Trauer Trainer aus Kreis Gütersloh plötzlich mit 63 Jahren gestorben

Versmold. Man konnte es merken, wenn sich bei Udo Tennagels etwas zusammenbraute. Dann zuckte sein charakteristischer Schnurrbart ein wenig, manchmal strich er sich mit der Hand hindurch. Die Augen zog der Handballtrainer aus dem Kreis Gütersloh verschmitzt zusammen - und setzte dann eine witzige Pointe, die ihre Wirkung zumeist nicht verfehlte. Mit Niederlagen hielt sich der Versmolder nicht lange auf, er kommentierte sie wahlweise humorig, lakonisch oder ein wenig sarkastisch. Dann ging der Blick nach vorne. Drei Jahrzehnte prägte Udo Tennagels so den heimischen Handball mit. Als Jugendspieler begann er bei der Spvg. Hesselteich, agierte bei den Senioren später als Deckungsspezialist für die aufstrebende Spvg. Versmold und den TuS Borgholzhausen. Seine tiefsten Spuren hinterließ er allerdings als Trainer. Und feierte vor allem mit Jugendteams große Erfolge. Die A-Jugend der Spvg. Versmold sorgte unter seiner Regie Anfang der 1990er Jahre in der Oberliga für Furore, Spieler wie Sven Horstmann, Torsten Klute, Karsten Tappmeier, Sascha Otten, Maik Evers, Maik Lissel, Matthias Wehmöller oder Maik Böttcher waren später lange im höherklassigen Handball unterwegs. Lesen Sie auch: Diese bekannten Menschen im Kreis Gütersloh sind 2022 gestorben Großer Triumph blieb ihm 2002 verwehrt Später übernahm Tennagels die A-Jugend des TuS Borgholzhausen und führte das Team um den späteren Zweitliga-Spieler Jan Rüter ebenfalls in die Oberliga. Er hatte einen Draht zu den Talenten, konnte ihre Sprache sprechen, wusste, wie sie bei der Ehre zu packen waren. "Der liebe Udo" war er dabei aber keinesfalls: Sein Missfallen konnte er durchaus mit beißendem Spott kundtun, oder ganz schön knurrig werden, wenn seine Jungs nicht parierten. Mit dem Talent zur Menschenführung etablierte sich Udo Tennagels auch als Coach im Männerhandball: Ein großer Triumph blieb ihm 2002 allerdings verwehrt: Versmold verpasste unter seiner Regie den Aufstieg in die Verbandsliga. Später arbeitete der Trainer noch beim TV Jahn Oelde und beim Herzebrocker SV, ehe er seine Laufbahn als Damentrainer bei der Spvg. Versmold ausklingen ließ. Kürzer treten wollte der seit vielen Jahren vielen Menschen in der Stadt bekannte Mitarbeiter des Autohauses PS Zentrum jetzt auch beruflich. Doch noch bevor er diese neue Phase in seinem Leben so richtig einläuten könnte, verstarb er am vergangenen Wochenende überraschend im Alter von 63 Jahren. Trauerfeier am 27. Januar Neben seiner Familie hinterlässt er viele traurige Ex-Schützlinge - bei denen jetzt sicherlich viele schöne Erinnerungen wieder wach werden. Die Trauerfeier findet am Freitag, 27. Januar, um 14 Uhr in der Paul-Gerhardt-Kapelle in Versmold-Hesselteich statt.

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