Enger Auto- und barrierefrei: Wie der neue Engeraner Ortskern aussehen soll

Enger. Die Ziele sind abgesteckt: Der Barmeierplatz soll autofrei werden. Die Engeraner sollen künftig bequem mit dem Fahrrad - in beiden Fahrtrichtungen auf Burg- und Steinstraße - den Ortskern erreichen können. Und die Aufenthaltsqualität der Innenstadt soll gesteigert werden, damit die Bürgerinnen und Bürger sich hier gern und lange aufhalten. Diese und weitere Vorgaben unter einen Hut zu bringen, ist die Aufgabe der Büros, die sich jetzt an einem Planungs-Wettbewerb beteiligen. Gesucht wird der beste Entwurf zur Umgestaltung des Engeraner Ortskerns. Neben vier gesetzten Büros, die vom beratenden Büro DSK-Stadtentwicklung und der Stadt Enger aufgrund guter Referenzen ausgesucht worden sind, können sich maximal noch elf weitere an dem Wettbewerb beteiligen. "Sehr gute Büros haben Interesse bekundet, darunter auch welche aus Dresden und dem Ruhrgebiet", sagt Inge Nienhüser, als Fachbereichsleiterin im Engeraner Rathaus für die Stadtentwicklung zuständig. Sollten sich mehr als elf bewerben, müsste das Los entscheiden. Sie gehe aber nicht davon aus, dass diese Zahl erreicht werde. Denn sie weiß: "Die Planungsbüros haben randvolle Auftragsbücher und sind zum Teil überlastet."Interessierte Experten hätten sich die 35-seitige Leistungsbeschreibung für den Engeraner Wettbewerb unlängst im Internet herunterladen können. Details seien vor wenigen Tagen in einem Kolloquium mit den Büros besprochen worden."Spannend, was die Büros daraus machen" Orientieren müssen sich die Experten bei ihren Entwürfen an bestimmten Vorgaben. "Darin ist beschrieben, was die Stadt Enger will", sagt Inge Nienhüser. So werden sich die Planer mit der Verkehrsführung in der Innenstadt und einem autofreien Barmeierplatz beschäftigen müssen. Weitere Themen sind unter anderem die Parkplatzsituation, die beidseitige Befahrbarkeit der Burg- und Steinstraße durch den Radverkehr sowie die Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, die barrierefrei werden soll. Mitdenken sollen die Experten bereits, dass die Parkpalette künftig über die Bahnhofstraße erreicht werden kann. "Es ist spannend, was die Büros daraus machen", sagt die Fachbereichsleiterin. Eine echte Herausforderung: Denn in einem engen Raum ist viel unterzubringen.Wer sucht den besten Entwurf aus? "Dafür gibt es ein Preisgericht", erklärt Inge Nienhüser. Dem gehören elf stimmberechtigte Personen an. Dies sind fünf Sachpreisrichter (Bürgermeister und je ein Vertreter der vier Fraktionen im Stadtrat) und sechs Fachpreisrichter (Landschaftsplaner und andere Experten). Als Sachverständige mit beratender Stimme gehören Vertreter der Kaufmannschaft Enger, Guido Strathmann als Leiter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Enger und Fachbereichsleiterin Inge Nienhüser dem Gremium an.Wann der Sieger ermittelt wird Bis zum 30. Juni haben die Planungsbüros Zeit, ihren Wettbewerbs-Beitrag einzureichen. Am 11. August ermittelt das Preisgericht den Sieger. Die Jury weiß bei der Bewertung der eingereichten Entwürfe nicht, welches Planungsbüro dahinter steckt. "Das ist anonymisiert", sagt Nienhüser. Die Zeit drängt. Bis Ende September 2022 muss die Stadt Enger beim Land NRW - auf der Grundlage des siegreichen Entwurfs - einen Förderantrag für 2023 stellen. Mit einem Förderbescheid rechnet die Fachbereichsleiterin erst im Juni/Juli 2023. "Dann muss im Anschluss die Ausführungsplanung gemacht werden, was auch noch mal rund sechs Monate in Anspruch nehmen wird." Das heißt: Der erste Bauabschnitt wird erst 2024 starten.Das Vorhaben wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Der Grund: Die Veränderungen im Ortskern kann die Kommune nur schrittweise in mehreren Bauphasen umsetzen. Denn es sei wichtig, dass die Innenstadt und die Geschäfte in den Bauzeiten erreichbar bleiben, sagt die Fachbereichsleiterin. So solle unter anderem der Barmeierplatz lange als Parkfläche zur Verfügung stehen, damit in der Burg- und Steinstraße gebaut werden könne.Die Stadt steckt in den nächsten Jahren mit den entsprechenden Fördermitteln mehrere Millionen Euro in das ISEK-Projekt. Die Kommune geht momentan von einer Gesamtsumme von etwa 3,3 Millionen Euro aus. Sie rechnet mit Landes-Zuschüssen in Höhe von 70 Prozent.

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