Herford/Lemgo Frau aus Herford soll PCR-Tests für Corona-Nachweise gefälscht haben

Herford/Lemgo. Eine Frau aus Herford soll PCR-Testergebnisse, die entscheidend für Corona-Nachweise sind, gefälscht haben. Der Herforderin wird, vorgeworfen drei unechte Urkunden ausgestellt zu haben. Dabei soll sie nicht nur das Datum gefälscht, sondern auch einen Arzt auf dem Dokument eingetragen haben. Die 30-Jährige ist Mitarbeiterin eines Labors in Bad Salzuflen. Wegen Urkundenfälschung muss sie sich am Dienstag vor dem Amtsgericht in Lemgo verantworten. Derzeit gibt es im Kreis Herford nur noch wenige Corona-Auflagen. In Bus und Bahn gilt noch die Maskenpflicht, wer ins Kreishaus möchte, muss geimpft, genesen oder getestet sein. In der Hochzeit der Pandemie mussten für Diskobesuche etwa ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Auch für Reisende ist in einige Ländern, solch ein Dokument noch Pflicht. So kam und kommt es immer wieder vor, dass PCR-Ergebnisse oder Impfnachweise gefälscht werden. Solch eine Fälschung beschäftigt jetzt das lippische Amtsgericht. Eigenen PCR-Test zur Fälschung genutzt Der 30-Jährigen wird vorgeworfen, zwischen 30. August und 10. September 2021 dreimal zu Täuschungszwecken eine unechte Urkunde hergestellt zu haben. Dafür nutzte sie ihr eigenes negatives Testergebnis. Die Angeklagte ist in der Personalabteilung des Bad Salzufler Labors tätig. Sie hatte bei sich am 27. August einen PCR-Test durchführen lassen. Der Befundbericht eines Arzt des Labors bescheinigte ihr einen Tag später ein negatives Testergebnis. Ihren Test soll die Frau dann für Fälschungen genutzt haben. Ihr wird vorgeworfen, dass sie das Datum des Berichts von &bdquo;27.08.2021“ in &bdquo;30.08.2021“ geändert und als ausstellenden Arzt einen anderen Mediziner als den, der den ärztlichen Befund ausgestellt hatte, eingesetzt habe, heißt es laut Anklage. Dadurch soll sie den Eindruck erweckt haben, dass der Test am 30. August durchgeführt worden sei und der Bericht von dem ersichtlichen Aussteller stamme. Tatsächlich wurde an diesem Datum weder ein PCR-Test durchgeführt noch ein ärztliches Testergebnis bescheinigt. Ihr drohen eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe Am 1. September 2021 soll die Angeklagte den Befund erneut verfälscht haben - das Muster der Fälschung ist mit dem ersten Fall identisch. Das Testdatum wurde geändert, ebenso der Name des Arztes. In beiden Fällen soll die Herforderin die Fälschung an Dritte weitergeleitet haben, damit diese über ihren Teststatus täuschen konnten. Einige Tage später, am 10. September, soll die 30-Jährige mittels eines im Computer des Labors gespeicherten Musters zwei ärztliche Befundberichte erstellt haben. Sie sollten wieder die Durchführung von PCR-Tests mit negativen Ergebnis bescheinigen. Die Angeklagte soll die Dokumente mit einem Stempel des Labors und einer Unterschrift des angeblichen Arztes versehen haben, um den Eindruck zu erwecken, die Tests seien tatsächlich durchgeführt worden. Bei den beiden Personen, für die die Ergebnisse waren, wurden kein PCR-Test durchgeführt. Zudem leben sie beide in Rheinland-Pfalz und damit außerhalb des Einzugsbereichs des Labors aus Bad Salzuflen. Die Herforderin soll die gefälschten Dokumente noch am selben Tag an ihre private E-Mail Adresse versandt haben, um sie anschließend weiterleiten zu können. Drei Mitarbeiterinnen des Labors sind als Zeugen geladen Ob die Labor-Beschäftigte die PCR-Tests wirklich gefälscht hat, muss nun das Gericht ermitteln. Das Verfahren beginnt am Dienstag, 24. Mai, um 9 Uhr im Amtsgericht Lemgo. Geladen sind drei Mitarbeiterinnen des Labors als Zeuginnen. Der echte Testbericht vom 27. August sowie die angeblich gefälschten Berichte liegen vor. Der jungen Frau droht im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder - was aber ungwahrscheinlich erscheint - eine Freiheitsstrafe. Laut Strafgesetzbuch könnten bis zu fünf Jahre Haft verhängt werden. Ob der Anklagevorwurf bereits zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen geführt hat, ist nicht bekannt.

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