Kreis Herford Ungeimpften Klinik-Mitarbeitern droht die Freistellung

Kreis Herford. Rund 95 Prozent der Mitarbeiter am Klinikum sind geimpft. Unter den verbleibenden fünf Prozent arbeiteten die allermeisten nicht am Patienten. Etwa eine Handvoll Ungeimpfter, sagt Peter Hutmacher, habe Patientenkontakt. Der Klinikum-Vorstand ist aber zuversichtlich, dass die Impfquote bis März noch deutlich steigen wird: Der 15. März ist der Stichtag. Ungeimpfte werden freigestellt Wie das HDZ, das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen wird Hutmacher Ungeimpfte ab Mitte März freistellen. "Ja, wir werden Mitarbeiter haben, die dann gehen müssen", sagt er. Wie das Klinikum mit den Abgängen dann umgehen werde, ist noch nicht klar. Sicher ist für den Vorstand aber: "Das wird nicht zu Versorgungsengpässen führen." Unter den fünf Prozent der Mitarbeiter am Klinikum, die noch keine einzige Impfung erhalten haben, seien Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Ängsten. "Die müssen wir im Gespräch abholen", sagt Hutmacher. Einige hätten aber auch lange Zeit nicht gearbeitet und seien gerade erst ins Klinikum zurückgekehrt, junge Mütter nach dem Erziehungsurlaub zum Beispiel. Viele Mitarbeiter geboostert Unterdessen schreiten auch die Booster-Impfungen unter den Mitarbeitern voran: Rund 80 Prozent der Beschäftigten seien inzwischen geboostert, das Klinikum impfe täglich weitere. Hutmacher rechnet bis Ende des Jahres mit einer Booster-Impfquote von 90 Prozent unter den Mitarbeitern.Patienten-Impfungen schreiten voran Auch die Impfung der Patienten schreitet voran. Genaue Zahlen liegen Hutmacher nicht vor. Seinen Schätzungen nach sind am Klinikum inzwischen aber 200 bis 300 der stationären Patienten geimpft worden. Nicht jeder, der stationär behandelt wird und noch nicht geimpft ist, kann allerdings auch geimpft werden.Die Ärzte prüfen die Eignung jedes Einzelnen zunächst und sprechen ihn oder sie dann gezielt an. Hutmachers Erfahrungen nach wird das Angebot dankbar angenommen. "Viele sind extrem froh, dass wir sie impfen."Patientenzahlen am Donnerstag Mit Stand von Donnerstag wurden im Klinikum 25 Covid-19-Patienten behandelt, sieben davon intensivmedizinisch. Davon wurden wiederum sechs beatmet oder lagen an der Ekmo. Bei der extrakorporale Membranoxygenierung (Ekmo) übernimmt eine Maschine außerhalb des Körpers teilweise oder ganz die Atemfunktion für den Patienten. "Für den einen oder anderen ist das die letzte Chance", sagt Hutmacher. Einschätzung der nächsten Wochen Im Verlauf der Woche hatte das Klinikum bis zu 29 Corona-Patienten in Behandlung. Ihre Anzahl steigt und sinkt, hat sich in den vergangenen Wochen dabei aber stetig erhöht. Nach Hutmachers Einschätzung werden sich die Zahlen in den nächsten zwei Wochen stabilisieren. Wie es dann weitergehe hänge davon ab, wann sich die Omikron-Variante durchsetzt.Der Klinikum-Vorstand hat zwar keine belastbaren Zahlen. Seinem Gefühl zufolge werden die Infektionszahlen aber Mitte bis Ende Januar wegen der hohen Infektiosität der Omikron-Variante wieder ansteigen. "Wie stark, werden wir dann sehen." Die Entwicklung im Jahresvergleich Zuversichtlich macht Hutmacher ein Vergleich dieser Woche mit der gleichen Woche des Vorjahres: Mitte Dezember 2020 hatte die Inzidenz bei bei etwa 200 gelegen, jetzt liegt sie bei ungefähr 350. In der Vorjahreswoche hätten sie 45 bis 50 Covid-19-Patienten behandelt, diese Woche waren es zwischen 25 und 29.In den Vergleichszahlen zeige sich der Erfolg der Impfungen, sagt der 56-Jährige. "Die Impfungen haben die Krankenhäuser vor dem Kollaps bewahrt. Ohne Impfungen wären wir in einer extrem schwierigen Situation." Er könne nur allen raten, sich impfen und boostern zu lassen, sagt Hutmacher. Das werde gegen die Omikron-Variante den höchsten Schutz bieten.Eingeschränkter Betrieb auf den Stationen Auch wenn die Versorgung in den Krankenhäusern nicht aus den Fugen gerät: Das Klinikum hat den laufenden Betrieb um insgesamt eineinhalb Stationen reduziert und einzelne OP-Säle geschlossen, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten auf der Intensivstation frei zu haben.Verluste werden teilweise ausgeglichen Wenn planbare Operationen verschoben werden, hat das Mindereinnahmen in den Krankenhäusern zufolge. Zugute kommt dem Klinikum die Freihaltepauschale, die seit Mitte November wieder für jedes Bett gezahlt wird, das die Kliniken frei halten.

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