Trotz Kita und Schule: Behörden lehnen Zebrastreifen in Bünde ab

Bünde. Vor einem Jahr hielten es die Anwohner der Ahler Straße nicht mehr aus. Besonders für kleine Kinder und ältere Menschen sei eine Überquerung gefährlich. Davon hat sich die FDP-Fraktion damals überzeugt und einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Ahler Straße hat eine Länge von rund 1,5 Kilometer. Einen Zebrastreifen oder gar eine Fußgängerampel sucht man dort vergeblich. Mehr als 5.000 Fahrzeuge befahren die Landesstraße täglich. Viele Menschen überqueren die Ahler Straße täglich auf dem Weg zum Kindergarten, zur Grundschule Holsen zur Apotheke oder zum Gemeindehaus. die FDP bat damals darum, Querungshilfen an zwei oder drei Stellen zu prüfen. Wie in der vergangenen Woche bereits berichtet, passierte zunächst nichts, obwohl die an dem Verfahren beteiligten externen Behörden Straßen NRW sowie die Kreispolizeibehörde vor Monaten ihre Stellungnahmen dazu abgegeben hatten. Im Verkehrsausschuss fragte Guido Ronsiek (FDP) nach der Lektüre des NW-Artikels in der vergangenen Woche nach dem Sachstand. Die Stadt wollte der NW zuvor keine Auskunft geben und berief sich dabei auf &bdquo;ein laufendes Verfahren". 50 Querungen pro Stunde wären mindestens nötig Ralf Bartling, Leiter des Ordnungsamts, erklärte auf die Anfrage, dass es sich um ein &bdquo;zweigestuftes Verfahren" handele. Zunächst müsse geprüft werden, ob es sich um eine gefährliche Stelle handele. Von der Kreispolizeibehörde hieß es aber schon vor einem Jahr auf NW-Nachfrage, dass die Ahler Straße in der Unfallstatistik unauffällig ist. Laut einem Polizeisprecher gab es in den vergangenen Jahren keine Unfälle, an denen Fußgänger oder Radfahrer beteiligt waren. Aus polizeilicher Sicht ist eine Querungshilfe nicht gerechtfertigt. Als einen Grund für die verzögerte Bearbeitung nannte Ralf Bartling, dass die Stellungnahme von Straßen NRW als Baulastträger für die Ahler Straße erst in den Sommermonaten eingegangen sei. Wie auch die Polizei lehnte darin ebenfalls Straßen NRW den Antrag der FDP ab. Bartling: &bdquo;Wir haben aber trotzdem entschieden, weitere Daten zu erheben und die Querungen von Fußgängern zu zählen, um die Kreispolizei und Straßen NRW vielleicht von der dort vorherrschenden Meinung abzubringen." Die dabei gezählten Querungen an einem Wochentag außerhalb der Ferien zwischen 7 und 18 Uhr dürften laut Bartling aber kaum ausreichen, um nach den Vorgaben des Gesetzgebers einen Zebrastreifen oder gar eine Fußgängerampel einzurichten. Wie der Ordnungsamtsleiter im Ausschuss weiter erklärte, müssten dafür mindestens 50 Querungen pro Stunde gezählt werden. Maximal 24 Passanten wurden in einer Stunde gezählt Eine Statistik, die in die beiden Bereiche von Hausnummer 60 bis 75 und 80 bis 103 unterteilt ist, zeigt, dass im erstgenannten Bereich die Maximalzahl mit 21 Querungen zwischen 13 und 14 Uhr lag. Die meisten Personen (24) haben zwischen 16 und 17 die Ahler Straße zwischen Hausnummer 80 und 103 überquert. Die vom Gesetzgeber geforderte Zahl ist damit nicht einmal zur Hälfte erreicht. &bdquo;Deshalb würden auch wir den Antrag für eine Querungshilfe ablehnen", so Ralf Bartling. Die Ahler Straße ist eine Landesstraße und die Hauptverkehrsstraße in Holsen. Sie führt direkt durch den Stadtteil und verbindet die viel befahrene Osnabrücker Straße mit der Rödinghauser Straße. Doch es ist nicht nur die Anzahl von mehr als 5.000 Pkw und Lkw täglich. Auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit wird nach dem Gefühl der Anwohner meistens nicht eingehalten. Vor einem Jahr sagten Anwohner mit kleinen Kindern gegenüber der Neuen Westfälischen: &bdquo;Wir möchten uns als Eltern dafür einsetzen, dass wir in Holsen unsere Kinder auch alleine mit einem sicheren Gefühl zur Schule, zu Freunden und zum Sportverein gehen lassen können." Doch aus diesem Gefühl scheint nichts zu werden, da für den Gesetzgeber zu wenige Menschen die 1,5 Kilometer lange Ahler Straße überqueren.

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