Fehlendes Licht An dieser Straße in Bünde ist es gefährlich dunkel

Bünde. Gut sieben Jahre ist es her, dass Familie Tiemann und einige weitere Anwohner des Voßbruchwegs Post von der Stadt bekamen. Die sinngemäße Botschaft: &bdquo;Die alten Straßenlaternen in Ihrer Straße werden bald abgebaut. Wenn Sie eine neue Beleuchtung wünschen, müssen Sie sich an den Kosten beteiligen.“ Wollte aber keiner. &bdquo;Für solche Dinge zahlen wir doch Steuern – das müsste die Stadt bezahlen“, war man sich einig. Seitdem leben die Tiemanns und ihre Nachbarn von abends bis morgens im Dunkeln. &bdquo;Wie dunkel es so ganz ohne Straßenlaternen ist, haben wir allerdings erst da realisiert“, sagt Florian Tiemann und muss ein wenig lachen. Ohne Taschenlampe gehe zwischen den Tagen gar nichts mehr – jedenfalls nicht draußen. Immerhin könne man jetzt die Sterne am Himmel besser sehen – und die wilden Tiere goutierten die geringe Lichtverschmutzung ebenfalls. Galgenhumor? Seis drum. &bdquo;Wir persönlich haben unseren Frieden mit der Dunkelheit gemacht“, beteuert Tiemann, der mit kurzer Unterbrechung sein Leben lang hier gewohnt hat. Und trotzdem: Die Installation von zwei bis drei Straßenlaternen im westlichen Bereich des Voßbruchwegs würde aus seiner Sicht Sinn ergeben, sagt der 39-Jährige. Und warum? &bdquo;Weil hier sehr viele Menschen entlangkommen, wenn sie zum Hücker Moor fahren – oder zurück nach Hause“, sagt Tiemann. &bdquo;Und zwar mit dem Auto und mit dem Fahrrad.“ Und da habe es in den Kurven und zu vorgerückter Stunde schon den ein oder anderen Fast-Zusammenstoß gegeben. &bdquo;Man sieht viele Radfahrer wirklich schlecht – selbst, wenn sie ihr Licht anhaben“, sagt Tiemann. An einer Stelle sei ein Radler auch schon mal quasi im Wald gelandet, weil er den Straßenverlauf zu spät erkannt habe. Hört sich lustig an – ist es aber nicht, wenn wirklich mal was passieren sollte. &bdquo;Und soweit muss es ja nicht kommen“, findet Tiemann. Appell an die Stadt Der zweifache Vater appelliert an die Stadt, vielleicht doch noch mal über ein paar Laternen auf Kosten der Kommune nachzudenken. Vage Hoffnung macht ihm ein Fall aus Holsen. &bdquo;Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, es war die Mühlenfeldstraße – da hat die Stadt im Nachhinein doch noch ein paar Laternen aufgestellt und aus eigener Tasche bezahlt“, sagt er. Und was sagt die Stadt dazu? Sie äußert sich schriftlich: &bdquo;In den Außenbereichen (zum Beispiel am Voßbruchweg in Werfen, Anm. d. Red.) ist Straßenbeleuchtung wirtschaftlich zu betreiben. Umgesetzt wird das zum einen durch den Abbau von Holzmasten und zum anderen – unter bestimmten Voraussetzungen – durch die Neuaufstellung von Stahlrohrmasten mit neuer LED-Technik“, heißt es in der Mitteilung. Eine Neuaufstellung der Straßenbeleuchtung in den Außenbereichen könne laut Beschluss von 2015 aber nur erfolgen, wenn sich die Anlieger in dem jeweiligen Straßenabschnitt im Rahmen eines Vertrages freiwillig an den Kosten beteiligten. Die Höhe beliefe sich auf 500 Euro je aufzustellender Straßenleuchte innerhalb des jeweiligen Straßenabschnittes. Auch im Fall der Voßbruchwegs gelte nach wie vor, dass bei freiwilliger Anliegerbeteiligung neue Leuchten aufgestellt werden könnten. Es müssten allerdings mindestens drei Leuchten sein – in einem Abstand von 40 Metern (Stichwort &bdquo;Dunkelzone“, die NW berichtete). Stadt bittet um Gespräche Auch zum Fall Mühlenfeldstraße verliert die Stadt noch ein paar Worte: &bdquo;Es kann vorkommen, dass Leuchten außerhalb von Wohnbebauung auf Kosten der Stadt aufgestellt werden – dies jedoch nur per Beschluss aus Verkehrssicherungsgründen (zum Beispiel Lückenschlussprojekte). Und abschließend: &bdquo;Wir empfehlen betroffenen Anwohnern, Kontakt zum Kollegen im Rathaus herzustellen (Tel. 05223 – 161 347) oder persönlich im Rathaus vorbeizukommen. Vielleicht lässt sich gemeinsam eine Lösung finden.“

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