Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke Corona-Schnelltests - wie lange gibt es sie noch kostenlos?

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. Die kostenlosen Corona-Schnelltests gehören für viele Menschen zum Alltag dazu. Doch die Politik hat entschieden, die meisten Corona-Schutzmaßnahmen auslaufen zu lassen. Davon sind auch die sogenannten Bürgertests betroffen. In diesem Text haben wir Ihnen alle Fakten zusammengestellt, wie es nun weitergeht. Wie ist es bisher geregelt? Der Bundestag hat im September 2021 die sogenannte "Verordnung zum Anspruch auf Testung in Bezug auf einen direkten Erregernachweis des Coronavirus Sars-CoV-2" - oder kurz Coronavirus-Testverordnung - verabschiedet. Darin ist unter anderem festgelegt, dass jede Person Anspruch auf die sogenannten Schnelltests hat. Festgeschrieben ist hier auch, dass die Schnelltests kostenlos für die Getesteten sind, abgerechnet werden die Kosten über die Kassenärztlichen Vereinigungen. Wie war es bisher üblich? Es gab bisher keine Kontrollen, wer sich wie oft hat testen lassen. In der Praxis kann bisher jeder und jede so oft ein Testzentrum aufsuchen und einen Abstrich nehmen lassen, wie er oder sie möchte. Zahlen muss der Getestete nicht, alle Kosten trägt der Staat. Das hat dazu geführt, dass in den vergangenen Monaten dutzende Teststellen eröffnet haben. Viele Anbieter sind dazugekommen, sie alle bieten mehr oder weniger die gleichen Leistungen an: Probenentnahme, Auswertung des Tests und Übermittlung des Ergebnisses meist per E-Mail oder auf anderem digitalen Weg. Größter Anbieter der Testungen ist in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke seit Beginn der Pandemie die Mühlenkreiskliniken, die aktuell neun Testzentren in beiden Kreisen betreiben, darunter vier Drive-In-Stellen. Wie lange gilt die aktuelle Regelung? Die Coronavirus-Testverordnung ist am 11. Oktober 2021 in Kraft getreten. Sie endet am 31. März 2022. Enden dann auch die kostenlosen Tests? Ja, denn die kostenlosen "Bürgertests" sind Bestandteil der Verordnung. Allerdings sind die verantwortlichen Ministerien - in erster Linie das Gesundheits- und das Justizministerium - aktuell dabei, zumindest für ein paar Wochen eine neue Regelung zu schaffen. Hintergrund sind offenbar die zuletzt wieder stark gestiegenen Infektionszahlen. So ist im Moment geplant, dass der Bund die Kosten für die Bürgertests auch über den 31. März hinaus weiter bezahlt - allerdings befristet bis Ende Mai. Wie es dann weitergeht? Unklar. Wahrscheinlich ist, dass dann jeder für einen Test selbst bezahlen muss. Eine Entscheidung dazu ist aber noch nicht gefallen. Was passiert ab Juni? Unklar. Entscheidend wird sein, ob der Bund weiter für die Kosten der Schnelltests aufkommen wird oder nicht. Sollte jeder seinen Test selbst zahlen müssen, ist davon auszugehen, dass viele Testzentren wieder schließen werden. Wie hoch die Kosten für diese Tests sein werden, ist ebenfalls noch nicht klar. Ende vergangenen Jahres waren die Tests schon einmal kostenpflichtig. Damals lagen die Preisspannen zwischen 12 und 30 Euro. Gibt es Alternativen? Antikörper-Tests, die eine Infektion mit dem Corona-Virus erkennen, gibt es unter anderem in Apotheken, Supermärkten, Drogerien und auch in den Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen zu kaufen. Hiermit ist es möglich, dass jeder selbst einen Coronatest durchführt. Allerdings: Die Tests werden nicht offiziell anerkannt und sind kein Nachweis, wenn zum Beispiel 3G-Regeln erfüllt werden müssen. Wie zuverlässig und wie teuer sind die Selbsttests? Die meisten Corona-Selbsttests kosten zwischen 1,75 und 3,50 Euro je Stück. Die Zuverlässigkeit liegt bei bis zu 100 Prozent - wenn die Tests korrekt durchgeführt werden. Doch es gibt auch teils erhebliche Qualitätsunterschiede. NW-Redakteur Gerald Dunkel hat sich auf dem Markt umgeschaut. Hier geht es direkt zu seinem Bericht.

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