Streit ums Elsewehr Bünder besorgt über niedrigen Wasserpegel der Else: Unternehmen hat Wehr kontrolliert

Bünde. Der Zustand des Elsemühlen-Wehrs bereitet vielen Bündern wegen des in diesem Jahr besonders niedrigem Wasserstand große Sorge. Darunter vor allem Angler und Anwohner der Else oberhalb der Elsemühle an der Südlengerstraße. Es wird ein Defekt am Wehr vermutet, der mit ursächlich für den niedrigen Wasserstand sein soll. Die Grünen-Fraktionschefin Stefanie Janßen-Rickmann brachte diese Fragen in der jüngsten Ratssitzung nun erneut auf den Tisch. Doch in den Augen der Verwaltungsspitze ist die Else überhaupt in keinem schlechten Zustand. &bdquo;Nach den Regenfällen der vergangenen Tage sah die Else wegen des höheren Pegels schon wieder recht gut aus“, so Janßen-Rickmann. Das hätte sich aber schon einen Tag nach dem letzten Regen schon wieder geändert – der Wasserstand war wieder stark gefallen. Im Gespräch mit der Unteren Wasserbehörde habe die Grünen-Sprecherin erfahren, dass der momentane Zustand aus ökologischer Sicht sinnvoll sei, weil das Wasser am Fließen bleibe. Eine Situation, wie sie von Anglern und Anwohner allerdings bemängelt wird. Ihre Frage nach einer Beurteilung der Stadtverwaltung zur Else und Elsemühle beantwortete Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger. Sie gab einen kurzen Abriss zu den Planungen der vergangenen Jahre. Dazu gehörte eine Fischtreppe sowie eine Wasserschnecke zur Stromversorgung des Klärwerks. Die vorgesehene Laufzeit fand beim Naturschutzbeirat des Kreises Herford allerdings keine Zustimmung. Das Gremium hätte damals einer Nutzungsdauer von zehn Jahren zugestimmt, was allerdings der Stadt Bünde zu kurz war, da sich die Investition in dem kürzeren Zeitraum nicht amortisiert hätte. Rutenkröger sieht die Stadt als Pächterin der Wasserrechte in der Pflicht, auch für die Instandhaltung des Elsewehrs aufzukommen. Unternehmen hat Wehr kontrolliert Das sei auch in der Vergangenheit geschehen. Er vor wenigen Tagen habe ein Unternehmen das Wehr kontrolliert. Dabei seien aber keine nennenswerten Undichtigkeiten festgestellt worden. &bdquo;Es gibt dort einen Spalt zwischen den Platten des Wehrs, der aber so gewollt ist“, erklärte Susanne Rutenkröger. An der ein oder anderen Stelle wurden noch kleinere Defekte an Dichtungen festgestellt. Eine Reparatur an diesen Stellen sei laut Rutenkröger beauftragt worden. Darüber hinaus gibt es aber wohl weitere Schäden. Wie Susanne Rutenkröger in der Ratssitzung mitteilte, sei das Unternehmen mit einer Angebotsberechnung für eine komplette Sanierung des Wehr beauftragt worden. Diese Zahlen lägen aber noch nicht vor. Die Bürgermeisterin erklärte zum niedrigen Wasserstand, dass die Untere Wasserbehörde regelmäßig die Fließgeschwindigkeit kontrolliert habe. Den öffentlich &bdquo;kritisch gesehenen Bewuchs mit Teichrosen“ sehe die Untere Wasserbehörde eher positiv, weil sie durch ihren Schatten das Elsewasser eher abkühlen würden. Der Erste Beigeordnete Günther Berg erklärte ergänzend: &bdquo;Die Wasserbehörde sagt zu abbrechenden Ufern und in den Fluss stürzende Bäume, dass sich der Fluss sein Ufer zurückholt.“ Es gebe sehr viele Flüsse mit einem niedrigen Wasserstand. Die Hauptsache sei aber, dass sie fließen würden, zitierte Berg die Experten der Unteren Wasserbehörde. &bdquo;Würde man das Wasser aufstauen, hätten diese Flüsse keine Fließgeschwindigkeit mehr und das wäre ökologisch schlecht“, so Berg, der in dieser Diskussion um die Else zusammenfasst: &bdquo;So lange das Wasser fließt, deutet ein niedriger Wasserstand nicht auf einen ökologisch schlechten Zustand eines Gewässers hin.“ Nach Ansicht von Anglern und Bürgern, die die Else im Sommer über eine längere Zeit hinweg beobachtet hatten, machte der Fluss – besonders zwischen den Brücken der Levisonstraße und der Lübbecker Straße allerdings den Anschein eines &bdquo;sehr langen Teichs“ – ohne feststellbare Fließgeschwindigkeit.

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