Steigende Preise So lässt sich beim Einkaufen Geld sparen

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Die Lebensmittelpreise steigen und steigen. Wer sich im heimischen Supermarkt umschaut, stellt fest: Käse, Obst, Gemüse, Wurst, Margarine, Butter & Co. sind deutlich teurer geworden. Jeder Euro muss mehrmals umgedreht werden. Wer ein paar grundsätzliche Einkaufstipps beherzigt, kann aber Geld sparen. Einkaufsplanung &bdquo;So einfach es sich anhört: Es hilft, einen Einkaufszettel zu schreiben“, sagt Frank Waskow, Teamleiter Lebensmittelqualität und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale NRW, die auch eine Beratungsstelle in Herford für den Kreis eingerichtet hat. Denn ohne Einkaufsliste gebe es sehr viele Impulskäufe und man zahle viel mehr, als man eigentlich geplant hat. &bdquo;Das Einkaufen fängt schon zuhause an: mit einem Blick in den Kühlschrank, in die Tiefkühltruhe und in den Vorratsschrank. So kann ich mir einen Überblick darüber verschaffen, was ich noch habe, was ich vielleicht noch brauche und was ich vor dem Verderb retten kann“, sagt Waskow. Er rät dazu, sich auch einen Essensplan zu machen, um dann entscheiden zu können, was wirklich noch benötigt wird &bdquo;vor dem Hintergrund der Vorräte, die ich noch habe“. So würde auch nichts unnötig weggeschmissen. Wer schon weiß, wo er einkaufen gehen möchte, könne vorab auch das Angebotsprospekt des Geschäftes durchgehen, mit dem eigenen Bedarf abgleichen und sich entsprechend rabattierte Produkte notieren. Im Supermarkt seien die Angebote nicht immer leicht erkennbar. Mal gebe es ein rotes Schild, das auf das Angebot hinweist, manchmal fehlen die Hinweise aber auch aufgrund des Personalmangels. &bdquo;Im Durchschnitt können damit die Ausgaben um 20 Prozent gesenkt werden, weil ich diese Impulskäufe dann nicht habe“, schätzt der Experte. Auch ein Maximalbudget zu setzen, mache Sinn. Oder darauf zu achten, nicht hungrig einkaufen zu gehen. Denn wer hungrig einkaufen geht, kauft in der Regel mehr ein. Hilfreich kann es sein, wenn man kurz vor Ladenschluss einkaufen geht. Viele Supermärkte und Discounter geben dann zum Beispiel Rabatte auf Backwaren aus dem eigenen Backshop oder auf Obst und Gemüse. &bdquo;Die Reduzierungen liegen zwischen 30 und 50 Prozent. Die Gefahr ist aber, dass ich nichts kriege, wenn alles ausverkauft ist“, sagt Waskow. Verpackungsgrößen Wer Geld sparen will, &bdquo;sollte sich von den vermeintlich günstigeren Großverpackungen nicht verlocken lassen“, sagt Waskow. Denn die seien nicht immer günstiger. Stattdessen solle man auf den Kilopreis achten. &bdquo;Der ist leider immer kleiner auf den Preiskennzeichnungen gedruckt, aber das ist der entscheidende Preis. Oder bei Getränken der Literpreis.“ Apropos Getränke. Bei Wasser rät er dazu, auf Leitungswasser zu setzen anstatt auf Flaschenwasser aus dem Supermarkt. &bdquo;Das schmeckt nicht in allen Kommunen gleich, ist aber günstiger und natürlich auch ökologischer, weil der Transport durch Lkw wegfällt.“ Eigenmarken Wer von den steigenden Preisen genug hat und bislang immer zu Markenprodukten gegriffen hat, der kann auch mal die Eigenmarken ausprobieren. Während die teuren Markenprodukte im Supermarkt auf Augenhöhe stünden, stünden die Eigenmarken eher unten. &bdquo;Es gibt einen erheblichen Unterschied in den Preisen, aber die Qualität ist nahezu identisch“, sagt Waskow. Stiftung Warentest habe 800 Markenprodukte mit Eigenmarken verglichen und festgestellt, dass es keinen gravierenden Unterschied gibt. &bdquo;Die Eigenmarken sind sehr nahe an den Originalprodukten. Manchmal steckt sogar auch das Markenprodukt hinter den Eigenmarken“, so Waskow. Zumindest könne jeder einmal selbst ausprobieren, ob ihm die Eigenmarkenprodukte schmecken oder nicht. Saisonales Den Speiseplan nach Saisonalität der Produkte auszurichten sei sinnvoll. &bdquo;Heimisches Obst und Gemüse der Saison ist deutlich günstiger als Importware, die irgendwo aus der Welt herkommt“, sagt Waskow. Die Verbraucherzentrale stellt auf ihrer Internetseite einen Saisonkalender bereit. Fertiggerichte vs. Kochen Fertiggerichte sind schnell und einfach. Aber auch ein Kostenfaktor. &bdquo;Wenn ich für die ganze Familie Fertiggerichte hole, ist das sehr schnell teurer, als wenn ich frisch koche“, gibt Waskow zu bedenken. Die Verbraucherzentrale gibt auf ihrer Internetseite Tipps zu günstigen und gesunden Gerichten. Waskow weist ebenfalls darauf hin, dass es abseits vom eigentlichen Lebensmitteleinkauf Einsparpotenzial besteht. &bdquo;Viele gehen arbeiten, haben morgens keine Lust, sich ein Frühstück zuzubereiten, und holen sich einen Coffee-to-go und ein Brötchen“, sagt er. Das koste schnell fünf bis sechs Euro. &bdquo;Wenn man diese Gewohnheit ablegt, kann man viel Geld einsparen und zahlt maximal die Hälfte.“ Lebensmittel retten Wer kostenlos Lebensmittel bekommen will, der kann auch auf Foodsharing-Gruppen setzen. Hier bieten Nutzer ihre Lebensmittel kostenlos (oder zum Tausch gegen etwas anderes) an, weil sie zum Beispiel in den Urlaub fahren und ihre Vorräte sich nicht mehr lange halten. Zwar kann man keinen ganzen Einkauf durch solche Gruppen ersetzen, aber zumindest den einen oder anderen Euro einsparen – und Lebensmittel vor der Tonne retten. Darüber hinaus gibt es Angebote wie &bdquo;Too good to go“. Per App können Kunden unverkaufte, überschüssige Lebensmittel von Restaurants und Geschäften zu einem vergünstigten Preis bekommen. Dabei sind unter anderem die Filialen von &bdquo;Karlchens Backstube“, manchmal die Konditorei 16 oder auch das Reformhaus &bdquo;betterlife“. Dabei ist aber nicht klar, was und wie viel sich genau hinter den Produkten verbirgt.

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