Bünde Zeit für ungeimpftes Personal wird knapp

Bünde/Rödinghausen. Es wird eng für diejenigen, die in der Pflege arbeiten und sich bisher nicht haben impfen lassen. Bis zum 16. März müssen sie nachweisen können, dass sie geimpft sind, sonst dürfen sie nicht mehr in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen arbeiten. Ihnen bleiben nur noch knapp drei Wochen. Die Pflegeeinrichtungen in Bünde versuchen deswegen noch möglichst viele von ihnen rechtzeitig zu überzeugen, sich doch impfen zu lassen. &bdquo;Wir versuchen mit den Mitarbeitern zusammen eine Lösung zu finden“, sagt Loos-Vogt, Assistenz der Geschäftsführung in der Praetorius AG und Leitung in der Seniorenrresidenz Haus am Wiehen in Rödinghausen. Neben der Rödinghausener Einrichtung gehören auch noch die Altenheime Haus Ravensberg, die Ravensberger Residenz und das Ravensberger Stift in Bünde zur Praetorius AG. Die jeweiligen Bereichsleiter dort suchen nun das Gespräch mit ungeimpften Mitarbeitern. Denn um am 16. März eine Impfung vorweisen zu können, müssen bereits 14 Tage Abstand zur Zweitimpfung bestehen. Die muss wiederum je nach Impfstoff einen gewissen Abstand zur Erstimpfung haben. Die bestmögliche Option für die ungeimpften Pflegekräfte ist dabei der Impfstoff von Biontech. Bei ihm müssen drei bis sechs Wochen zwischen den beiden Impfungen liegen. Es müsste sich also zwischen der aktuellen Woche und dem 8. Februar geimpft werden, um noch rechtzeitig der Impfpflicht nachzukommen. Glücklicherweise für die Einrichtungen betrifft dieses Zeitlimit nur einen kleinen Teil der Belegschaft. Im Lukas-Krankenhaus sind 95 Prozent geimpft Im Lukas-Krankenhaus ist die Impfquote sehr hoch. Aktuell liege sie bei bis zu 95 Prozent, sagt Verwaltungsdirektor Christian Stienhans. Unter den fehlenden 5 Prozent seien aber auch Personen gezählt, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Zudem würde es bei einigen Mitarbeitern zu Verzögerungen kommen, weil sie bei ihrem Hausarzt impfen ließen und das Krankenhaus erst darüber informiert werde, wenn der vollständige Impfschutz vorliege. Auch in den Altenheimen des Bünder Lands liegt die Quote sehr hoch. &bdquo;Unsere Impfquote liegt bei knapp 90 Prozent, wobei einige sich auf dem Weg gemacht haben und in den nächsten Wochen noch ihre zweite Impfung – teilweise auch erste Impfung – erhalten“, sagt Alexander Reger, Hausleiter des Jacobi-Hauses. &bdquo;Bei uns in den Häusern der Preatorisu AG sind zwischen 80 und 90 Prozent der Angestellten geimpft. In einem Haus sogar noch weit mehr“, sagt Loos-Vogt. Bei der Prozentangabe zu den Heimen werden aber auch hier nur vollständig Geimpfte gezählt. Einige nur einmal geimpfte Mitarbeiter tauchen also ebenfalls noch nicht in den Zahlen auf. &bdquo;Wir weisen die Mitarbeitenden regelmäßig auf die niederschwelligen Impfangebote hin sowie die Möglichkeit, sich hier im Haus medizinisch beraten zu lassen“, sagt Krankenhaus-Verwaltungsdirektor Stienhans. &bdquo;In persönlichen Gesprächen stellen wir zudem immer wieder fest, dass oft auch Ängste einen Hinderungsgrund darstellen, auf diese versuchen wir einzugehen und aufzuklären.“&bdquo;Unsere Strategie nicht geimpfte Mitarbeiter für die Impfung zu werben liegt ganz klar darin, dass wir frühzeitig eine Aufklärungs- und Impfkampagne vor Ort durchgeführt haben und mit Infos und mit Aushängen Klarheit und Transparenz geschaffen haben“, sagt Reger. &bdquo;Durch die persönlichen Gespräche mit den Mitarbeitern konnten einige für die Impfung bewegt werden. Aus unserer Erfahrung ist das der wichtigste Schlüssel.“ So würden nach jetzigem Stand nur wenige Mitarbeiter ab März ausfallen.Was würde dann konkret passieren? &bdquo;Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist ein bundesweites Gesetz. Dementsprechend werden wir Mitarbeitende, die nicht geimpft sind, nach Ablauf der Frist an das Gesundheitsamt melden müssen“, sagt Stiehans. &bdquo;Hier müssen wir abwarten, wie die Vorgaben von Land und Bund sowie der zuständigen Gesundheitsämter beziehungsweise die Konsequenzen für unser Haus sein werden.“ Jacobi-Hausleiter Reger ist trotz guter Impfquote besorgter. &bdquo;Jeder fehlende Mitarbeiter ist zu viel und somit ein großer Verlust“, sagt er. Das &bdquo;wäre schon spürbar und trage zudem zu einer allgemeinen Verstärkung des Pflegenotstandes bei.“

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