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Rolf Düfelmeyer mit seinem Krimi "Septemberwut" in der Galerie des Gerbereimuseums. Im Hintergrund zu sehen sind die Bilder der Ausstellung "Otto Klocke - eine Retrospektive zum 100. Geburtstag". - © FOTO: STEFANIE BOSS
Rolf Düfelmeyer mit seinem Krimi "Septemberwut" in der Galerie des Gerbereimuseums. Im Hintergrund zu sehen sind die Bilder der Ausstellung "Otto Klocke - eine Retrospektive zum 100. Geburtstag". | © FOTO: STEFANIE BOSS

Enger Krimi mit Lokalkolorit

Rolf Düfelmeyer las im Engeraner Gerberei-Museum aus seinem Erstlingswerk

VON STEFANIE BOSS
11.04.2013 , 00:31 Uhr

Enger. "Es ist alles frei erfunden, nur Bielefeld nicht, das gibt’s wirklich", sagt Rolf Düfelmeyer und lacht. Er spricht über seinen Debütkrimi "Septemberwut", einen Heimatkrimi aus Ostwestfalen. Am Dienstagabend las er in der Galerie des Gerbereimuseums daraus.

"Gute Krimis haben immer Lokalkolorit, der Bezug zum Leben muss spürbar sein", meint Rolf Düfelmeyer. "Gruselbücher mag ich nicht, mich reizt es, mit meiner Geschichte die Gesellschaft abzubilden. Handlung und Personen seines Buches sind aber dennoch frei erfunden.

Zum Glück: Eine Brandstiftung und eine verkohlte, auf dem Stuhl des Rektors zur Schau gestellte Leiche sind erst der Anfang. Wenige Tage später wird im Schweinegehege des Tierparks Olderdissen eine weitere Leiche gefunden. Die Bielefelder Mordkommission mit ihrem neuen Leiter Frank Sommer wird vor eine schwierige Aufgabe gestellt: Sie muss den offenbar psychisch gestörten Täter schnappen, dessen Bühne im Laufe des Buchs ganz Ostwestfalen ist. Er ist der Polizei immer einen Schritt voraus, extrem gefährlich und mit seinen Taten noch lange nicht am Ende.

Information

Neuer Fall

Das Buch "Septemberwut" ist im Verlag C.W. Niemeyer erschienen und seit September 2012 erhältlich.

Im September 2013 erscheint Rolf Düfelmeyers zweiter Krimi "Sonnenuntergang" mit einem neuen Fall für das Ermittlerteam um Frank Sommer. Der Autor abeitet derzeit an seinem dritten Roman. "Ich habe Blut geleckt, wenn man das bei Krimis so sagen darf."

Erzählt wird die Handlung aus zwei Sichtweisen: Einerseits die des Täters und andererseits die der Ermittler. "Der Leser erfährt außerdem, wie der Mörder sich zu einem solchen entwickelt hat, etwa durch seine Erziehung oder Erlebnisse in der Schule", erklärt der Autor. "Da kommt wieder der Lehrer in mir durch." Rolf Düfelmeyer war über 20 Jahre lang als Schulpfarrer und Religionslehrer am Berufskolleg Lübbecke tätig. Davor arbeitete er als Gemeindepfarrer in Werther.Als er 2011 in den Vorruhestand ging, kamen ihm "die verrücktesten Ideen", wie er sagt. Bei einer sei es dann geblieben, nämlich einen Krimi zu schreiben. "Einige Bekannte von mir meinten, damit hätten sie schon immer gerechnet", erzählt der Autor. "Denn schon als Jugendlicher habe ich gerne Kriminalromane gelesen, dabei ist bis heute geblieben." Außerdem gebe es auch viele Pfarrer, die Krimis schreiben würden.

Dankbar ist er seiner Familie, allen voran seiner Frau Irmela, für die Unterstützung. "Ohne sie hätte es nicht funktioniert. Meine Frau, unsere Söhne und unsere Schwiegertochter haben das Buch auch vorab gelesen." Aufregend seien die ersten Lesungen gewesen. "Und der Moment, in dem ich meinen Krimi das erste Mal in der Buchhandlung in der Hand gehalten habe."