Herford/Spenge/Hiddenhausen Energiekrise: Diese Freibäder im Kreis Herford werden nicht mehr beheizt

Herford/Spenge/Hiddenhausen. Jetzt wird mit dem Energiesparen auch in den Freibädern Ernst gemacht. Die Abteilung Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke Herford hat am Freitagmorgen mitgeteilt, dass die Beheizung der Becken in den Freibädern Im Kleinen Felde, in Elverdissen und Waldbad Spenge eingestellt wurde. "Das hat bisher wohl bei den hohen Außentemperaturen kein Badegast bemerkt", vermutet der Chef der Freizeiteinrichtungen, Markus Diering. Das könnte sich ändern, wenn insbesondere die Lufttemperaturen in der Nacht einstellig werden. Die Bäder werden mit Gas beheizt. Wassertemperatur hängt jetzt an der Lufttemperatur Die Freizeiteinrichtungen werden ab sofort auf den Homepages der Bäder die aktuelle Wassertemperatur angeben und auch an den Eingängen mit Kreide auf Tafeln schreiben. In Elverdissen lag die Temperatur am Freitagmorgen bei 24,5 Grad, Im Kleinen Felde bei 24,6 Grad. Die Temperatur könnte übers Wochenende sinken. Mitte nächster Woche aber wird laut Vorhersage auch die Luft und damit das Wasser wohl wieder wärmer. Das Hiddenhauser Freibad ist von der Energiesparmaßnahme noch nicht betroffen. Das Edelstahlbecken heizt sich auch schneller auf, als die gefliesten Becken. "Das ist eine Entscheidung, die in den Rathäusern getroffen wird", sagt Diering. In Hiddenhausen und Spenge sind die Herforder nur Betreibergesellschaft. Entscheidend sei die Maßgabe der Europäischen Union, 15 Prozent Energie zu sparen als Reaktion auf die Versorgungskrise mit Erdgas durch den Krieg in der Ukraine. Das von einem Verein getragene Freibad in Spenge-Lenzinghausen wird ohnehin nicht beheizt. Saison geht bis Ende August/Anfang September Wie viel Gas gespart werden kann durch den Verzicht auf eine konstant hohe Wassertemperatur zwischen 24 und 26 Grad, kann Diering derzeit nicht sagen. Zur Heizung der Bäder sind Blockheizkraftwerke in Betrieb. Werden die außer Betrieb genommen, geht auch der darin erzeugte Strom verloren und muss gegebenenfalls zugekauft werden. Unklar ist auch, ob die Bäder geöffnet bleiben, wenn die Wassertemperatur unter 20 Grad sinken sollte und es für viele Schwimmer zu ungemütlich wird. Die Saison im Kleinen Felde geht normalerweise bis zum 28. August, in Elverdissen bis zum 4. und in Spenge bis zum 11. September. Ebenso unklar ist noch, wie es im Freizeitbad H2O weitergeht, das Ende September sein 25-jähriges Bestehen feiern will. Womöglich wird man in der kommenden Woche mehr erfahren, wenn die Stadt mehr zu ihren Sparmaßnahmen sagen will. Außer Betrieb genommen wurde bereits die Schneekabine der Saunalandschaft. Abdeckplanen für Außenbecken des H2O geplant Für die Außenbecken des H2O sollen spezielle Abdeckplanen angeschafft werden, die den Wärmeverlust in der Nacht mindern. "Wir sind kurz davor, den Auftrag zu vergeben", sagt Diering. "Ich hoffe, das ist in der kalten Jahreszeit abgeschlossen." Für die großen Freibad-Becken wären Abdeckplanen eine noch größere Herausforderung. Ein Anfang könnte gemacht werden, wenn das Bad Im Kleinen Felde ohnehin saniert wird. Eisaufbereitung in der Eishalle hat begonnen Auch über den Betrieb der Eishalle im Kleinen Felde wird nachgedacht. Das Eis wird elektrisch gekühlt, die Luft mit Gas auf eine technisch bedingte Mindesttemperatur gebracht. "Wir sind schon in der Eisaufbereitung, weil Anfang September das Training der Eissportler starten soll", sagt Diering. Ob die Eishalle aber tatsächlich in den Betrieb geht, scheint noch nicht ausgemacht. "Da gibt es nur ein ganz oder gar nicht mit großer Tragweite auch für den Sport."

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