Enger Sechs (noch) geheime Ideen, was aus dem Barmeierplatz wird

Enger. Wie werden Familien den künftig neugestalteten Barmeierplatz nutzen können? Wie erreichen die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft mit dem Rad bequem die Geschäfte in der Burgstraße und Steinstraße? Antworten auf diese und andere stadtgestalterische Fragen sollen mehrere Planungsbüros geben. Sechs Büros haben jetzt bis zum Stichtag 30. Juni ihre Entwürfe für den Wettbewerb um die Umgestaltung des Stadtkerns eingereicht. Dies erklärte Inge Nienhüser, als Fachbereichsleiterin im Engeraner Rathaus zuständig für Stadtgestaltung, auf Nachfrage der NW. "Unterlagen werden anonymisiert" Woher die sechs Büros kommen, die sich Hoffnung auf den ersten Platz bei dem Wettbewerb machen, weiß die Fachbereichsleiterin nicht. "Die Unterlagen werden anonymisiert." Niemand soll im Vorfeld der Jury-Entscheidung wissen, wer hinter welchem Entwurf steckt. Das Büro DSK Stadtentwicklung, das die Stadt Enger bei der Abwicklung des Wettbewerbs berät, wird zunächst vorprüfen, ob die beteiligten Büros sich an die Vorgaben und Bedingungen gehalten haben, die die Stadt Enger ihnen mit auf den Weg gegeben hat. Die Stadt hat Ziele definiert Die Ziele sind abgesteckt: Der Barmeierplatz soll autofrei werden. Die Engeraner sollen künftig bequem mit dem Fahrrad – in beiden Fahrtrichtungen auf Burg- und Steinstraße – den Ortskern erreichen können. Und die Aufenthaltsqualität der Innenstadt soll gesteigert werden, damit die Bürgerinnen und Bürger sich hier gern und lange aufhalten. Mitbedenken sollen die Experten bereits, dass die Parkpalette künftig über die Bahnhofstraße erreicht werden kann. Diese und weitere Vorgaben auf engem Raum unter einen Hut zu bringen, war die nicht ganz einfache Aufgabe der Büros. Insgesamt umfasst die Leistungsbeschreibung für den Engeraner Wettbewerb 35 Seiten. Wie gut die Umsetzung in den einzelnen Entwürfen gelungen ist, bewertet ein Preisgericht. Dem gehören elf stimmberechtigte Personen an. Dies sind fünf Sachpreisrichter (Bürgermeister und je ein Vertreter der vier Fraktionen im Stadtrat) und sechs Fachpreisrichter (Landschaftsplaner und andere Experten). Als Sachverständige mit beratender Stimme gehören Vertreter der Kaufmannschaft Enger, Guido Strathmann als Leiter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Enger und Fachbereichsleiterin Inge Nienhüser dem Gremium an. "Das Preisgericht wird am 11. August tagen - entweder in der Aula des Gymnasiums oder der Realschule", sagt Nienhüser. An diesem Tag fällt auch die Entscheidung, welcher Entwurf aus Sicht des Gremiums der beste ist. So viel Geld bekommt der Sieger Dem Sieger winkt ein Preisgeld in Höhe von 19.200 Euro. Der Zweitplatzierte erhält 14.400 Euro, der Drittplatzierte 9.600 Euro. 4.800 Euro stehen dem Preisgericht zur Verfügung für einen Entwurf, der besonders anerkannt werden soll. Nach der Jury-Entscheidung müssen alle eingereichten Beiträge für zehn Tage öffentlich einsehbar sein. Am 15. August wird sich der Engeraner Stadtplanungsausschuss mit dem Sieger-Beitrag befassen. Die Stadt investiert in den kommenden Jahren mit den entsprechenden Fördermitteln mehrere Millionen Euro in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK-Projekt). Die Kommune ging bislang von einer Gesamtsumme von etwa 3,3 Millionen Euro aus. Sie rechnet mit Landes-Zuschüssen in Höhe von 70 Prozent. Wann frühestens gebaut werden kann Ziel ist es, noch in diesem Jahr auf der Basis des siegreichen Wettbewerbsbeitrags einen Förderantrag für den ersten Bauabschnitt zu stellen. Mit einem Förderbescheid rechnet die Fachbereichsleiterin aber erst im Juni/Juli 2023. Erst danach kann die Ausführungsplanung gemacht werden, was nach Angaben von Inge Nienhüser auch noch mal rund sechs Monate in Anspruch nehmen wird. Das bedeutet: Frühestens 2024 kann mit dem ersten Bauabschnitt im Stadtkern begonnen werden. Das gesamte Projekt wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Denn die Umgestaltungen im Ortskern sollen nur schrittweise in mehreren Bauphasen gemacht werden, damit die Geschäfte in der Innenstadt erreichbar bleiben.

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