Kreis Herford. In den vergangenen Tagen ist es laut Polizei im Kreis zu mehreren Fällen von Computerbetrug gekommen. Dabei gehen die Täter mit einer besonderen Masche vor. Die Betrüger rufen zunächst ihre Opfer auf dem Festnetz an und geben sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus. Das Gespräch werde zunächst auf Englisch geführt, wechsle dann aber ins Deutsche.
Zugriff auf Computer erschlichen
Die Geschichte, die das Vertrauen der späteren Geschädigten erschleichen soll, ähnelt sich in allen Fällen: Ihr Computer sei von einem Hacker angegriffen worden und die persönlichen Daten gefährdet, weshalb die Betrüger ihre sofortige Hilfe anbieten. Die Täter bringen die Angerufenen dazu, eine Fernwartungssoftware auf ihrem Computer zu installieren. Mittels dieser legal im Internet herunterladbaren Software, erhält der Anrufer Zugang zum Computer.
Daraufhin erfragt der Anrufer Informationen zu Passwörtern, Dateien und schließlich auch zu Bankdaten. In einem Fall telefonierte ein Herforder auf diese Weise über fünf Stunden mit einem Betrüger. Wenige Tage später entdeckte der Mann, dass auf seinen Girokonten mehrere tausend Euro abgebucht wurden. Die Täter hatten sich während des langen Telefonats Zugang zu den Bankkonten verschafft, indem sie den 68-Jährigen im Gespräch hielten und mit Anweisungen beschäftigten.
Tipps der Polizei
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang: Bei Anrufen von angeblichen Mitarbeitern bekannter Computerhersteller oder Anbieter von Telekommunikationslösungen, die auf dem Display angezeigte Nummer zu notieren und anschließend sofort auflegen. Große Unternehmen rufen zudem nie auf diese Art und Weise an.
Falls das Gespräch doch angenommen wird, versuchen die Betrüger, die Angerufenen zu verunsichern und ihre Sorge auszunutzen. Die Polizei rät, sich nicht darauf einzulassen und keine Programme herunterzuladen, die einem Unbekannten Zugriff auf Ihren Rechner verschaffen kann. Sollten Täter doch Zugriff auf den PC erlangt haben, sofort die Teilnehmernummer des Remote-Computers notieren, den Computer herunterfahren und vom Internet trennen.
In jedem Fall sollten solche Betrugsversuche bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.