Bünde Auch online findet man den richtigen Ton

Bünde. Nicht nur an den regulären Schulen wird ein Großteil der Schüler derzeit digital unterrichtet, auch an der Musikschule der Stadt Bünde findet der Unterricht aktuell nur online statt. Trotz der einen oder anderen Einschränkung funktioniere das insgesamt aber sehr gut, hat Ulrich Dittmar, Leiter der Musikschule, festgestellt. Eine große Hilfe bei der technischen Umsetzung ist die Unterrichtsplattform IServ, die auch in den anderen Schulen der Stadt Bünde verwendet wird. &bdquo;Diese Unterrichtsplattform bietet neben dem Videomodul für den Online-Unterricht mehr Möglichkeiten für die Kommunikation. Und es ist alles datenschutzgerecht, weil nur Personen mit einem persönlichen Zugang, den sie von mir erhalten, in das System kommen. Beendet der Schüler seinen Unterricht, wird der Zugang sofort gelöscht“, erklärt Ulrich Dittmar. Auf der Plattform können die Lehrer auch Dateien mit Notenblättern oder Videos hinterlegen, die die Schüler sich anschauen können. &bdquo;Andere Musikschulen stellen Videos öffentlich auf ihre Internetseite, wir haben uns aber dazu entschieden, das in unserem geschlossenen System zu lassen“, so Dittmar. Laptop oder PC vorteilhaft Sehr vorteilhaft sei es, wenn die Schüler einen Laptop oder einen PC statt Tablet, i-Pad oder Smartphone für den Unterricht zur Verfügung hätten, auch wenn das nicht immer möglich sei. &bdquo;Wenn ein Schüler auf seinem Instrument spielt, dann regelt das Tablet zum Beispiel die Lautstärke herunter“, hat Ulrich Dittmar beobachtet. Generell gelte: Je besser die technische Ausstattung, umso besser die Übertragungsqualität. Dittmar hat an seinem eigenen Computer neben einer zusätzlichen Kamera auch ein Kondensator-Mikrofon angeschlossen, um eine möglichst gute Qualität zu erreichen. Zwei Kameras anzuschließen, um die Bewegungen von Händen und Füßen beim Schlagzeugspiel besser abbilden zu können, ist nicht ganz so einfach. &bdquo;Bei einer Plattform wie Zoom ist das prinzipiell möglich, dann aber müssen die Eltern wiederum ihr Einverständnis geben“, sagt der Musikschulleiter. &bdquo;Unser Schlagzeuglehrer hat die Kamera auf dem Schrank mit Blick auf das Drumset positioniert. Die Schüler sehen nicht das Gesicht des Lehrers, dafür aber seine Hände und Füße.“ Beim Klavierunterricht werde die Kamera längs bei den Tasten mit den höchsten Tönen positioniert. Seit November vergangenen Jahres nutzen die 25 Lehrer der Musikschule Iserv für den Online-Unterricht, die ersten Schritte dahin hatte die Schule jedoch bereits im März 2020 unternommen. &bdquo;Wir haben damals, als am 16. März die Schulen geschlossen wurden, sofort damit begonnen, Ideen für digitalen Unterricht zu entwickeln und hatten bereits eine Woche später eine Strategie, wie wir das an der Musikschule regeln können“, blickt Dittmar zurück. Iserv ist auch hier eine große Hilfe Aktuell sind 561 Schüler und Lehrer in dem System angemeldet. Die Resonanz der Schüler sei trotz vereinzelt auftretender technischer Probleme insgesamt sehr gut, hat Dittmar beobachtet. &bdquo;Mir hat zum Beispiel eine Schülerin geschrieben, dass sie das sehr gut findet und froh ist, dass das alles so funktioniert.“ Auch bei Anton Schäffler, der je einmal die Woche Klavier- und Geigenunterricht hat, hat die Begeisterung für die Musik unter den neuen Bedingungen nicht gelitten. &bdquo;Das ist alles sehr gut umgesetzt, auch wenn das gerade am Klavier mit dem Handy nicht ganz einfach ist“, sagt der 17-Jährige. Einen Vorteil habe die aktuelle Situation allerdings dennoch: &bdquo;Da die Schulwege ja manchmal entfallen, habe ich insgesamt mehr Zeit zum Üben“, ergänzt der Abiturient, der seit knapp zehn Jahren Geige und seit rund acht Jahren Klavier spielt. Informationstag für den 19. Juni geplant Dennoch hofft Ulrich Dittmar, dass der Unterricht vor Ort bald wieder aufgenommen werden kann. &bdquo;Sobald das möglich ist, werden wir da keinen Tag verstreichen lassen“, betont Ulrich Dittmar. Leise Hoffnungen machen sich die Verantwortlichen, dass der für Samstag, 19. Juni, geplante Instrumenten-Info-Tag vor Ort stattfinden kann, auch um mehr Kinder und Jugendliche für die Musik zu begeistern. Zwar sei die Musikschule bislang recht gut durch die Corona-Krise gekommen, &bdquo;was die Anmeldungen für das kommende Schuljahr angeht, bin ich aber noch skeptisch“, sagt Dittmar.

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