Doppelt so viele Motorradunfälle im Kreis Herford im April wie im Vorjahr

Kreis Herford. Im April schien es im Kreis Herford einen Motorradunfall nach dem nächsten zu geben. Ihren Höhepunkt fand die traurige Serie dann Mitte des Monats, als ein Motorradfahrer an den Folgen eines Unfalls starb. Auf Nachfrage von nw.de wird klar: Tatsächlich waren im April doppelt so viele Unfälle wie im vorherigen Jahr. 2019 gab es in dem Monat fünf Unfälle - dieses Jahr hingegen zehn. Rein statistisch hat sich damit alle drei Tage innerhalb dieses Zeitraums ein Motorradunfall ereignet. Dennoch gibt es genauso viele Unfälle innerhalb des ersten Quartals wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres: Sowohl 2019 als auch 2020 gab es während dieser Zeitspanne 13 Unfälle. Das liegt daran, dass es 2020 im Januar, Februar und März deutlich seltener dazu gekommen ist, dafür aber im April. Neben der Zahl der Unfälle macht die Polizei eine weitere Beobachtung: "Dieses Jahr haben wir erheblich mehr Schwerverletzte", sagt Polizeipressesprecherin Simone Lah-Schnier. 2019 gab es im April lediglich einen Schwerverletzten. 2020 ist die Zahl auf fünf Schwerverletzte gestiegen. Schlussendlich gipfelte der traurige Trend in Hiddenhausen in einen Unfall mit einem Toten. Woran diese plötzliche Häufung liegt, ist schwer zu sagen: "Das einzuschätzen ist schwierig, da wir nicht die eine einzige, sondern immer unterschiedliche Unfallursachen haben", sagt die Polizeisprecherin. Wir geben einen Überblick über die schwersten Fälle: 4. April 2020, Samstag, 16.30 Uhr, Vlotho, Detmolder Straße: Ein 30-jähriger Löhner ist mit seiner Maschine so schnell unterwegs, dass der Vorderreifen die Haftung auf der Straße verliert und die Maschine wie bei einem Wheely vorne ansteigt. Seine 21-jährige Mitfahrerin aus Spenge fliegt daraufhin auf den angrenzenden Grünstreifen. Beide werden schwer verletzt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. 7. April 2020, Samstag, 10 Uhr, Bünde, Schloßstraße Ecke Stauffenbergstraße: 64-jähriger Bielefelder verliert auf unebenem Pflaster die Kontrolle über sein Motorroller und stürzt. Er soll nach Aussage der Polizei zu schnell unterwegs gewesen sein. Der Mann muss schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Es handelt sich bei seinem Fahrzeug zwar um einen Motorroller, allerdings kann dieser mit hoher Geschwindigkeit fahren und wird somit in die Statistik miteinbezogen. 12. April 2020, Ostersonntag, 13.50 Uhr, Hiddenhausen, Löhner Straße: Am Osterwochenende ereignet sich dann der tragischste Unfall: Ein Motorrad kommt auf der Löhner Straße nahe der Kreuzung zur B239 nach links auf die Gegenfahrbahn ab. Dort prallt es frontal mit einem Passat zusammen. Der 27-jährige Fahrer aus Lübbecke wird dabei so schwer verletzt, dass er noch am Unfallort seinen Verletzungen erliegt. Die 47-jährige Unfallbeteiligte aus Lübbecke erleidet leichte Verletzungen. &bdquo;Laut Sachbearbeiter sieht es danach aus, dass die nicht angepasste Geschwindigkeit des Motorradfahrers die Unfallursache war", sagt Polizeisprecherin Lah-Schnier. 20. April 2020, Montag, 16.10 Uhr, Herford, Braker Straße: Hinter einem langsamen Fahrzeug bildet sich eine Kolonne. Ein 39-jähriger Motorradfahrer aus Bielefeld will die drei Autos vor ihm überholen, doch ein anderer Pkw schert ebenfalls zum Überholen aus. Beide kollidieren. Der Motorradfahrer kommt nach links von der Fahrbahn ab und stürzt. Dabei verletzt er sich schwer. 21. April 2020, Donnerstag, 13.45 Uhr Spenge, Wallenbrücker Straße: Bei einem misslungenem Überholvorgang prallt ein Motorradfahrer mit einem Verkehrszeichen zusammen. Der 69-Jährige wollte noch vor einer Verkehrsinsel einen Trecker überholen, schätzte aber die Entfernung falsch ein. Ein Rettungswagen bringt den schwerverletzten Mann Krankenhaus.

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