Nach zwei Vorfällen: Polizei patrouilliert vor Bünder Grundschule

Bünde. Es gibt nur ein Gesprächsthema an diesem frühen Mittwochmorgen, kurz vor 8 Uhr vor der Grundschule Bünde-Mitte: Was ist dran an den Geschichten, dass Unbekannte hier Mädchen angesprochen und versucht haben sollen, sie in Autos zu locken? Und wie können die Kinder geschützt werden? Die Polizei ist mit mehreren Beamten vor Ort, will zeigen, dass man die Sorgen der Eltern ernst nimmt. Auch Kräfte des Bonus-Teams des Ordnungsamtes zeigen Präsenz. Die Hauptaufgabe der Polizisten besteht in erster Linie im Beruhigen. Immer wieder werden sie mit Fragen konfrontiert, werden von Eltern angesprochen. Ob der oder die Unbekannten schon gefasst sind. Ob die Geschichten überhaupt stimmen. Was die Polizei unternimmt. Was Eltern, Kinder und Schule tun können. Den Beamten gelingt es, Ruhe in die angespannte Situation zu bringen. &bdquo;Die Kinder wissen alle Bescheid, sie wissen, wie sie richtig reagieren müssen", erklärt ein Beamter einer Mutter, die ihren Sohn gerade bis vor die Eingangstür der Schule gebracht hat. &bdquo;Sonst geht er die paar Meter von Zuhause schon alleine, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen", sagt sie. So wie sie sehen es die meisten Mütter und Väter, die an diesem Morgen ihre Kinder zur Schule bringen. Eltern sind aufmerksamer als sonst Dieses Mal sind sie aufmerksamer, achten nicht nur auf den Verkehr, wenn die Kinder die Straße überqueren, sondern achten auf alles, was ihnen ungewöhnlich vorkommt. Sie sehen den Streifenwagen, der vor dem gegenüber der Schule liegenden Kindergarten parkt. &bdquo;Man weiß ja nicht, woran man ist. Man will seine Kinder ja bestmöglich beschützen", sagt ein Vater. Von &bdquo;Panikmache" redet ein anderer Mann, man dürfe sich nur nicht verrückt machen lassen. Vielleicht würde sich die ganze Angelegenheit ja doch noch aufklären und am Ende gebe es eine ganz andere Erklärung für diese Vorkommnisse. Fake-News über Soziale Medien? Am Mittag treffen gegen 13 Uhr erneut drei Polizisten in Uniform an der Grundschule ein. Sie nehmen die Straßen rund um das Gelände und auch den Schulhof in den Blick. Für die Kinder ist das natürlich aufregend. Neugierig sprechen einige von ihnen die Beamten an, die Ruhe ausstrahlen und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln wollen. Währenddessen geht über die Sozialen Medien die Nachricht um, dass es an der nur wenige Meter entfernten Realschule einen ähnlichen Vorfall gegeben haben soll. In einer WhatsApp-Gruppe einer Schulklasse macht folgende Nachricht die Runde: &bdquo;Unser Nachbarsjunge wurde heute Nachmittag in der Realschule auch angesprochen. Mit welchem Bus fährst du? Ich habe die selbe Richtung. Du kannst mit mir mitfahren. Diesmal war es ein silberner Mercedes-Benz". In einer weiteren Nachricht heißt es: &bdquo;Es waren drei Jungs, die angesprochen wurden. Also machen die auch vor Gruppen keinen Halt." An dem Wahrheitsgehalt dieser beiden Meldungen gibt es ernsthafte Zweifel. &bdquo;Es hat sich kein Schüler bei uns gemeldet", erklärt die stellvertretende Schulleiterin der Realschule Bünde-Mitte, Sonja Biberacher, auf nw.de-Nachfrage. Aufgrund der kurzen Distanz zur Grundschule hat die Realschule das Thema aber im Blick. &bdquo;Wir haben natürlich mit unseren Schülern gesprochen und sie für das Thema sensibilisiert", ergänzt Biberacher. Eltern sollen sich melden Der Polizei im Kreis Herford ist ebenfalls nichts von diesen beiden Situationen bekannt. &bdquo;Uns ist kein Sachverhalt dieser Art gemeldet worden", erklärt Polizeisprecher Uwe Maser am Mittwochnachmittag. Betroffene Eltern können sich aber jederzeit bei der Polizei melden, wenn sie Beobachtungen gemacht haben.

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