Enger Kein Weizenmehl und Sonnenblumenöl: Wie Kochen und Backen auch ohne gelingt

Enger/Spenge. Mehl ist seit Wochen Mangelware, Speiseöl erst recht. Was also tun, wenn man kochen oder backen will, im Supermarkt aber vor leeren Regalen steht? Wie gelingt Kuchen auch ohne Weizenmehl und welche Alternativen gibt es zum Sonnenblumenöl? Nicola Läube-Dammermann, Vorstandsmitglied im Landfrauenverband Enger-Herford, hat hilfreiche Tipps - und sie kennt Kuchenrezepte, für die man überhaupt kein Mehl braucht. Gerade wer Weizenmehl kaufen will, hat derzeit meist wenig Erfolg. "Aber man kann es auch eins zu eins durch Dinkelmehl ersetzen", sagt Läube-Dammermann. Das sei sogar besser verträglich, weil es weniger Gluten habe.Genau ans Rezept halten Und sie hat noch einen Rat: Wer Mehl ersetzen müsse, weil es ausverkauft sei, könne auch mal bei "Low-Carb-Rezepten" schauen. Das sind Rezepte, die ohne Kohlenhydrate auskommen - entsprechend auch ohne Mehl.In solchen Low-Carb-Rezepten würden stattdessen zum Beispiel gemahlene Mandeln verwendet - ebenfalls eins zu eins. "Bei 200 Gramm Mehl nimmt man entsprechend 200 Gramm Mandeln", erklärt die Landfrau. Möglich sei aber zum Beispiel auch, Haferflocken zu mahlen oder Kokosmehl zu nutzen. Allerdings habe letzteres einen Eigengeschmack, gibt Läube-Dammermann zu bedenken. Generell sei wichtig, sich genau an die Rezepte zu halten, da sie ausgetestet seien. Und wissen müsse man auch, dass Low-Carb-Rezepte häufig deutlich kostspieliger seien und darin oft mit Zucker-Austauschstoffen gearbeitet werde.Stärke kann helfen Wer zwar noch Weizenmehl im Schrank hat, damit aber sparsam umgehen will, für den hat Nicola Läube-Dammermann noch einen weiteren Tipp: einen Teil der benötigten Mehl-Menge durch Stärke ersetzen. Bei einem Mürbeteig lasse sich ein Drittel des Mehls auf diese Weise ersetzen, bei Biskuit die Hälfte und bei einem Rührteig ein Viertel des Mehls, weiß die Expertin. Läube-Dammermann, die selbst auch Kochkurse gibt, kennt aber auch mehrere Kuchen-Rezepte, bei denen man sich über einen Mehl-Ersatz überhaupt keine Gedanken machen muss, da sie von vornherein gänzlich ohne auskommen. Der "Klassiker" sei da die sogenannte Kühlschranktorte, sagt sie.So wird der Boden gemacht Dabei werde der Boden zum Beispiel aus Löffelbiskuits gemacht. Die gebe man dafür zunächst in einen Gefrierbeutel und könne sie dann gut mit einem Nudelholz zerkleinern. Anschließend vermenge man die Kekskrümel mit geschmolzener Butter.Die Biskuits ließen sich aber auch durch zerkleinerte Butterkekse, Zwieback, Cornflakes oder Knuspermüsli ersetzen. Die Vorgehensweise sei auch dabei dieselbe, sagt sie. Viele Rezepte für die "klassische Kühlschranktorte" ließen sich im Internet finden. Käsekuchen ohne Boden Es gibt aber auch Kuchen, die anders als die Kühlschranktorten im Ofen gebacken werden müssen - die aber trotzdem ohne Mehl auskommen. Der "Käsekuchen ohne Boden" sei so ein Beispiel. Den backe sie selbst auch gerne und häufig.Eier, Zucker und Butter braucht man dafür, außerdem Vanille-Puddingpulver und Quark. Optional könne man auch noch Früchte dazugeben - sie selbst verfeinere den Kuchen gerne mal mit Heidelbeeren oder auch Erdbeeren, erzählt Läube-Dammermann. Aus der Mischung ließen sich auch prima Muffins backen. Dann müsse die Masse aber nur 20 Minuten in den Ofen.Alternativen zum Sonnenblumenöl Nicht nur Mehl ist derzeit ein knappes Gut. Auch an Öl - vor allem an das klassische Sonnenblumenöl - ist kaum dranzukommen. Auch hier weiß die Expertin vom Landfrauenverband Enger-Herford, wie man es ersetzen kann.Zum Beispiel eigneten sich Raps- oder Olivenöl. Wenn man es asiatisch möge auch Sesam- oder Erdnussöl, sagt sie. Letzteres dürfe man allerdings nicht verwenden, wenn man auf Erdnüsse allergisch reagiere. Zu bedenken sei auch, dass diese Öle "einen Eigengeschmack" haben. "Sie sind nicht so neutral wie Sonnenblumenöl."Und auf noch etwas weist sie hin: Wenn man kaltgepresstes Öl nehme, sei das zwar gesünder, weil mehr Inhaltsstoffe enthalten seien. Nachteil sei jedoch, dass diese durch das Erhitzen zerstört würden.Zutaten anbraten ließen sich aber auch mit Butter, Schweineschmalz oder Pflanzencremes. "Oder man kann ganz klassisch Speck auslassen."

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