Herford Unter dem Durchschnitt: So viel verdienen die Herforder wirklich

Herford. Für den einen reicht der Job gerade so zum Überleben, andere verdienen im Monat weit mehr als 10.000 Euro: Das Gehalt von Arbeitnehmern könnte in Deutschland unterschiedlicher kaum sein. Das Statistische Landesamt IT NRW hat jetzt das verfügbare Jahreseinkommen der einzelnen Kommunen ermittelt. Herforderinnen und Herforder hatten statistisch gesehen 2019 zwar mehr Geld im Portemonnaie als die Jahre zuvor. Doch es gibt auch eine schlechte Nachricht. Nach der Auflistung der Statistiker haben Herforder Arbeitnehmer 2019 im Schnitt 22.998 Euro verdient. Das sind 579 Euro mehr als noch im Jahr 2018. Und das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Unter dem verfügbaren Einkommen verstehen die Statistiker nämlich die Einkommenssumme (Arbeitnehmerentgelt und Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen), die den privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen, für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht. 268 Kommunen hatten ein höheres Einkommen als die Herforder Das Zahlenwerk von IT NRW nimmt die Einkommen von 2013 bis 2019 in den Blick. Demnach hat sich der Verdienst von Jahr zu Jahr erhöht. 2013 hatten Herforder statistisch gesehen im Schnitt 20.152 Euro zur Verfügung. Das Einkommen stieg ein Jahr später auf 20.470 und 2017 hatten die Arbeitgeber der Hansestadt schon durchschnittlich 21.602 Euro in den Geldbörsen. Die nackten Zahlen sehen auf den ersten Blick erfreulich aus. Doch während sich das Einkommen zwar stetig im Schnitt verbesserte, sank die Stadt im Kommunen-Vergleich immer weiter runter. Auch hier geben die Zahlen einen Einblick. 2013 konnte Herford im Einkommensvergleich von 396 Kommunen noch Rang 194 erreichen. Ein Jahr später lag der Wert der Stadt nur noch bei 215, 2017 lediglich bei 263. Die aktuellste Statistik weist Herford nur noch Platz 269 zu. 268 Kommunen in Nordrhein-Westfalen hatten also ein höheres Durchschnittseinkommen als die Herforder. 127 Kommunen stehen finanziell noch schlechter da. Etwa Moers mit 22.150 Euro (Rang 316) im Jahr, Oberhausen mit 19.364 Euro (380) oder Schlusslicht Kranenburg im Kreis Kleve mit einem durchschnittlich verfügbaren Einkommen von nur 16.990 Euro. Diese Kommune ist im Kreis Herford Spitzenreiter Auch wenn das Einkommen leicht steigt, reicher werden die Menschen in Eickum, Diebrock oder Falkendiek dadurch aber nicht. Denn wie so oft trügt auch beim aktuellen Zahlenwerk der erste Anschein. Denn abgesehen davon, dass etwa Faktoren wie die Preisentwicklung oder Veränderungen bei den Lebenshaltungskosten in der Statistik unberücksichtigt bleiben, lohnt sich auch ein Blick auf die Daten aus den übrigen Kommunen im Kreis Herford. Denn auch innerhalb des eigenen Kreises sieht es für die Herforder Arbeitnehmer nicht so rosig aus. Nur die Menschen aus Kirchlengern (22.467 Euro) und Löhne (22.641) hatten 2019 im Schnitt noch weniger verdient. Bünder, Engeraner, Spenger und auch die Bürger der Gemeinden Rödinghausen und Hiddenhausen hatten mehr Geld zum Ausgeben. Spitzenreiter im Kreis Herford ist Vlotho mit 25.060 Euro. Stadt im Sauerland liegt NRW-weit auf Platz 1 Mehr als doppelt so viel Jahreseinkommen wie die Herforder hatten die Bürger der Stadt Attendorn im Kreis Olpe zur Verfügung. Die Stadt im südlichen Sauerland mit rund 25.000 Einwohnern kommt in der IT NRW Statistik mit 53.601 Euro im Jahr 2019 auf Platz 1. Gefolgt von Schalksmühle im Märkischen Kreis (37.686) und Meerbusch im Kreis Neuss (34.194). Die höchsten Zuwächse beim verfügbaren Einkommen im Vergleich zum Jahr 2018 ermittelten die Statistiker für Straelen im Kreis Kleve (+6,7 Prozent) und die Stadt Hamm (+5,0 Prozent). OWL-weit liegt mit 27.539 Euro (Rang 34) Schloß Holte-Stukenbrock an der Spitze.

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