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Einige der Feuerwehrleute waren mit der Drehleiter des Löschzugs Dreyen nach oben gefahren, während ihre Kollegen mit einer Leiter auf das Dach klettern. Über dem Seeschlösschen sind noch die Rauchschwaden zu sehen, die vom Feuer aufgestiegen sind. - © FOTOS: STEFANIE BOSS
Einige der Feuerwehrleute waren mit der Drehleiter des Löschzugs Dreyen nach oben gefahren, während ihre Kollegen mit einer Leiter auf das Dach klettern. Über dem Seeschlösschen sind noch die Rauchschwaden zu sehen, die vom Feuer aufgestiegen sind. | © FOTOS: STEFANIE BOSS

SPENGE Feuer zerstört Seeschlösschen

45-Jähriger erleidet Rauchgasvergiftung / Polizei schätzt Sachschaden auf über 300.000 Euro

VON STEFANIE BOSS UND KARIN WESSLER
03.09.2012 | Stand 03.09.2012, 05:53 Uhr

Spenge. Ein Großfeuer hat in der Nacht zu Sonntag das Seeschlösschen am Hücker Moor zerstört. Ein Mieter, der im Obergeschoss, wohnte, wurde mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf über 300.000 Euro. Die Kriminalpolizei sucht noch nach der Ursache. Der Verletzte war von einem Zeugen gerettet worden: Der Mann hatte mehrere Tische übereinandergestapelt, so dass der Mieter vom Dach des brennenden Gebäudes herunter kommen konnte, berichtet die Polizei.

"Wir hatten Stadtalarm gegeben", erklärte Spenges Stadtbrandinspektor Thomas Reschke gestern. "In einer ersten Meldung hieß es, dass mehrere Personen im Gebäude sein könnten. Das hat sich gottlob nicht bewahrheitet." Der Alarm war gegen 23.35 Uhr eingegangen. Über 70 Einsatzkräfte aus dem Kreis Herford waren vor Ort.

"Spenge war komplett da. Auch Kollegen der Kreisfeuerwehr und aus benachbarten Städten kamen mit technischem Gerät zur Hilfe." Als die Feuerwehrleute eintrafen, drangen Flammen und Rauchschwaden aus dem Dach des Seeschlösschens.

Mehrere Einsatzfahrzeuge waren direkt vor das Gebäude gefahren. Einige Feuerwehrmänner fuhren mit der Drehleiter nach oben, um sich einen Überblick zu verschaffen und den Brand von dort zu bekämpfen. Andere kletterten mit Leitern auf das Dach, während ihre Kollegen unten die Wasserversorgung gewährleisteten. "Wir haben den Wasserwagen TLF 24/50 angefordert. Das Hücker Moor ist hier zwar direkt vor der Tür, aber es wäre schwierig gewesen, das Löschwasser aus dem See zu bekommen. Auch das Rohrnetz hier ist nicht so gut, wie es für das Löschen dieses Feuers nötig gewesen wäre", erläuterte Reschke.

Viele weitere Feuerwehrleute warteten währenddessen an der Moorstraße, ob ihre Hilfe noch gebraucht wird. Auch Schaulustige hatten sich dort eingefunden, um die Löschaktion zu verfolgen und zuzusehen, wie der 45-jährige Bewohner des Hauses mit einer Trage in den Rettungswagen gebracht wurde. "Der Notarzt versorgte den Mann, ehe er ins Lukas-Krankenhaus nach Bünde gebracht wurde", sagte Reschke.

Schwer war es, alle Glutnester zu löschen. "Da kam aus allen Luken und Fenstern jede Menge Rauch raus. Wir mussten in die Dachfläche unterhalb des Firstes viele Löcher schlagen, um uns Zugang zu verschaffen. Wir haben immer wieder Löschwasser in die Zwischenhaut gepumpt, um jeden Funken zu ersticken", erklärte der Stadtbrandinspektor. Das sei sehr zeitaufwändig, unterstrich auch Bernd Kröger, stellvertretender Kreisbrandmeister aus Spenge: "Da kamen spezielle Motorsägen zum Einsatz. " Der Großteil der 70 Einsatzkräfte konnte gegen 5 Uhr nach Hause fahren. Reschke: "Dann kam die Polizei, die hat das ganze Gelände abgesperrt hat." Nur zehn Feuerwehrleute aus Hücker-Aschen durften als Brandwache dort bleiben, um weiter Glutnester zu bekämpfen.

Gestern forschten Kriminalbeamte nach der Brandursache. Ergebnisse gab es bis gestern Abend noch nicht.