Kreis Herford Neues Angebot soll Schwangeren und Familien früh unter die Arme greifen

Kreis Herford. Das Klinikum Herford hat mit dem Herforder Jugendamt Anfang 2021 das Projekt &bdquo;Babylotsin“ gestartet. Es ist ein Baustein des &bdquo;Herforder Wegs“, der die &bdquo;Frühen Hilfen“ für Schwangere und Familien mit kleinen Kindern meint. Der Kreis Herford will es den Herfordern nun gleichtun. Auch die anderen Jugendämter im Kreis wollen sich beteiligen. Die Frühen Hilfen sind freiwillige und niedrigschwellige Angebote. Das Projekt &bdquo;Babylotsin“ innerhalb der Frühen Hilfen richtet sich derzeit ausschließlich an Herforder Mütter und Väter, ist kostenlos und setzt schon vor der Geburt an. Es umfasst Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote vor und nach der Geburt.Die Gesprächsthemen sind vielschichtig, wie Babylotsin Helga Barkey im Februar im NW-Gespräch verriet. Es gebe viele individuelle Fragen, sie stelle aber auch Kontakte her. Schon beim Start gab es die Idee, das Projekt auf den Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes auszudehnen. Und so hat es der Kreistag jetzt auch beschlossen. Das Herforder Projekt wird erst einmal bis Ende 2022 fortgesetzt - und erweitert Wie Herfords Sozialdezernent verriet, wird das Angebot für Herforder Schwangere, ihre Partner und Familien, das zunächst bis Ende 2021 befristet war, nun vorerst bis Ende 2022 weiterlaufen. "Der Bewilligungsbescheid des Landes für die Förderung ist gerade bei uns eingegangen", sagte Patrick Puls.Einbeziehen würden sie zukünftig zudem das Mathilden-Hospital: Derzeit besteht das Angebot nur am Klinikum. Im Kreis sind Klinikum und Mathilden-Hospital die einzigen Krankenhäuser mit einer Geburtsklinik. "Am Lukas-Krankenhaus gibt es keine Entbindungsstation mehr", so Puls. Zudem wolle die Stadt Herford künftig auch die Kinderärzte einbinden. Das Angebot findet derzeit im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums statt. In einer Lebensphase, in der Eltern sehr offen für Unterstützungsangebote sind, schafft es einen niederschwelligen Zugang zu den Frühen Hilfen. Denn die Babylotsin setzt mit ihrem Angebot vor vielen anderen Frühen Hilfen an und kann Familien in Belastungssituationen so sehr früh helfen. Die Pandemie macht die Situation für Schwangere noch unsicherer Eine Schwangerschaft in der Corona-Zeit stellt Schwangere und Eltern noch mal vor besondere Herausforderungen: Sie können die Geburtsklinik im Vorfeld - je nach Corona-Lage - nicht oder nur eingeschränkt besuchen. Ein persönliches Kennenlernen des Teams ist schwerer möglich. Und die Geburtsvorbereitungskurse finden vielfach virtuell statt. Das Angebot findet im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Herford statt. Die Stadt Herford koordiniert das Projekt weiterhin auch dann, wenn der Kreis einsteigt. Die Babylotsin selbst ist Angestellte des Klinikums im Bereich der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.Bei durchschnittlich 387 Geburten Herforder Mütter im Jahr am Klinikum umfasste die Arbeitszeit der Lotsin bisher zehn Wochenstunden. Der Kreis hat nun errechnet, dass bei durchschnittlich 359 Geburten im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes weitere 9,1 Wochenstunden Arbeitszeit hinzukommen. Gut 30.000 Euro stellt er dafür im Jahr an Personal- und Sachkosten zur Verfügung.

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