Enger Mitarbeiterversammlung bei Wellmann

Enger. Per Videoschaltung vom Hauptsitz in Pfullendorf hat der Vorstand des angeschlagenen Küchenmöbelbauers Alno am Freitag die Mitarbeiter der Engeraner Tochtergesellschaft Wellmann über die vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung informiert. Wie berichtet, hatte die Alno AG am Mittwoch einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenregie gestellt. Auch für die Firma Wellmann und eine weitere Tochtergesellschaft waren solche Anträge eingereicht worden. Das Amtsgericht Hechingen hat diesen Anträgen am Donnerstag stattgegeben. Am Freitag nun habe die Geschäftsführung aus Pfullendorf die Mitarbeiter an den betroffenen Standorten per Videoschaltung &bdquo;über den Stand der Dinge" informiert, sagte Frank Branka, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Herford, auf Anfrage der NW. Bänder sollen wieder laufen Ob Arbeitsplätze bei Wellmann bedroht sind, dazu habe die Geschäftsführung zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nichts sagen können, betonte der Gewerkschaftssekretär. Es gehe jetzt erst einmal darum, die Werke wieder ans Laufen zu bringen. Denn die Bänder stünden zurzeit still – auch bei Wellmann. &bdquo;Es ist kein Material mehr da", sagte Branka. &bdquo;Man will daher schauen, dass man mit den Lieferanten wieder an den Start kommt und die Bänder wieder anlaufen können." Das solle so schnell wie möglich geschehen. Generell sei es das Ziel, &bdquo;alles zu erhalten". Bei einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gibt es nicht wie sonst üblich einen Insolvenzverwalter, der die Geschäfte führt und auch nach möglichen neuen Investoren sucht. Geschäftsführung bleibt am Ruder Stattdessen bleibt die Geschäftsführung unverändert am Ruder und stellt laut Frank Branka einen Sanierungsplan für das Unternehmen auf. Allerdings werde ihr ein vom Gericht bestätigter sogenannter Sachwalter an die Seite gestellt. Diesen Sachwalter habe der Alno-Vorstand den Mitarbeitern ebenfalls in der Videokonferenz vorgestellt, berichtete der Gewerkschaftssekretär. Die Firma Wellmann mit Sitz am Bustedter Weg in Enger hat rund 450 Beschäftigte. Zu der Mitarbeiterversammlung, die laut Branka eine gute halbe Stunde gedauert hat, sei die komplette Belegschaft eingeladen gewesen.