Kohlenmonoxid-Alarm in drei Shisha-Bars

Herford/Löhne/Bünde. Ermittler des Zolls und Beamte der Kreispolizeibehörde haben in der Nacht zum Freitag erneut bei einer Großkontrolle Shisha-Bars unter die Lupe genommen. Neben Herford unter anderem in Löhne und Bünde. Der Einsatzleiter der Polizei, Volker Huß, Erster Polizeihauptkommissar in Herford, bezeichnet die Aktion als Erfolg: &bdquo;Es war allerdings erschreckend, wie viele strafbare Verstöße die Beamten feststellen mussten." Nach dem bisherigen Stand wurden mehr als 40 Anzeigen – zum Teil wegen Ordnungswidrigkeiten aber auch wegen möglichen Straftaten – aufgenommen. Die Ergebnisse der Zoll-Ermittler, die normalerweise auf der Autobahn 2 unterwegs sind und etwa Tabakschmuggler aufspüren, liegen erst in der kommenden Woche vor. In Gohfeld nahe der Stadtgrenze zu Bad Oeynhausen sind Beamte gegen 20.30 Uhr bei der Kontrolle. &bdquo;Wir leisten hier vor allem Amtshilfe für den Zoll", sagt einer der Polizisten. Die Beamten haben aber auch ein neues Spezialgerät im Einsatz, das Pässe und Personaldokumente scannt und sofort auf Echtheit prüft. Der Inhaber der Bar nimmt die Kontrolle gelassen. &bdquo;Die sind gleich durch", sagt er. Kontrollen in Bünde In Bünde beginnt die Razzia um 20.55 Uhr zeitgleich in zwei Shishabars an der Marktstraße und der Wasserbreite. "Uns geht es hier nicht darum, den Konsum unerlaubter Substanzen aufzudecken, sondern vielmehr um die Kontrolle der Einhaltung gewerberechtlicher Auflagen", erklärt einer der Polizeibeamten. Eine dieser Auflagen ist eine funktionierende Belüftungsanlage, denn durch das Erhitzen der einer Shisha gebräuchlichen Substanzen entsteht wie bei jeder unvollständigen Verbrennung - ähnlich einem Grill - Kohlenmonoxid (CO). Der Zoll hingegen kontrolliert die Betriebe auf nicht versteuerte Produkte - und wird fündig. Dritte Großkontrolle im Wittekindsland Die Großkontrolle ist die mittlerweile dritte im Wittekindsland. Bei der ersten Großkontrolle im Juni 2019 waren rund 100 Beamte von Polizei, Zoll sowie der Steuerfahndung im Einsatz. Sie hatten vor allem Herforder Shisha-Bars im Blick. Beamte des Ordnungsamtes und der Baubehörde nahmen die Gastronomiebetriebe ebenfalls unter die Lupe. Shisha-Bars müssen spezielle Vorgaben bei der Lüftung einhalten. Dabei geht es um potenziell tödliches Kohlenmonoxid. Doch das scheinen einige Betreiber zu ignorieren. &bdquo;Außergewöhnlich war, dass in drei Bars die Schadstoffkonzentration im gesundheitsgefährdenden Bereich lag. In einem Betrieb musste eine temporäre Schließung erfolgen", teilte die Herforder Polizei mit. &bdquo;Die Kohlenmonoxid-Alarmmelder der einschreitenden Polizeibeamten schlugen beim Betreten der Bar an. Zusätzlich waren Brandgefahren in einem Betrieb nicht auszuschließen." Unverzollter Tabak und Schwarzarbeit Bereits bei der ersten Kontrolle im Juni hatte der Zoll zahlreiche Verstöße dokumentiert. &bdquo;Wir haben in jeder der kontrollierten Bars unverzollten Tabak gefunden", erklärte damals eine Zoll-Sprecherin. Darüber hinaus wurden, wie offenbar auch aktuell wieder Verstöße gegen den sogenannten Kleinverkaufsverpackungszwang festgestellt. Er schreibt vor, dass der Wasserpfeifentabak nicht aus großen versteuerten Tabakdosen portionsweise verkauft werden darf. Bei der ersten Kontrolle gab es schließlich auch Hinweise auf Schwarzarbeit. Neben den Kontrollen haben die Polizisten auch ein neues Spezialgerät im Einsatz, das Pässe und Personaldokumente scannt und sofort auf Echtheit prüft. Mehr als 2.000 verschiede Dokumententypen kann es unterscheiden.

Meistgelesen