sechs Millionen Euro würde es zusätzlich noch kosten, das Gebäude so zu sanieren, dass es in ansprechender Art und Weise ins Stadtbild passe, hatte Jan Miller, der damalige Geschäftsführer der SEH, im Oktober des vergangenen Jahres erklärt. Zu teuer für die Stadt, entschied der Rat damals. Offenbar hatte es noch Versuche gegeben, einen entsprechend niedrigeren Verkaufspreis auszuhandeln. Dazu war der bisherige Eigentümer jedoch nicht bereit. Er verkaufte schließlich nicht an die Stadt, sondern erneut an eine Fondsgesellschaft. Sämtliche Anläufe seitens der Stadt, mit dem neuen Eigentümer in Kontakt zu treten, um bei der Gebäudeentwicklung mit ihm zusammenzuarbeiten, waren seitdem ins Leere gelaufen. &bdquo;Wir wollen das Gebäude ja nicht zwingend kaufen, sondern dazu beitragen, dass dort eine funktionierende Immobilie entsteht“, hatte Miller damals betont. Doch die Stadt bekam keine Antwort. Auch nicht, als die Wirtschaftsförderung Ideen entwickelte, um das längste leere Schaufenster der Stadt wenigstens übergangsweise wieder etwas zu beleben. Von der Dekoration der Schaufensterzeile bis hin zu einer Lichtinstallation, die das Gebäude bei Dunkelheit in Szene setzt, reichten die Vorschläge. Doch: keine Reaktion des Eigentümers. Die Pläne klingen wie gewünscht: unten Geschäfte, oben Wohnen Der ist nun offenbar selbstständig tätig geworden und hat die Immobilie, in der fast ein Jahr lang nichts passiert ist, wieder verkauft. Dem Vernehmen nach ist die Tinte unter dem Kaufvertrag bereits trocken und der letzte Mieter, der noch bis vor kurzem im Obergeschoss der sanierungsbedürftigen Innenstadtimmobilie wohnte, ausgezogen. Offenbar hat der neue Investor, der wohl aus Braunschweig stammt, bereits Pläne vorgelegt, wie er das Gebäude entwickeln will: Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sollen wieder Geschäfte einziehen und oben Wohnungen entstehen. Genaus so hatte sich die SEH vor knapp einem Jahr eine Nutzung des Gebäudes gewünscht. Auch die umfassende Sanierung der Immobilie - inklusive einer Fassadenerneuerung - ist wohl vom neuen Investor vorgesehen. Informationen über einen möglichen Zeitplan liegen allerdings noch nicht vor. Die Stadt Herford hat von ihrem Vorkaufsrecht für das große Gebäude in prädestinerter Lage zwischen Augustinerplatz und Klingenthal-Kaufhaus zwar keinen Gebrauch gemacht. Ihr bleibt aber das Mitspracherecht bei der Fassadengestaltung für das so wichtige Kernstück der Innenstadt. Jetzt heißt es wieder abwarten Dem Vernehmen nach haben SEH und Wirtschaftsförderung ihre Unterstützung beim Entwickeln der Immobilie und beim Suchen von neuen Mietern für die Geschäftsräume angeboten. Nun heißt es wohl erneut abwarten, ob und wann die Pläne des neuen Investors in die Tat umgesetzt werden.

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