Bünde Gas-Preis steigt um 50 Prozent: Versorger erwartet noch weiteren Anstieg

Bünde. Von 5,7 auf 13,3 Cent: Der Gas-Preis der Energie- und Wasserversorgung Bünde hat sich innerhalb der vergangenen zehn Monate mehr als verdoppelt. Eine Durchschnittsfamilie muss bei einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden künftig pro Jahr etwa 1.350 Euro mehr als noch in 2021 bezahlen. Das Ende der Fahnenstange dürfte aber noch nicht erreicht sein. Bereits in den kommenden Monaten drohen weitere Preissteigerungen. Und auch Marion Kapsa, die EWB-Chefin, ist besorgt: &bdquo;Wir befinden uns in einer Energiekrise“, sagt sie. Lesen Sie hier den ersten Text: Gas-Preis der EWB steigt um etwa 50 Prozent Die NW hat beim örtlichen Versorger nachgefragt, wie lange der aktuelle Gas-Preis von 13,3 Cent zu halten sein wird? Bei der EWB rechnet man offenbar schon in Kürze mit einem weiteren Anstieg. "Es ist davon auszugehen, dass es eine Preisveränderung zum 1. Januar 2023 geben wird", teilt der Versorger mit. Grund dafür seien unter anderem die so genannte Gasbeschaffungsumlage und die Gasspeicherumlage. Umlage wird alle drei Monate angepasst Der von der Bundesregierung erhobene Sonderbeitrag von derzeit etwa 2,5 Cent pro Kilowattstunde ist als Folge der deutschen Gas-Abhängigkeit von Russland und des Ukraine-Kriegs eingeführt worden. Sie soll Energieimporteure entlasten, die in den vergangenen Monaten deutlich weniger Gas aus Russland erhalten haben als vertraglich vereinbart. Die Händler mussten Gas teuer an den Märkten einkaufen. Das führte zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Zwölf Unternehmen haben bereits Ansprüche von 34 Milliarden Euro geltend gemacht. Geld, das alle Gasnutzer per Umlage jetzt aufbringen müssen. Und nicht unwahrscheinlich ist es, dass der Sonderbeitrag noch einmal erhöht wird, um die Energieunternehmen zu retten. Alle drei Monate darf der Sonderbeitrag angepasst werden. Versorger erwartet höhere Beschaffungskosten Dazu kommen noch weitere Preissteigerungen am Energiemarkt, die für einen weiteren Sprung bei den Gas-Preisen sorgen können. Im Großhandel, wo auch die EWB das Gas einkauft, erreichte der Wert des Rohstoffs zuletzt ein Allzeithoch. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Preis verneunfacht. Beim Versorger rechnet man damit, dass der Trend noch weiter nach oben geht. "Wir gehen auch von steigenden Erdgasbeschaffungskosten aus", teilt die EWB mit. Minimal dürfte sich der Gas-Preis künftig durch eine geplante Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent verringern. In der aktuellen Preistabelle der EWB ist die Absenkung derzeit noch nicht enthalten. "Die Mehrwertsteuersenkung wurde nicht berücksichtigt, da es bisher noch keine gesetzliche Grundlage gibt. Wenn es sie geben sollte, werden wir diese Mehrwertsteuersenkung - wie bereits die befristete Mehrwertsteuersenkung 2020 - an die Kunden weitergeben", teilt der Versorger mit. Vergleich zu anderen Versorgern Mit Blick auf andere Versorger liegt die EWB mit 13,3 Cent derzeit noch im Mittelfeld. Die Stadtwerke Gütersloh verlangen aktuell einen Arbeitspreis für eine Kilowattstunde von 18,31 Cent. Die Stadtwerke Herford sind günstiger als die EWB, haben den Preis für eine Kilowattstunde zuletzt aber von 7,28 Cent auf 10,16 Cent erhöht.

Bünde Gas-Preis steigt um 50 Prozent: Versorger erwartet noch weiteren Anstieg

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