Enger

Grausiger Fund in Enger: Unbekannte reißen sieben Tauben Köpfe und Beine ab

Ein Ehepaar entdeckt die Kadaver in einem Dreyener Wäldchen. Die Polizei spricht von einer sehr ungewöhnlichen Situation. Sie hat Ermittlungen aufgenommen.

Die Kadaver von sieben Haustauben wurden jetzt in dem Wäldchen in Dreyen gefunden - ihnen waren Kopf und Beine abgetrennt worden. | © Sarah Jonek

Karin Wessler
09.10.2019 | 10.10.2019, 09:01

Enger. Entsetzt und zutiefst erschrocken war ein Engeraner Ehepaar nach einer grausigen Entdeckung: In einem kleinen Wäldchen unterhalb des Dreyener Friedhofes entdeckte es zufällig die Kadaver von sieben toten Tauben - alle ohne Kopf und ohne Beine. "Wer macht denn so was? Das ist doch traurig", war die erste Reaktion der beiden. Für sie war dies ein klarer Fall für die Polizei. Denn: "Für uns sieht dies hier nach Tierquälerei aus."

Die Polizei fuhr mit einem Streifenwagen nach Dreyen. "Beamte waren vor Ort, um zu prüfen, ob hier strafbares Handeln und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt", berichtete Polizeisprecher Uwe Maser auf Nachfrage. Ein Taubenkenner aus den Reihen der Polizei habe erkannt, dass es sich in diesem Fall um "Haustauben" handelt, zumal sie "gut genährt" ausgesehen hätten. "Es waren definitiv keine Wildtauben", so die Einschätzung.

Tiere waren wohl "Haustauben"

Es werde trotzdem geprüft, ob hier vielleicht kleine Raubtiere aktiv gewesen sein. "Vielleicht ein Waschbär, der sich über die Tauben her gemacht hat", so die Überlegung. "Aber die ganze Situation ist schon sehr ungewöhnlich", so Maser. Die Polizei habe nun die "tierkörpergerechte Entsorgung" veranlasst. "Auch die Kommune wurde verständigt."

Ein heimischer Taubenzüchter, der von diesem Fall gehört hatte, nahm die toten Tiere in Augenschein: "Das sind Haustauben - das kann ich ganz sicher sagen", bestätigte auch er. Er selbst war über diesen Fund sehr erschrocken. "So etwas habe ich noch nie gesehen, das ist mehr als seltsam", sagte er.

Auch Müll und Unrat werden abgeladen

"Es ist verboten, Tauben ohne Grund zu töten - es sei denn, sie sind sehr krank oder verletzt. Nur dann darf man die Tiere von ihrem Leiden erlösen", das stehe so im Tierschutzgesetz, sagt er. Bei Brieftauben könne man leicht anhand von Verbandsring und Telefonring, die an den Beinen befestigt werden, erkennen, wer der Züchter sei und wem die Tiere gehören. Dass bei allen Tauben die Beine entfernt waren, veranlasst ihn zur Vermutung: "Die Füße wurden bewusst abgetrennt."

Das Dreyener Ehepaar, das nicht weit entfernt wohnt, hat in jüngster Zeit des öfteren beobachtet, dass Autos neben dem Trafohäuschen halten, ganz in der Nähe des Fundortes. "Seitdem der Ort hier als Parkplatz genutzt wird, liegen immer viele Flaschensplitter, Müll und Unrat dort herum", so ihre Beobachtung. "Dem müsste ein Riegel vorgeschoben werden."