Das waren die ungewöhnlichsten Polizei-Einsätze in Herford

Herford. Razzien mit dem Zoll und den Ordnungsbehörden in der Herforder Innenstadt, Ermittlungen wegen Pferdediebstählen, eine Mordkommission, die wegen der Bluttat in Eilshausen gebildet werden musste: die Herforder Polizei hatte im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun – und hat einige der Verfahren noch nicht abschließen können. Oder aber die Fälle wurden bisher noch nicht vor Gericht verhandelt. nw.de erinnert an wichtige Verfahren, die in und um Herford für Aufsehen sorgten. Im Februar beschäftigt ein offenbar geistig verwirrter Mann die Polizei. Neben den Übergriffen in den städtischen Behörden hat der Herforder auch Bürgermeister Tim Kähler persönlich massiv bedroht und bei seinen Übergriffen hohen Schaden in Kählers direktem Umfeld angerichtet. So hat er den Wagen des Bürgermeisters beschädigt. Nach weiteren Drohungen bis hin zum Mord im Herbst vergangenen Jahres wird der 31-Jährige schließlich zwangsweise in eine Klinik gebracht. Die Ermittlungsbehörden streben offenbar eine dauerhafte Einweisung an. Pferdediebe schlagen zu Im März dann ein Fall, der Tierfreunde und Reiter bewegt: Pferdediebe stehlen in Hiddenhausen drei Ponys aus einem Stall am Reiterweg. Nachdem die Opfer einen Aufruf über Facebook gestartet haben, können die Tiere schließlich in Polen aufgespürt und dort abgeholt werden. Kurze Zeit später werden nach der gleichen Mansche drei weitere Pferde von einem Herforder Hof entwendet. Sie können ebenfalls in Polen sichergestellt und zurück gebracht werden. Anfang April dann der Brand des Hochhauses am Lübbertor – hier müssen Brandermittler aktiv werden, die schließlich die Leiche der Bewohnerin in der Wohnung entdecken und auch die Brandursache klären. Der unter Betreung stehenden Frau war der Strom abgestellt worden, sie hatte eine Kerze benutzt, die die Wohnung schließlich in Brand setzte. Hilfe für den Zoll Anfang Mai unterstützen Herforder Polizisten das Hauptzollamt bei einer Schwarzarbeitsrazzia. Durchsucht werden neben der Zentrale in Elverdissen 90 weitere Objekte –Stichwaffen, Schreckschusswaffen, geladene Pistolen, eine Armbrust, sogar eine geladene Pumpgun wurden aufgefunden. Das Unternehmen soll vor allem Mitarbeiter aus Südosteuropa im großen Stil schwarz beschäftigt haben. Die Ermittlungen der Bielefelder Zollbehörden gegen die Verantwortlichen des Herforder Unternehmens dauern an. Ebenfalls im Mai kommt es schließlich auch zu einer Massenschlägerei an der Steinstraße zwischen zwei mutmaßlich rivalisierenden kurdisch-stämmigen Großfamilien. Die Polizei greift ein. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei richten sich hier gegen insgesamt 15 Personen. Ende Mai dann die Bluttat in Eilshausen. Bielefelder und Herforder Ermittler bilden die gleichnamige Mordkommission Eilshausen. An der Kreuzung Bünder Straße/ Löhner Straße wird der 31-jährige Monteur Raschad A. mit 20 Messerstechen tödlich verletzt. Einer der mutmaßlichen Täter, der sich zurzeit mit seinem Bruder vor dem Landgericht Bielefeld verantworten muss, stellt sich noch am Nachmittag nach der Tat bei der Polizei. Shisha-Bars und Imbisse im Visier Mitte Juni starten Polizei, Zoll und die Bau- und Ordnungsbehörden der Stadt Herford eine gemeinsame Razzia mit mehr als 100 Beamten im Stadtgebiet. Ins Visier nehmen sie Shisha-Bars und Imbisse. Es geht um Fragen der Schwarzarbeit, des Tabaksteuerrechts und der Bauordnung – eine ganze Reihe von Verfahren sind hier noch immer anhängig. Im Juli wird ein Polizist bei einer Kontrolle schwer im Gesicht verletzt. Er hatte allein ein Fahrzeug gestoppt. Auch hier geht es um den Verdacht, dass die Insassen an einer Auseinandersetzung zweier verfeindeter Familien am Westring beteiligt gewesen sein könnten. Im September kommt es an der Löhner Straße in Hiddenhausen zu einem im Kreis eher ungewöhnlichen Verbrechen. In ihrer eigenen Wohnung wird eine 76-jährige Frau Opfer eines Raubs. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand der Polizei hat der mit einem Messer bewaffnete Täter einfach bei seinem Opfer geklingelt. Als die ahnungslose Frau öffnet, bedroht der Verbrecher sie mit der Waffe und fordert Geld. Die Rentnerin wehrt sich – verletzt sich aber auch dabei. Und sie ruft laut um Hilfe. Danach nimmt der Täter Reißaus. Nach wie vor laufen die Ermittlungen in diesem Fall. Tödlicher Fahrradunfall Im September starten Polizei und Zoll dann eine weitere Großkontrolle in der Innenstadt. Diesmal stehen unter anderem die Diskotheken im Visier der Beamten. Im Oktober kommt es dann zu einem tödlichen Rad-Unfall. Ein Lkw erfasst im Kreisverkehr am Westring eine 27-jährige Herforderin. Die Ermittlungen nach dem Unfall dauern nach wie vor an.

Meistgelesen